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Massig Seltene Erden in Ozeanen

05.07.2011  |  EMFIS

RTE Tokio - (www.emfis.com) - Als Hightech-Land leidet Japan unter der gegenwärtig extrem angespannten Versorgungslage bei Seltenen Erden und den daraus resultierenden Preisen besonders stark. Von daher ist es kein Wunder, dass das Land alles versucht, um die Situation zu entschärfen. Japanische Forscher haben in diesem Zusammenhang jetzt eine fast schon sensationelle Entdeckung gemacht.

Ein Team von japanischen Geologen hat auf dem Grund des Pazifiks gigantische Mengen an Rare Elements ausgemacht. Die Vorkommen betreffen insbesondere schwere Seltene Erden und befinden sich in Tiefen zwischen 3.500 und 6.000 Metern in internationalen Gewässern östlich und westlich von Hawaii sowie östlich von Tahiti. Das Gesamt-Volumen der Lagerstätten schätzen die Experten auf 80 bis 100 Milliarden Tonnen.


Bald Überangebot statt Nachfrage-Überhang?

Bedenkt man, dass das amerikanische geologische Institut US Geological Survey die globalen Vorkommen im Erdreich bisher lediglich auf 110 Millionen Tonnen schätzt, muss man sich zu Recht fragen, ob die Entdeckung der Japaner bereits in absehbarer Zeit zu einem massiven Überangebot an Seltenen Erden führt. Zumindest kurzfristig dürfte es dazu nicht kommen, weil gerade die Förderung am Meeresgrund mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden ist. Dies gilt umso mehr, als sich die Vorkommen in einer größeren Tiefe befinden. Hinzu kommen Umweltschutz-Aspekte, die unter Umständen verhindern, dass diese Ressourcen überhaupt abbaubar werden.

Sollten sich die Erkenntnisse der Japaner bezüglich der vorhandenen Mengen an Seltenen Erden bestätigen und eine Förderung möglich sein, könnte dies bei Preise für Seltene Erden auf Sicht von einigen Jahren zu einem freien Fall kommen, der erst gestoppt werden wird, wenn die Notierungen so stark gefallen sind, dass der Abbau vom Meeresgrund unrentabel wird.