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Meine Meinung zur aktuellen Marktbeurteilung für Seltene Erden

02.02.2012  |  Dietmar Siebholz

Im letzten Jahr ging es recht hektisch am Weltmarkt für Seltene Erden zu; Hektik, Panik, Lagerhaltung und die Erschließung neuer Anlegergruppen einerseits und die teils unverständliche Politik Chinas bezüglich der Exportkontingente führten zu einer immer größer werdenden Verunsicherung.

Was dazu kam, waren dann die typisch anglo-amerikanische Promotingstrukturen in der Explorationsszene; auf einmal schossen förmlich immer neue REO-Aktien aus dem Boden und bald gab es an die dreihundert Unternehmen, die alle Seltene Erden - und das innerhalb der nächsten drei Jahre - am Markt anbieten wollten. Alle diese Fakten zusammen zeitigten nach altbekanntem Muster (“erst Hosiannah und dann kreuziget ihn“) ein Auf und Ab im Markt, aus dem sich dann starke Emotionen wie Euphorie und nun grobe Enttäuschung entwickelten.

Nun wissen wir “alten Hasen“ zwar nicht alles, aber eines ist uns schon bekannt: Vorsicht ist angebracht, wenn die Emotionen überhand nehmen.

Bevor ich nun zu einer aus meiner Sicht überfälligen Analyse komme, will ich die Fakten aufzählen, die es zu beachten gilt. Ich zähle sie ungeordnet nach deren Bedeutung für den REO-Markt auf:

1. China bestimmt die Produktion mit mehr als 95 % Weltmarktanteil.

2. China versucht derzeit (mit großem Erfolg), die teilweise kleineren Produzenten “auf Vordermann zu bringen“, d.h. die seit Jahren festgestellten Umgehungen der staatlichen Export-Kontrollen und sonstigen Beschränkungen zu reduzieren. Bei drakonischen Strafen für die Abweichler darf mit baldiger Durchsetzung gerechnet werden. Die Lieferanten, die an den Kontingenten vorbei Seltene Erden veräußern, dürften bald vom Markt verschwinden.

3. Nennenswerte Produzenten von Seltenen Erden außerhalb von China sind kaum am Markt zu finden; Behauptungen und Hoffnungen z.B. bei Molycorp und Lynas wurden enttäuscht. Im Falle Lynas wurde die Aufbereitungsanlage in Malaysia blockiert, die Produktion bei Molycorp in Mountain Pass ist noch nicht gestartet.

4. Durch die Sanierungsmaßnahmen insbesondere bei den südchinesischen Herstellern von schweren Seltenen Erden sind für diese speziellen Seltenen Erden große Anbieter vom Markt genommen worden; wer diese ersetzen soll, ist unklar.

5. Die von der hohen Politik in Peking in der Inneren Mongolei angeordnete Schaffung einer REO-Reserve von ca. 300.000 Tonnen für die Versorgung des Weltmarktes während der geplanten Restrukturierungsphase ist noch nicht erfolgt, und wenn sie in Baotou gebildet wird, dann wird sie fast ausschließlich mit den dort gewonnenen leichten Seltenen Erden erfolgen können. Und die sind nun einmal nicht unbedingt die strategisch so wichtigen REO´s.

6. Die durchschnittliche Entwicklungsdauer von neuen Lagerstellen bis zur Erz-Produktion und bis zur danach erfolgenden Aufbereitung macht inzwischen mehr als zehn Jahre aus.

7. Die Definition der möglicherweise zu gewinnenden Tonnage an Seltenen Erden und deren Aufteilung auf die einzelnen Seltenen Erden (also leichte, mittlere und schwere Erden) ist bei den bekannten und bereits teilexplorierten Lagerstätten immer noch nicht erfolgt, weil dies nur durch ein kleinmaschiges Bohrnetz erreicht werden kann. Einnahmeschätzungen sind bei den sehr unterschiedlichen Preisen der einzelnen Seltenen Erden nicht möglich. Ob also ein Standort ökonomisch ist, kann sich erst nach umfangreichen Bohrarbeiten und Analysen der Zusammensetzung der Bestandteile der Erze herausstellen. Und es dürfte eine zentrale Frage sein, welches Unternehmen in der Lage ist, diese hohe Explorationsvorausfinanzierung überhaupt stemmen zu können. China wird also noch eine Weile den Ton angeben.

