Marktbericht: Gold und Silber glänzen, Platinmetalle blass
06.01.2012 | EMFIS
RTE New York - (www.emfis.com) - Die Akteure im Edelmetall-Segment dürften sich im Verlauf der gestrigen Sitzung an der Wall Street kaum des Eindrucks eines Deja-vu-Erlebnisses erwehrt haben können. Denn der Handel am Donnerstag wies unverkennbare Parallelen zum Vortag auf.
Das gelbe Metall nahm den Handel bei knapp 1.610 Dollar auf und zog nach einem nochmaligen Test der Marke bei 1.600 Dollar bis zum frühen Nachmittag kontinuierlich an, bevor der Markt in den letzten Stunden seitwärts tendierte. Der Schlusskurs lag mit 1.621,40 Dollar 8,90 Dollar oder gut 0,5 Prozent höher als tags zuvor. Silber verteuerte sich um 21 Cents (0,7 Prozent) auf 29,37 Dollar. Platin büßte fünf Dollar bzw. 0,35 Prozent auf 1.412 Sollar ein. Und bei Palladium ging es gar zehn Dollar (1,5 Prozent) abwärts auf 639 Dollar.
Unbeeindruckt von anhaltender Dollar-Rallye
Die Parallelen zum Vortag sind insbesondere darin zu sehen, dass sich die edlen Metalle abermals mit durchaus bemerkenswertem Erfolg gegen einen in US-Dollar geradezu kollabierenden Euro gestemmt hatten. Mittlerweile ist die Gemeinschaftswährung unter dem Niveau bei 1,28 Dollar angekommen und es deutet einiges darauf hin, dass die Greenback-Aufwertung weitergeht. Dass es Gold und Silber dennoch in den grünen Bereich schafften und sich die Abschläge bei den Platinmetallen unter Berücksichtigung des prekären Währungsumfelds noch in akzeptablen Grenzen hielten, war sicherlich - wie am Vortag - den Sorgen vor einer militärischen Eskalation des Iran-Konflikts geschuldet.
Im wirklichen Fokus der Investoren standen gestern jedoch eher positive Vorab-Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt. Danach wurden mehr Stellen geschaffen als von den Analysten erwartet, was belegt, dass sich die US-Ökonomie tatsächlich schneller auf dem konjunkturellen Tief befreien kann als die europäischen Volkswirtschaften. Dass dies dem Dollar Auftrieb verleiht, liegt auf der Hand. Und da eine wenigstens halbwegs robuste Konjunktur auch die die Gold- und Silberpreise kein Fehler ist, stiegen einige Investoren offenbar ein. Die Kurse der besonders konjunktursensitiven Platinmetalle konnten trotzdem nicht ins Plus gezogen werden, da bei diesen Metallen die Ängste vor einer Überversorgung durch einen massiven Nachfrageeinbruch einfach zu groß sind.
Es ist durchaus bemerkenswert, dass es vor allem der Goldpreis nunmehr bereits zweimal in Folge geschafft hat, sich erfolgreich gegen die Belastungen von der Währungsfront zur Wehr zu setzen. Verantwortlich dafür dürften in erster Linie die durchaus berechtigten Inflationssorgen sein. Sofern diese zunehmen, könnte sich das negative Sentiment bezüglich des Metalls der Könige wieder verbessern.