Marktbericht: Aufholjagd bei Weißmetallen, Gold statisch
10.01.2012 | EMFIS
RTE New York - (www.emfis.com) - Der gestrige Edelmetall-Handel in Übersee war einmal mehr von einer sehr überschaubaren Volatilität und mäßigen Umsätzen geprägt, so dass den Kurszuwächsen bei den Weißmetallen ebenso wie dem nahezu unveränderten Goldpreis lediglich eine begrenzte Aussagekraft zukommt.
Von den vier bedeutenden Edelmetallen sah sich nur das gelbe Metall mit Kursabschlägen konfrontiert, welches bis zum Ende der Sitzung 5,60 Dollar oder gut 0,3 Prozent auf 1.611 Dollar nachgab. Silber hingegen verteuerte sich um 30 Cents (1,0 Prozent) auf 29,05 Dollar. Bei Platin ging es 20 Dollar bzw. 1,4 Prozent aufwärts auf 1.423 Dollar. Und das Schwestermetall Palladium beendete den Handel einen Dollar fester bei 614 Dollar.
Risiko gefragter als Sicherheit
Hintergrund dieser Entwicklung dürfte die zuletzt wieder unverkennbar gestiegene Risiko-Lust der Investoren gewesen sein. Das betraf in letzter Konsequenz auch den Euro, der sich am Montag von seinen Zwischentiefs deutlich erholen konnte und bis auf knapp 1,28 Dollar aufwertete, nachdem er zeitweilig bereits unter 1,27 Dollar gehandelt wurde. Geholfen hat der Gemeinschaftswährung in diesem Zusammenhang sicherlich der Glaube daran, dass Merkosy die Euro-Schuldenkrise lösen werden - zur Not auch mittels einer Finanztransaktionssteuer, auf die sich die beiden Staatschefs gestern in groben Zügen bereits verständigten. Nachwirkungen dürften darüber hinaus nochmals die zuletzt vor allem aus den USA überraschend erfreulichen Konjunkturdaten entfaltet haben, so dass die Out-Performance der Weißmetalle im Vergleich zum Metall der Könige schlussendlich keine allzu große Überraschung darstellte.
Nach den heftigen Abverkäufen in den letzten Monaten des vergangenen Jahres scheinen die Zeichen an den Edelmetall-Märkten gegenwärtig auf Stabilisierung zu stehen. Sollte die US-Wirtschaft sich allerdings tatsächlich derart positiv entwickeln, wie es die letzten volkswirtschaftlichen Daten vermuten lassen, muss ungeachtet der enormen Staatsverschuldung mit einer Aufwertung des Greenbacks gerechnet werden - insbesondere, sofern Europa in der Rezession versinken sollte.