8. Die chinesischen Seltenen-Erd-Unternehmen wären wohl in der Lage, diese Finanzierungen darstellen zu können. Allerdings darf bezweifelt werden, ob die bei großen Beteiligungen erforderlichen politischen Genehmigungen zur Übernahme von Mehrheiten durch chinesische Konkurrenten erteilt werden. Das Beispiel Lynas dürfte hier Schule machen (damals als ein chinesisches Unternehmen gegen die Übernahme der Mehrheit der Lynas-Aktien die gesamte Finanzierung bereitstellen wollte, verbot die australische Regierung diese Mehrheitsübernahme).

9. Ohne eine Aufbereitungsanlage können die Explorationsunternehmen keine Verwertung der Erze aus ihren Lagerstätten erreichen. Wenn sie die Anlagen in China nutzen, dann bleibt China weiterhin auf “dem Fahrersitz“ in diesem Marktsegment. Nur wenige Unternehmen so wie Lynas und Molycorp haben bzw. werden die Finanzierung derartiger Aufbereitungsanlagen stemmen können. Man schätzt, dass Lynas für seine Anlage in Malaysia an die 800 Millionen australische.Dollars bereitstellen musste. Ob das andere Unternehmen schaffen können, wage ich zu bezweifeln.

10. Außerhalb von China gibt es wenige mögliche Konkurrenten, die die ökonomisch sinnvolle vertikale Struktur mit Exploration, Erzgewinnung und Aufbereitung darstellen können; Aber ohne diese Struktur ist es fraglich, ob dann dieser Standort (unabhängig von der chinesischen Aufbereitung) überhaupt zur REO-Produktion gelangen wird.

11. Der Anteil des Eigenverbrauches von chinesischen Unternehmen an der jährlichen Produktion wird bald den Satz von 60% übersteigen, sofern nicht ein neues nicht chinesisches Angebot auf den Markt kommt. Je mehr ausländische Unternehmen ihre auf Seltene Erden angewiesene Produktion nach China verlagern, umso stärker steigt dieser Anteil des “chinesischen Verbrauchs“, aber umso geringer wird das Potential an freien Mengen Seltenen Erden, die dann exportiert werden könnten. Das wird sich auf die Preise des frei verfügbaren Materials auswirken.





12. Ob eine Lagerstätte oder ein Explorationsunternehmen überhaupt überlebensfähig ist oder wird, hängt im Wesentlichen von der Aufteilung der Erze nach schweren (und teuren) und leichten (und billigen) Erden und deren Anteil an den Gesamtproduktionsmengen des Unternehmens ab. Nur ein hoher Anteil von teuren Seltenen Erden kann meist eine wirtschaftliche Förderung der Lagerstätte begründen. Und um diese Forderung zu garantieren, müssten die Preise für die schweren Seltenen Erden noch erheblich steigen, sonst würde auch die Produktion der leichten Seltenen Erden hinfällig werden.

13. Die Forschung bezüglich der Anwendungen von Seltenen Erden konzentriert sich derzeit auf die schweren Seltenen Erden. Wenn nicht umfangreiche neue Anwendungen für die leichten Seltenen Erden gefunden werden, dann werden viele Standorte mit fast ausschließlich leichten Seltenen Erden nie wirtschaftlich verwertbar, weil sie dann bei den niedrigen Preise der leichten Erden nie die Erträge generieren können, die für die Finanzierung der Lagerstätten erforderlich sind.

14. Die von nicht ausführlich informierten Anleger erworbenen Mengen an Seltenen Erden sind sofern, wenn sie über Vertriebsorganisationen erworben wurden, bekannt und belasten die Märkte, weil diese Mengen nicht direkt an die Verarbeitungsindustrie veräußert werden können. Sie weisen häufig nicht die Mengen und Qualifikationen aus, die die Industrie fordert. Die Anlage war dann mehr eine Modespekulation als ein sinnvolles Investment und eher eine Einnahmebeschaffung für die Händler.

