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Suntech Power, Yingli & Co - Drohen auch in Indien Strafzölle?

20.12.2011  |  EMFIS

RTE Peking - (www.emfis.de) - Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Solar-Handelskrieg zwischen China und den USA nun auch auf Indien ausweitet. Ist ein böses Erwachen für die chinesischen Solarkonzerne zu befürchten?

Jetzt will auch die indische Solarindustrie der staatlich geförderten Konkurrenz aus China ans Leder: Nach Angaben von "Bloomberg" hat das chinesische Handelsministerium bestätigt, dass Indien in etwa einem Monat eine Untersuchung in die Wege leiten könnte, die klären soll, ob sich Solarunternehmen aus dem Reich der Mitte des Preisdumpings schuldig gemacht haben. Indiens Handelsminister wollte dies bislang jedoch nicht bestätigen.

Damit droht Firmen wie Suntech Power, Yingli Green Energy künftig Ungemach in einem höchst wichtigen Wachstumsmarkt. Nachdem der Umsatz in Europa zuletzt geschrumpft ist, hofft die Branche vor allem auf eine steigende Nachfrage aus China, den Vereinigten Staaten und Indien, um diesen Rückgang zu kompensieren. Die US-Tochter von SolarWorld hatte in den USA bereits eine ähnliche Dumping-Untersuchung ins Rollen gebracht. Nachdem sich die US-Handelskommission ITC und das US-Wirtschaftsministerium der Sache angenommen haben, gelten dort Strafzölle von etwa 10 Prozent als sehr wahrscheinlich.


Auch Zölle für US-Unternehmen?

Indische Solarkonzerne klagen schon seit geraumer Zeit darüber, dass sie von dem heimischen Solar-Boom kaum profitieren. Während US-amerikanische und chinesische Solarprodukte steuerfrei eingeführt werden dürfen, müssen indische Hersteller Zollgebühren für den Import der benötigten Rohstoffe entrichten. Zudem sollen die chinesischen Unternehmen ihren Kunden teilweise einen Zahlungsaufschub von bis zu zwei Jahren einräumen. Da die indischen Solarkonzerne chronisch knapp bei Kasse sind, können sie sich solche verkaufsfördernden Maßnahmen nicht leisten.

Laut "Bloomberg" hat Indiens Minister für Erneuerbare Energie in einem Interview bestätigt, dass die heimischen Solarunternehmen zudem einen Strafzoll von 15 Prozent für Solarpanels mit Dünnfilm-Technik fordern. Dies wäre ein direkter Angriff auf die US-amerikanische Solarindustrie, die in diesem Segment führend ist. Als weltweit größter Dünnfilm-Hersteller gilt First Solar.