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Industriemetalle: The Big Picture: Schwache US-Daten belasten, China boomt ungebremst

30.10.2007  |  Redaktion

USA: Immobilienkrise nimmt kein Ende

Abermals schwache US-Makrodaten in den vergangenen beiden Wochen haben den Basismetallbullen (vorerst) den Wind aus den Segeln genommen. Nach fünf Wochen strammer Preiszuwächse von Kupfer und Co. wurde die Basismetallhausse durch erneute Rezessionsängste in den USA ausgebremst. So war es insbesondere die Verschärfung der Krise am Immobilienmarkt - sowohl die Zahl der Neubaubeginne als auch der Baugenehmigungen nahm im September überraschend stark ab - die zu der Stimmungsänderung an den Metallmärkten führte.

Angesichts der ca. 200 kg Kupfer die ein “US-Häuslebauer“ im Durchschnitt für sein Eigenheim benötigt, nimmt die Immobilien- bzw. Baubranche traditionell eine prominente Rolle für die US-Metallnachfrage ein. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass die Kupfernotierungen seit dem Anfang Oktober aufgestellten Jahreshoch bei 8.300 USD nun wieder deutlich schwächer tendieren (aktuell: 7.860 USD). Mit dem Zinsentscheid der FED, den BIP-Zahlen für Q3 am Mittwoch und dem ISM-Index tags darauf, dürfte auch in dieser Woche die US-Ökonomie wieder im Zentrum des Marktinteresses stehen.

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China: Wachstums-Dynamik bleibt hoch

Völlig unbeeindruckt von dem schlechten Newsflow aus den USA meldete Peking in der vergangene Woche ein erneut starkes Wirtschaftswachstum für das dritte Quartal. Mit einer Wachstumsrate von 11,5% (annualisiert) wuchs das chinesische BIP nur unwesentlich geringer, als im Rekord-Vorquartal. Der starke Aufschwung in der Volksrepublik geht allerdings auf Kosten der Inflation. Diese lag auch im September noch bei 6,2% und damit nahe dem 11-Jahreshoch vom August.

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China: Metallnachfrage zieht im September an

Der rasante wirtschaftliche Aufschwung Chinas fungiert damit auch weiterhin als zuverlässiger und leistungsstarker Motor für die globale Nachfrage nach Basismetallen. Einen weiteren Beleg hierfür lieferten die Metall-Handelsdaten Chinas für September. Gemessen an der Netto-Handelsposition des Landes, ist die Basismetallnachfrage Pekings im September nocheinmal deutlich angezogen. Die Nettoimporte der Metalle Zink (17 Tsd. t), Nickel (6 Tsd. t) und Kupfer (104 Tsd. t/+45%) stiegen allesamt (ggü. August) stark an, während sich die Nettoexportposition bei Blei (5 Tsd. t) und Aluminium (23 Tsd. t/-37%) weiter reduzierte. Da die kurzfristigen Fluktuationen im Basismetallhandel Chinas auch von regionalen Preisdifferenzen bzw. Arbitragegelegenheiten beeinflusst werden, lohnt der Blick auf die aggregierte Jahresbilanz (Abb. 3). Diese bestätigt den übergeordneten Trend: Chinas Metallnachfrage bleibt nicht nur robust - sie ist stärker denn je!

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© Sven Streitmayer
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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