Marktbericht: Edelmetalle im Wesentlichen behauptet
12.10.2011 | EMFIS
RTE New York 1- (www.emfis.com) - Nachdem die Edelmetall-Notierungen am Dienstag in Asien und Europa unter leichtem Abgabedruck standen, holten die Kurse in den USA wieder auf, wobei am Ende - abgesehen von Silber - aber trotzdem ein leichtes Minus stand.
Gold eröffnete die Sitzung bei 1.662 Dollar und konnte dieses Niveau bis zum Ende der Sitzung verteidigen. Bei einem Schlussstand von 1.663 Dollar verblieb gegenüber dem Vortag ein Minus von 12,70 Dollar oder rund 0,7 Prozent. Bei Silber reichte es hingegen zu einem minimalen Kurszuwachs um 0,10 Dollar (0,3 Prozent) auf 32,14 Dollar. Platin ging fünf Dollar bzw. 0,3 Prozent bei 1.518 Dollar leichter aus dem Handel. Und das Schwestermetall Palladium verlor 13 Dollar (2,1 Prozent) auf 6,2 Dollar.
Ende der Schuldenkrise in Sichtweite?
Dass sich die edlen Metalle in New York stabilisieren konnten, dürfte in erster Linie den robusten Aktien-Notierungen geschuldet sein, die ihrerseits die Hoffnung widerspiegelten, dass Europa die Schuldenkrise in absehbarer Zeit in den Griff bekommen wird. Die Troika hat Griechenland nach einer detaillierten Prüfung der Staatsfinanzen weitere Hilfszahlungen in Aussicht gestellt, so dass eine Pleite vorerst verhindert wurde. Ob sich die Zahlungsfähigkeit Griechenlands allerdings dauerhaft aufrechterhalten lässt, erscheint mindestens zweifelhaft, zumal Jean-Claude Junker bereits verlauten ließ, dass man bei einem Schuldenschnitt mit 50 oder 60 Prozent kaum hinkommen wird.
Insofern muss davon ausgegangen werden, dass der Pleitegeier schon bald wieder seine Runden über die Akropolis dreht, wodurch es zu einer neuerlichen Abwertungsrunde der Gemeinschaftswährung gegen den Dollar kommen könnte. Und auch in Sachen Konjunktur-Erholung sollten Anleger angesichts der dringend erforderlichen Sparmaßnahmen nicht zuviel erwarten. Ein stärker Greenback und trübe Konjunkturaussichten sind ganz sicher nicht der Cocktail, der für explodierende Edelmetall-Notierungen spricht.
Vor allem Long-Positionen in Weißmetallen weisen aktuell ein eher ungünstiges Chance/Risiko-Verhältnis auf. Wenn überhaupt könnte man sich beim Metall der Könige auf die lange Seite schlagen, wobei man die Gewinn-Erwartungen aber nicht zu hoch ansetzen und Verluste auf jeden Fall in Betracht ziehen sollte.