Umweltskandal! Werk von JinkoSolar geschlossen
19.09.2011 | EMFIS
RTE Peking - (www.emfis.de) - In der chinesischen Provinz Zhejiang haben die Behörden ein Werk des Solarkonzerns JinkoSolar geschlossen - und zwar ausgerechnet wegen Umweltverschmutzung.
Mit dem Nimbus der Solartechnik als Grüne Energie ist die jüngste Affäre von JinkoSolar nur schwer in Einklang zu bringen. Untersuchungen hatten ergeben, dass das Solarpanel-Werk eine unüblich hohe Konzentration von Fluoriden in den nahe gelegenen Fluss leitet. In hohen Dosen können Fluoride tödlich wirken. Obwohl das Abfallsystem des Werks nach Angaben der Umweltbehörde seit April mehrere Kontrollen nicht bestanden habe, wurden bislang keine Maßnahmen dagegen ergriffen.
In den vergangenen Monaten hatten Anwohner ein massenhaftes Fischsterben beobachtet. Nach Angaben des Finanzchefs Zhang Longgen hatte man Abfälle, in denen Fluoride enthalten waren, außerhalb des Fabrikgebäudes gelagert. Nach den heftigen Regenfällen im August waren sie anscheinend in den Fluss gelangt. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte Zhang, dass es ein Unfall gewesen sei und JinkoSolar Entschädigungszahlungen entrichten werde.
Internet löst gewalttätige Proteste aus
Mehr als 500 Personen hatten sich am Donnerstag Abend vor dem Firmengelände versammelt und eine Erklärung verlangt. Bevor die Polizei einschreiten konnte, hatten die Demonstranten bereits acht Firmenfahrzeuge umgestürzt und Büros verwüstet. Bei dem Einsatz wurden auch vier Polizeiwagen beschädigt. Zuvor hatte ein Anwohner im Internet das Gerücht verbreitet, dass es im Umfeld des Werks eine erhöhte Anzahl von Leukämie- und Krebserkrankungen gäbe. Der Verantwortliche mit dem Nickname Sun wurde daraufhin festgenommen.
An der Börse New York fiel der Kurs von JinkoSolar am Freitag um 7,9 Prozent auf 9,04 US-Dollar.