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Marktbericht: Gold & Silber knapp behauptet, Platinmetalle fester

02.12.2011  |  EMFIS

RTE New York - (www.emfis.com) - In den letzten Tagen und Wochen wiesen Gold und Silber regelmäßig eine relative Out-Performance gegenüber den Platinmetallen auf. Am Donnerstag lief es in den USA ausnahmsweise einmal umgekehrt: Gold und Silber beendeten die Sitzung moderat leichter, während die Notierungen von Platin und Palladium anzogen.

Das Metall der Könige eröffnete in Übersee bei 1.749 Dollar und fiel bis zur Mittagszeit auf im Tief 1.734 Dollar, bevor eine wieder stärkere Kaufbereitschaft dem Goldpreis neuerlichen Auftrieb bis auf einen Schlusskurs von 1.745,30 Dollar verlieh. Im Vergleich zum Vortag bedeutet dies ein Minus von 4,10 Dollar oder gut 0,2 Prozent. Silber verbilligte sich um zehn Cents (0,3 Prozent) auf 32,72 Dollar. Besser sah es bei Platin aus: Das unscheinbare Edelmetall legte fünf Dollar bzw. 0,3 Prozent auf 1.561 Dollar zu. Und bei Palladium reichte es gar zu einem Kurszuwachs von 19 Dollar (3,1 Prozent) auf 629 Dollar.


Dollar-Aufwertung und Gewinnmitnahmen

So schön der deutliche Anstieg bei Palladium auch sein mag, dürfte die Dynamik in erster Linie dem Umstand geschuldet sein, dass der Markt sehr klein ist und damit naturgemäß eine stark erhöhte Volatilität aufweist. Dass das Vertrauen in die globale Konjunktur unverändert sehr fragil ist, beweisen die lediglich überschaubaren Kurs-Steigerungen bei Platin (dieser Markt ist sehr viel größer als Palladium). Und in der Tat waren die jüngsten volkswirtschaftlichen Daten selbst aus den boomenden Schwellenländern völlig ungeeignet, um einen massiven wirtschaftlichen Aufschwung zu prognostizieren.

Von daher scheint an den Märkten nach wie vor zu gelten: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste oder auch Cash ist fesch.  Dies könnte auch den Silberpreis belastet haben. Hinzu kamen Gewinnmitnahmen nach dem kometenhaften Anstieg am Vortag, die auch das gelbe Metall betrafen. Auch der Greenback konnte gegen den Euro wieder ein bisschen Boden gut machen, nachdem er tags zuvor fast ein Prozent abwertet. Unter Berücksichtigung dieser tendenziell bärischen Rahmenbedingungen haben sich Gold und Silber eigentlich sogar sehr ordentlich gehalten.

Kurz- bis mittelfristig ist bei den edlen Metallen nicht mit einer neuen Mega-Rallye zu rechnen, da die ökonomischen Rahmenbedingungen dafür schlichtweg zu schlecht sind. Auf Sicht von einigen Jahren könnte der unvermeidbare Anstieg der Inflation in den etablierten westlichen Industrienationen im Zuge der Bewältigung der Schuldenkrise die Notierungen der Edelmetalle stützen und vielleicht sogar zu neuen Hochs führen.