15. Die Tatsache, dass die Seltenen Erden (fast) immer mit radioaktiven Mineralien verbunden sind und dann umweltorientierte Einschränkungen erfolgen (wie es derzeit Lynas in Malaysia erfahren muss) belasten die Genehmigungsverfahren bei alten und neuen Lagerstätten.und erhöhen die Kosten enorm, weil die Entsorgung von Uran- und Thoriumbeimengungen extrem aufwändig ist.

16. Die riskanteste und daher wichtigste ökonomische Komponente liegt jedoch in der „Dreiecksbeziehung von

• a) Mengenaufteilung von Lagerstätten auf leichte (=billige) und schwere (=teure) Seltene Erden

• b) und Entwicklungs- und Aufbereitungskosten bis zur Produktion

• c) in Relation zu den Erlösen aus den anteilig gewonnenen Seltenen Erden.

Hier wirkt sich die Tatsache negativ aus, dass die Lagerstätten mengenmäßig fast bis zu 80% die billigen Seltenen Erden führen, dann bis zu 15% Neodym sowie Praseodym und nur maximal. 5% schwere Seltenen Erden. Wenn sich der Abbau aus solchen Lagerstättenlohnen sollte, wird dem Markt dann wieder eine große Menge an leichten (=billigen) Seltenen Erden zugeführt, was auf die leichten Seltenen Erden einen zusätzlichen Preisdruck ausüben wird. Meist wird unter diesen Bedingungen die gesamte Lagerstätte nicht profitabel zuführen sein und damit wird auch der gesuchte Anteil der schweren leichten Erden nicht gefördert werden können. Dies wird umso wahrscheinlicher, je höher das Angebot an leichten Seltenen Erden aus solchen Lagerstätten ansteigt.

Das sind also belastende oder einschränkende Bedingungen; dagegen wirken die positiven Tendenzen und Einflüsse wie folgt:

• a) Für die meisten Verwendungen von Seltenen Erden gibt es keine Surrogate

• b) Ökonomisch sinnvolle Recyclingverfahren insbesondere für die nur mir kleinsten Mengen eingesetzten schweren Seltenen Erden sind noch nicht entwickelt und werden erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen.

• c) Der Verbrauch wird in Abhängigkeit von der Weltkonjunktur weiter steigen, weil die Verlagerung des “Quality of Life-Prinzips“ hin zu den asiatischen Ländern immer mehr den Verbrauch der Seltenen Erden beeinflusst, weil diese als klassisch “grüne Mineralien“ gelten..

• d) Umweltgesichtspunkte werden immer wichtiger und so beeinflussen die bisherigen Umweltsünder durch die Umstellung der Produktion besonders den Verbrauch für Seltene Erden.- und dies zusätzlich zum bestehenden industriellen Verbrauch.

• e) Neue oder verbesserte “alte“ Aufbereitungsmethoden können für besondere Explorations-Unternehmen einen hohen Sondereffekt generieren. Aus meiner Sicht betrifft dies derzeit aber nur drei oder vier solche Explorationsunternehmen, wird also am Markt selbst nicht einen großen Einfluss auf die produzieren Mengen nehmen.

Ich habe mir die Sisyphus-Arbeit aufgeladen, unter diesen Aspekten die Wahrscheinlichkeit zu ermitteln, ob und wann eines von den Explorationsunternehmen oder ein in der Vorbereitungsphase zur Produktion stehendes Unternehmen in der Lage sein kann, ab wann zu produzieren und mit seinen Produkten an den Markt zu kommen. Dabei habe ich vorausgesetzt, dass wir keine neue Finanzkrise bekommen werden, die schon 2008 einige aussichtsreiche REO-Lagerstätten in den Orkus getrieben hat.

Nur wenige haben nach meinen Recherchen die Chance, bis zum Jahre 2015 an den Markt zu kommen, um den Chinesen zumindest teilweise Paroli bieten zu können. Es werden Molycorp und Lynas, sowie Great Western Minerals und möglicherweise Stans Energy (die ja die alten russischen REO-Minen und deren Verarbeitungsanlagen übernommen haben)sein. Aber hier geht es nicht um die Unternehmen, sondern um die Menge der Seltenen Erden, die sie an den Markt bringen könnten. Diese Mengenschätzungen müssen jedoch an den einzelnen Unternehmen festgemacht werden, denn eine globale Schätzung, welche zusätzlichen REO-Angebote außerhalb Chinas den Markt beeinflussen werden, ist eine reine Milchmädchenrechnung.





