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Sino-Forest - Neue Enthüllungen

05.09.2011  |  EMFIS

RTE Peking - (www.emfis.de) - Das sieht böse aus: Im Skandal um den chinesischen Waldplantagenbetreiber Sino-Forest sind neue Details ans Licht der Öffentlichkeit geraten. Derweil erwägt die kanadische Börsenaufsicht, die Aussetzung des Handels zu verlängern.

Einem Artikel der kanadischen Zeitschrift "The Globe and Mail" zufolge hat Firmenchef Allen Chan im Jahre 1994 in der Stadt Zhanjiang, in der chinesischen Provinz Guangdong, ein Joint Venture mit dem staatlichen Forstamt Leizhou gegründet. Die neue Firma mit dem Namen Zhanjiang Leizhou Eucalyptus Resources Development Co. Ltd. sollte mitteldichte Faserplatten aus Holz herstellen, das aus einer nahegelegenen Plantage von Sino-Forest stammt.

Dieses Joint-Venture gehörte zum Fundament, auf dem Sino-Forest errichtet wurde. Obwohl der Konzern in Verbindung mit dieser Tochterfirma im Laufe der Jahre einen Umsatz von 60 Millionen US-Dollar ausgewiesen hat, soll nach Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters nie auch nur eine einzige Faserplatte hergestellt worden sein, ehe das Unternehmen 1998 sang- und klanglos aufgelöst wurde. Sino-Forest wollte diese Anschuldigungen bislang nicht kommentieren.


Wird Aussetzung des Handels verlängert?

Angesichts der neuen Enthüllungen sprechen die Medien bereits von einem der größten Betrugsvorfälle in der Geschichte der kanadischen Börse. Weiteren Berichten zufolge zieht die kanadische Börsenaufsicht mittlerweile in Erwägung, die Aussetzung des Handels mit Sino-Forest-Aktien zu verlängern. Am Donnerstag soll darüber entschieden werden. Ursprünglich sollten die Aktien Ende dieser Woche wieder handelbar sein.

Das Handelsverbot, das gegen Firmenchef Chan und einige Top-Manager verhängt wurde, könnte zudem bis mindestens zum 25. Januar 2012 verlängert werden. Erst letzte Woche war bekannt geworden, dass sie im großen Stil Insiderhandel betrieben haben.