Solarworld und Conergy - häßliche Doppeltop-Formationen
16.02.2012 | EMFIS
RTE Frankfurt - (www.emfis.de) - Trader konnten in den vergangenen beiden Monaten mit deutschen Solarwerten wie Solarworld und Conergy erhebliche Kursgewinne erzielen. Inzwischen hat sich die Stimmung aber komplett gedreht - beide Aktien sacken aktuell wieder merklich ab.
Der unmittelbare Anlass für den Kursverfall sind die laufenden Debatten über die bevorstehenden Kürzungen der Solarförderung in Deutschland. Beispielsweise soll das Bundesumweltministerium einen Vorschlag ausgearbeitet haben, der vorsieht, dass auch die Förderung pro Solaranlage gedeckelt wird. Bisher war man am Markt davon ausgegangen, dass lediglich die Höhe der Einspeisevergütung pro erzeugter Kilowattstunde sukzessive abgesenkt wird. Eine Deckelung der Förderung pro installierter Einheit dürfte die Installation neuer Anlagen unattraktiver machen und zudem bei potenziellen Käufern für eine erhebliche Verunsicherung sorgen.
An Widerständen abgeprallt
Bände spricht allerdings auch die charttechnische Betrachtung. Sowohl die Aktien von Solarworld als auch von Conergy scheiterten zuletzt mustergültig an hartnäckigen Widerständen. Bei Solarworld war es das Januar-Zwischenhoch bei rund 4,40 Euro, bei Conergy das August-Hoch bei etwa 0,55 Euro, die nicht nachhaltig überwunden werden konnten. Beide Papiere prallten jeweils nach dem Erreichen dieser Schwellen signifikant nach unten ab. Durch die jüngsten Rückschläge zeichnet sich jetzt auch in beiden Fällen die Ausbildung einer Doppeltop-Formation ab. Derartige Konstellationen sprechen in der Tendenz eher für weiter fallende Kurse.
In den kommenden Wochen sollte sich herausstellen, ob es sich bei der jüngsten Verkaufswelle lediglich um Gewinnmitnahmen handelt, oder ob sich der Abwärtsdruck verstetigt. Solange sich aber keine echte Kursstabilisierung abzeichnet, sollten Anleger von neuen Engagements Abstand nehmen.
Conergy lagen heute im Xetra-Handel weitere 3,27 Prozent im Minus bei 0,474 Euro, Solarworld rutschten zuletzt sogar um 4,36 Prozent auf 3,885 Euro ab.