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Gazprom vor Kooperation mit RWE

06.10.2011  |  EMFIS

RTE Moskau - (www.emfis.com) - Auf den westeuropäischen Energiemarkt hat Gazprom schon länger ein Auge geworfen und jetzt scheint der russische Energie-Gigant diesem Ziel ein gutes Stück näher gekommen zu sein, indem man vor dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit RWE steht.  

Derzeit führen die Russen mit den Essenern Gespräche über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zum Bau und Betrieb von Kohle- und Gaskraftwerken. Diese sollen laut den beiden Unternehmenschefs künftig sogar noch vertieft werden. Zwischen den Zeilen kann aus diesen Statements herausgelesen werden, dass eine Einigung wohl nur noch Formsache ist.


Win-Win-Situation

Immerhin würde sich durch das Gemeinschaftsunternehmen eine klassische Win-win-Situation ergeben. Gazprom hätte endlich den so lange angestrebten Zugang zum westeuropäischen Versorgermarkt. Im Gegenzug versprechen die Russen eine flexible Preisgestaltung bei Erdgas-Lieferungen, was für RWE höhere Gewinnmargen bedeuten würde. Und diese kann der Konzern nach dem Atom-Aus wahrlich gut gebrauchen.


Kartellrechtliche Bedenken

So vorteilhaft die Kooperation also für die Beteiligten wäre, bleibt abzuwarten, ob eine Zusammenarbeit auch den behördlichen Segen findet. Kartellrechtlich Bedenken sind nicht nur nicht ausgeschlossen sondern angesichts der dann geballten Marktmacht sogar recht wahrscheinlich. Schlussendlich dürfte das Vorhaben - möglicherweise mit Auflagen - aber genehmigt werden.


Fazit:

Der Sprung in den westeuropäischen Markt wäre für Gazprom strategisch ein echter Meilenstein. Kurzfristig könnten jedoch die recht niedrigen Energiepreise den Kurs der eigentlich spottbilligen Aktie noch weiter belasten.