Edelmetalle: Goldpreis nicht zu stoppen, Silber wieder unter 40 Dollar
09.08.2011 | EMFIS
RTE New York - (www.emfis.com) - Nachdem an den amerikanischen Aktienmärkten gestern Weltuntergangs-Stimmung herrschte, stürzten sich Investoren einmal mehr vor allem auf das gelbe Metall und trieben die Notierungen mit einer bemerkenswerten Dynamik auf ein neues Allzeit-Hoch.
Während des Vormittags-Handels dümpelte der Goldpreis zunächst etwas lustlos um die Marke von 1.700 Dollar herum, bevor das Metall der Könige in der zweiten Hälfte der Sitzung deutlich mehr als nur ein Schippchen draufpackte. Am Ende stand ein Kursplus von fast schon Schwindel erregenden 53,80 Dollar bzw. 3,2 Prozent auf 1.717,20 Dollar zu Buche.
So richtig zur Sache ging es dann jedoch im nachbörslichen elektronischen Handel, in dessen Verlauf der Goldpreis bis auf 1.760 Dollar förmlich explodierte und dieses Kurs-Niveau kann bis dato auch in Asien verteidigt werden. Weniger gut sah es einmal mehr bei den Weißmetallen aus. Silber verteuerte sich lediglich um 1,8 Prozent (71 Cents) auf 39,03 Dollar und konnte damit die psychologisch wichtige Marke von 40 Dollar nicht verteidigen. Im asiatischen Handel kostet eine Unze des kleinen Edelmetalls sogar bereits unter 39 Dollar.
Wenig Veränderung gab es bei Platin, das mit einem Schlusskurs bei 1.713 Dollar im Wesentlichen auf dem Niveau des Eröffnungskurses aus dem Handel ging. Beim Schwestermetall Palladium ging es sogar abwärts.
Korrektur-Gefahr bei Gold nimmt zu
Gestern hat sich einmal mehr in eindrucksvoller Art und Weise gezeigt, dass Gold unter den Edelmetallen eigentlich der einzig sichere Hafen ist, da die übrigen Metalle im Fall einer Abschwächung der wirtschaftlichen Wachstumsdynamik nicht unerheblich in Mitleidenschaft gezogen werden würden. So bullisch sich die Lage beim Metall der Könige derzeit auch darstellen mag, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die Kurs-Zuwächse, die man in den zurückliegenden Tagen beobachten konnte, das Resultat von Panik-Käufen waren. Und da Panik an den Börsen der schlechteste Ratgeber überhaupt ist, kann zumindest eine moderate Korrektur nicht völlig ausgeschlossen werden, wenn die Aktienmärkte - was auf jeden Fall früher oder später passieren wird - einen Boden ausbilden. Abgesehen davon deutet die technische Betrachtung auf eine gewisse Überkauftheit am Goldmarkt hin.
So lange die Schulden-Problematik keine nachhaltige Lösung erfährt, dürfte es mit den Notierungen des gelben Metalls tendenziell weiter aufwärts gehen. Allerdings hat sich in der Vergangenheit mehr als einmal gezeigt, dass speziell die Schmuck-Industrie recht sensibel auf massive Kurs-Anstiege beim Gold reagiert. Ob die Investment-Nachfrage die zu befürchtende Nachfrage-Delle in diesem Bereich vollständig kompensieren kann, bleibt abzuwarten.