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Europa für Gazprom immer wichtiger

31.01.2012  |  EMFIS

RTE Moskau - (www.emfis.com) - Für das laufende Jahr zeigt sich der russische Energie-Riese Gazprom bezüglich seines Europa-Geschäfts vorsichtig (Emfis berichtete). Dafür liefen die Gas-Verkäufe in die alte Welt 2011 überaus erfreulich, wie die jüngst veröffentlichten Zahlen verdeutlichen.

So flossen im Gesamtjahr 2011 112,03 Milliarden Kubikmeter russisches Gas nach Europa: Dies entspricht einer deutlichen Steigerung von 13,5 Prozent. Vor allem Deutschland und die Türkei zählten im letzten Jahr zu den Hauptabnehmern. Das Land der Dichter und Denker importierte 2011 mit 34,02 Milliarden Kubikmeter Gas um 0,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Türkei führte sogar um 44,3 Prozent mehr des flüchtigen Energieträgers ein: 25,99 Milliarden Kubikmeter Gas benötigte die Türkei an russischen Gas. Italien erhöhte die Lieferungen im vergangenen Jahr von Gazprom um bemerkenswerte 30,9 Prozent auf nunmehr 17,08 Milliarden Kubikmeter Gas.


Vorkrisen-Niveau noch nicht erreicht

Nur die Gas-Exporte nach Mittel- und Osteuropa waren 2011 rückläufig: Diese reduzierten sich um 4,8 Prozent auf 37,95 Kubikmeter Gas. Allerdings wurde auch hier eine Erhöhung der Lieferungen verzeichnet, denn Polen importierte im letzten Jahr 3,2 Prozent mehr Gas als noch ein Jahr zuvor. Das Land führte demzufolge 10,25 Milliarden Kubikmeter des flüchtigen Energieträgers ein. In Tschechien verringerten sich die russischen Gas-Lieferungen um 11,4 Prozent auf 7,59 Milliarden Kubikmeter Gas im letzten Jahr. Der russische Energie-Gigant Gazprom produzierte 2011 513 Milliarden Kubikmeter des flüchtigen Stoffs, dies entspricht einer Steigerung von 0,9 Prozent im Vergleich zu 2010. Bereits vorletztes Jahr förderte der Konzern mit 508,6 Milliarden Kubikmeter etwa ein Zehntel mehr Gas als noch 2009. Dies waren allerdings 41,1 Milliarden Kubikmeter weniger Gas als noch 2008.

Da an der Börse in erster Linie die Zukunft und nicht die Vergangenheit interessiert, dürften die Verkaufszahlen - so erfreulich sie auch sein mögen – keine wirklich nennenswerten Auswirkungen auf den Gazprom-Aktienkurs haben. Längerfristig kann allerdings mit einem tendenziell steigenden globalen Gasverbrauch gerechnet werden, so dass die Perspektiven für das russische Unternehmen alles andere als schlecht sind.