Rosneft: Privatisierung vorerst kein Thema
08.02.2012 | EMFIS
RTE Moskau - (www.emfis.com) - Anleger des staatlich kontrollierten russischen Energie-Konzerns Rosneft hoffen schon länger darauf, dass die Regierung ihren Einfluss reduziert. Derartigen Privatisierungswünschen hat Russlands Regierungschef Putin jetzt aber erst einmal eine Absage erteilt.
Denn wie der Präsidentschaftskandidat mitteilte, spielen Staatskonzerne wie Rosneft sowie Gazprom eine wichtige Rolle in Russland. Rosneft versorgt beispielsweise die russischen Agrar-Produzenten mit sehr günstigem Kraftstoff. Putin wies ebenso auf das Monopol in diesem Sektor hin. Zudem würde durch eine Privatisierung kaum noch eine Preiskontrolle möglich sein.
Keine Pläne zur vollständigen Verstaatlichung
Eine komplette Verstaatlichung, wie von den Alt-Kommunisten gefordert, kommt für den Regierungschef jedoch nicht in Frage, denn diese wäre wenig zweckdienlich. Vor allem würde dieses Vorhaben die Expansionspläne Rosnefts und anderer russischen Staats-Konzerne gefährden. Bei einer Voll-Verstaatlichung dürfte die Entwicklung der Unternehmen erheblich ins Stocken geraten, Rückgänge bei den Steuereinnahmen wären die Folge.
Die gegenwärtige Situation in Russland ist für Rosneft sicherlich nicht die schlechteste. Denn einerseits kann der Konzern marktwirtschaftlich agieren. Gleichzeitig sorgt der Einfluss des Staats dafür, dass Rosneft bei der Vergabe neuer (Förder)-Lizenzen erkennbar bevorzugt wird. Von daher stellt die Aktie von Rosneft unter den derzeitigen Gegebenheiten längerfristig ein vielversprechendes Investment für Energie-Bullen dar.