Von den genannten Unternehmen ist die Aufteilung auf leichte und schwere Erden einigermaßen bekannt; Lynas wird den Lanthan- und Neodym-Markt bedienen können, bei den schweren Seltenen Erden wird sich keine nennenswerte Entspannung nach der Aufnahme der Lynas-Produktion ergeben, denn deren Anteil ist bei Lynas verschwindend gering. Für Molycorp gilt das Gleiche, nur in noch extremerer Weise: Molycorp verfügt über kaum einen erwähnenswerten Anteil an schweren Seltenen Erden. Great Western und Stans Energy haben zwar in ihren Erzen einen recht großen Anteil an schweren Seltenen Erden, aber deren Produktionsmengen sind gering, für die Unternehmen jedoch sehr profitabel. Sie werden aber dem Gesamtmarkt für schwere Seltenen Erden keine Erleichterung bringen können, zumindest nicht in den ersten drei bis fünf Jahren ab 2013/2014.

Was kann man aus dieser Konfiguration folgern? Es hängt alles von den Chinesen ab, zumindest bei den schweren Seltenen Erden. Und nun kommen wir zu der zentralen Frage, wie die künftige chinesische Export-Kontingent-Strategie aussehen wird. Man wird diese Strategie variabel gestalten, das haben die Chinesen schon gezeigt und sie lassen sich Argumente frei für weiteres stringentes Verhalten. Die Argumente dafür haben wir ihnen ja mit der Kritik bezüglich der Umwelt- und der Mitarbeiterbelastung in ausreichender Menge geliefert.

Wenn Sie sich die neuen für 2012 geltenden Kontingente ansehen, so hat die chinesische Führung einen Faktor kreiert, der die Kontingente in “sichere“ und “jederzeit widerrufbare“ Mengen aufgliedert. Die Widerrufbarkeit von Kontingenten ist vor allem auf die Umweltverträglichkeit der produzierenden Unternehmen abgestellt. So kann man unter Hinweis auf die Umweltverträglichkeit etc. die Exportquoten jederzeit einschränken.

Zu den Mengen: Die chinesischen Behörden teilen die Kontingente nun in solche für leichte und schwere Erden einerseits und auf vollständig chinesisch beherrschte Unternehmen und Joint-Venture-Unternehmen auf. Von den für 2012 genehmigten Quoten von total 31.130 Tonnen für alle Seltenen Erden werden vorerst für 80% = 24.904 Tonnen Exportkontingente erteilt, und dies präzise für jedes Unternehmen und dort dann unterteilt auf leichte und schwere Seltene Erden. Daraus ist zu folgern: Wer nicht auf dieser Liste steht, kann offiziell keine Seltenen Erden liefern.

Absolut stellen die neuen Quoten keine Einschränkung gegenüber 2011 dar. Nach 50.145 Tonnen in 2009, 30.258 Tonnen in 2010 und 30.246 Tonnen in 2011 erscheinen die für 2012 erlassenen Quoten von 31.130 Tonnen eine gewisse Erleichterung darzustellen, aber der Schein trügt. Die “sicheren Quoten“ machen für leichte und schwere Seltene Erden 10.546 Tonnen aus, die jederzeit “widerrufbaren“ machen 14.358 aus. Dem politischen Einfluss ist damit Tür und Tor geöffnet. Im Prinzip stellt diese Quotenerteilung eine weitere Einschränkung dar. Und dazu zählt auch die Maßgabe, dass Mitte 2012 dann über die Quotenzuteilen der noch nicht zugeteilten 20% - also mithin 6.226 Tonnen entschieden wird..

Vieles wurde nun seit Ende Dezember 2011 in diese neuen Quoten hineininterpretiert. Ich sehe das ganz nüchtern. Wenn China ca. 60% seiner Produktion von REO´s schon selbst konsumiert, dann bleiben bei geschätztem Weltverbrauch von ca. 120.000 Tonnen noch ca. 48.000 Tonnen für den “ROW“ = Rest der Welt. In 2012 könnten im besten Falle nach der chinesischen Quotenregelung dann ca. 31.000 exportiert werden.

