Solarworld: Globaler Player als Antwort auf Solar-Krise
28.11.2011 | EMFIS
RTE Bonn - (www.emfis.com) - Die unübersehbare Krise im deutschen Solarsektor hat den Branchenprimus Solarworld dazu veranlasst, sein Glück künftig verstärkt abseits des Heimatlandes zu suchen. Und diesbezüglich ist die Gesellschaft auch bereits fündig geworden.
So startet heute die Stromerzeugung auf der größten Dachanlage Afrikas in Durban, die mit Solarworld-Modulen ausgerüstet ist. Der Zeitpunkt des Beginns der Stromerzeugung in Durban ist kein Zufall, denn der Start des großen Projektes beginnt am heutigen Tag zeitgleich mit dem im südafrikanischen Durban Weltklimagipfel, der vom 28. November bis 9. Dezember stattfindet. Doch damit nicht genug: Der Konzern weihte erst kürzlich eine zwei Megawatt große Solarstromanlage in den USA ein.
Ebenso ans Netz gingen zwei Solarparks mit einer Gesamtleistung von vier Megawatt in Griechenland, eine Solaranlage mit einer Leistung von zwei Megawatt mit polykristallinen SolarWorld-Modulen wurde bereits im September eingeweiht. Ein weiteres Expansionsziel stellt Indien dar, das nun verstärkt auf erneuerbare Energien setzt: Die Deutschen lieferten für eine 10,6 Megawatt große Freiflächenanlage in den indischen Bundesstaat Gujarat ihre Solar-Module, welches bereits das zweite große Projekt für Solarworld in Indien darstellt.
Internationalisierung überaus sinnvoll
Sicherlich ist es eine sehr gute Idee des deutschen Solar-Unternehmens, neue Märkte im Ausland zu erschließen. Denn die Vorteile liegen auf der Hand: Im Gegensatz zu Deutschland sind die Länder, in denen Solarworld nun verstärkt aktiv wird sehr sonnenverwöhnt. Zum anderen werden die Förderung für Solaranlagen im Reich der Dichter und Denker immer weiter zurückgefahren, so dass es für die Gesellschaft deutlich schwieriger werden dürfte, in hierzulande ansehnliche Gewinne zu erzielen. Solarmodule von Solarworld genießen weltweit einen sehr guten Ruf, bewegen sich jedoch preislich auf einem hohen Niveau. Es wird sich zeigen, ob es dem deutschen Unternehmen gelingt, sich gegen die deutlich günstigere chinesische Konkurrenz zu verteidigen.
Keine Frage: Die Solarworld-Aktie gehört zum Besten, was der deutsche Solarmarkt zu bieten hat und wenn sich auch künftig genügend Abnehmer für die nicht billigen aber qualitativ hochwertigen Module finden, könnte der freie Fall des Papiers eventuell in Bälde einer neuen Aufwärtsbewegung weichen, die jedoch nur schwerlich zu frischen Allzeithochs führen sollte.