Marktbericht: Edelmetalle abermals mit deutlichen Kursgewinnen
12.01.2012 | EMFIS
RTE New York - (www.emfis.com) - Im Verlauf des gestrigen Handels an der Wall Street konnten die edlen Metalle nahtlos an ihre erfreuliche Performance der Vortage anknüpfen und verzeichneten durch die Bank erneut ansehnliche Kurszuwächse.
Der Schlusskurs bei 1.643 Dollar war letztlich zwar nur etwa vier Dollar höher als die ersten Notierungen. Im Vergleich zum Vortag bedeutet dies aber trotzdem ein schönes Plus von immerhin 10,80 Dollar oder 0,66 Prozent. Relativ wenig Bewegung war am Silbermarkt. Der kleine Bruder des Goldes verteuerte sich um lediglich drei Cents (0,1 Prozent) auf 29,97 Dollar. Stark präsentierte sich - wie tags zuvor - Platin, das 30 Dollar bzw. 2,0 Prozent auf 1.492 Dollar zulegen konnte. Die Palladium-Notierungen verbesserten sich um sieben Dollar (1,1 Prozent) auf 642 Dollar.
Chinesische Goldkäufe stützen
Dass die Platinmetalle erkennbar besser performten als Silber, dürfte zum einen daran gelegen haben, dass einige Investoren speziell bei Platin ein gewisses Nachholpotenzial gegenüber anderen edlen Metallen sehen. Zudem sieht es derzeit in der Tat so aus, als könnte die Auto-Industrie in der anstehenden rezessiven Phase noch mit einem blauen Auge davon kommen, so dass die Nachfrage nach Platinmetallen sich am Ende doch besser entwickeln könnte als bislang angenommen. Der Umstand, dass es bei Silber überhaupt zu einem kleinen Plus gereicht hat, war in erster Linie den amerikanischen Aktienmärkten zu verdanken, die nach schwachem Start unverkennbare Erholungstendenzen aufweisen. Interessant ist der vor allem im Vergleich zu Silber deutlich dynamischere Anstieg beim Metall der Könige. Normalerweise ist es genau umgekehrt.
Der entscheidende Grund für dieses gestrige Phänomen dürfte eine Meldung aus China gewesen sein, dass die Gold-Importe im abgelaufenen Jahr einen neuen Rekordwert erreicht haben. Bedenkt man, dass das Reich der Mitte bereits vor längerem Südafrika als weltweit größten Gold-Produzenten abgelöst hat, zeigen die permanent steigenden Importe, dass die Nachfrage nach dem Metall der Könige in China ungebrochen ist. Das betrifft schwerpunktmäßig den Investmentbereich. Denn dass die Chinesen keine allzu große Lust mehr auf den Kauf von westlichen Staatsanleihen verspüren, war zuletzt wahrlich nicht zu übersehen. Und unterm Strich war diese Meldung sogar bullisch genug, damit das gelbe Metall der neuerlichen Dollar-Aufwertungsrunde die Stirn bieten konnte.
Seit einigen Tagen hat es den Anschein, als könnten sich die Edelmetall-Kurse ein wenig von der Währungsfront abkoppeln. Sollte sich diese Annahme auch längerfristig bewahrheiten und die globale Wirtschaft doch schneller wieder auf die Beine kommt, könnte es sein, dass sich die edlen Metalle in den letzten Monaten des vergangenen Jahres wirklich nur eine kleine Verschnaufpause gönnten und die langjährige Hausse noch nicht beendet ist.