Noch eines ist zu bedenken: Mit geringen Ausnahmen haben in den letzten 18 Monaten gerade die billigen (leichten) Erden Lanthan und Cer die größten Preissprünge gemacht. Fachleute erklären nun, dass die Preisrückgänge des letzten Jahres vor allem diese leichten Seltenen Erden getroffen haben.

Die wichtigste Aufgabe, sich um die künftige Preisentwicklung Gedanken zu machen, wird wohl darin bestehen, die Preisentwicklung für Neodym, und für die schweren Seltenen Erden einzuschätzen und da ist die Bewertung der Preise für Lanthan und Cer, die ja zwischen 65 und 80% der Weltproduktion von Seltenen Erden darstellen, nicht unbedingt hilfreich.

Ich sehe - neue Produktionen außerhalb Chinas hin oder her - Lieferengpässe für schwere Seltene Erden (natürlich abhängig von der Intensität einer möglichen Weltrezession) bis weit über das Jahr 2015 hinaus. Selbstverständlich können wir uns auf den Technologiestandard der Achtziger Jahre zurückziehen, aber an einen solchen Rückschritt glaube ich nicht.

Vielleicht kommen Sie beim sorgfältigen Durchlesen dieses Kommentars zu den gleichen Ergebnissen meiner Überlegungen: Um an die begehrten schweren Seltenen Erden zu gelangen, müssen die Lagerstätten mit dem Schwergewicht schwererer Seltenen Erden bevorzugt werden; da die dann quasi als Nebenprodukt gewonnenen leichten Seltenen Erden aber vom angebotsmäßig beeinflussten Überhang und nachgebenden Preise tangiert werden, kann die Ökonomie eines solchen Standortes nur durch erhebliche Preissteigerungen für die gesuchten REO´s (also Neodym, Praseodym und die schweren Seltenen Erden) soweit ausgeglichen werden, dass eine Finanzierung solcher Standorte überhaupt möglich ist.

Ich sehe - neue Produktion außerhalb Chinas hin oder her - Lieferengpässe für schwere Seltene Erden (natürlich abhängig von der Intensität der erwarteten möglichen weltweiten wirtschaftlichen Rezession) bis weit über das Jahr 2015 hinaus. Selbstverständlich können wir uns auf den Technologiestandard der achtziger Jahre zurückziehen und auf extreme Erfolge beim Recycling hoffen, aber an beide Lösungen glaube ich derzeit nicht.

Und wenn man einen Beweis für meine Schlussfolgerung suchen sollte, dann könnte die Kursentwicklung der REO-Aktien in den letzten zwei Monaten (aber besonders nach der Veröffentlichung der chinesischen Exportquoten für 2012), die besonders über Lagerstätten für schwere Seltene Erden verfügen, einen deutlichen Fingerzeig geben. So sind z.B. die Aktien der Stans Energy und der Great Western Minerals im letzten Monat um 25 bis 100% gestiegen.


© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de
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Nachtrag: Ich las über eine Neuentwicklung von Mangan-Gallium-Magneten. Man meinte dort, dass diese Magneten den Neodym-Magneten “das Wasser abgraben“ könnten. Diese Auffassung ist meiner Meinung nach falsch. Die Gallium-Produktion macht p.a. ca. 200 Tonnen aus; davon ist die Hälfte teures Recycling-Material. Der Rest ist Abfallprodukt bei der Aluminium- und Zinkherstellung. Der Preis für Gallium liegt bei einem Mehrfachen des Neodym-Preise.

Und zu guter Letzt: Die neue Magnetkomponente stellt eine hohe Kontinuität der Magnetleistung dar, hat aber eine erheblich geringere Magnetleistung an sich. Kontinuität ist nicht die Forderung des Marktes, sondern die Leistung an sich und die damit verbundene Chance auf Verkleinerung der Magnetsysteme. “Nano“ ist das Zauberwort der Zukunft.

Nachsatz. Weitere Kommentare bei www.emuro.de