North Bay Resources Inc. will an die Nuggets!
31.05.2011 | Jan Kneist (Metals & Mining Consult)
Jan Kneist: Hallo Herr Leopold, es freut mich, dass ich heute mit Ihnen sprechen kann. North Bay ist ein einzigartiges Unternehmen, wie der Leser noch herausfinden wird. Aber beginnen wir mit Ihrem Hintergrund.
Perry Leopold: Danke, Jan. Es freut mich ebenso, mit dir zu sprechen. Es wird dich überraschen, aber tatsächlich habe ich als Song-Schreiber begonnen. Nach guten Erfolgen bei Konzertaufführungen über einige Jahre kam ich während einer Tourpause mehr oder weniger zufällig mit der Computerindustrie in Kontakt. Die war Anfang der 1980er Jahre gerade dabei, das Laborstadium zu verlassen und für die breite Öffentlichkeit verfügbar zu werden. Eins führte zum anderen, wie das immer passiert und ich begann, Programme zu schreiben und das ähnelte dem Song-Schreiben. Beides ist mehr eine Kunst als eine Wissenschaft.
In dieser Zeit habe ich im Jahre 1981 das PAN Network gegründet, der erste Online-Dienst der weltweiten Musikindustrie und eines der ersten “B2B“ (Firma zu Firma)- Netzwerke in der Welt. Jahre, bevor es das Internet überhaupt gab, war PAN für über ein Jahrzehnt das Online-Zentrum im digitalen Audio-Universum und dort wurde auch im Jahre 1984 die Möglichkeit des digitalen Herunterladens von Audios, zusammen mit einigen heute im Internet gebräuchlichen Innovationen, erfunden. Es war auch ein sehr profitables Geschäft und dort lernte ich, wie man erfolgreich Firmen aufbaut und leitet.
In den 1990er Jahren wurde ich von Aktien in den Bann gezogen und konzentrierte mich dabei besonders auf Goldaktien. Später begann ich auch mit dem Handel von Goldfutures. Bis 2005 - ich hatte inzwischen einen Hedgefund gestartet, der Gold, Bonds und Index-Futures handelte - verkaufte ich PAN an eine Firma namens NetMusic Entertainment Corporation und wurde ihr größter Aktionär.
Ein Jahr später, 2006, war NetMusic in Schwierigkeiten und der Vorstand fragte mich, ob ich CEO werden und das Unternehmen sanieren wolle. Zur gleichen Zeit ergab sich die Möglichkeit der Option eines Goldprojekts in British Columbia und der Vorstand stimmte meiner Sicht zu, dass wir das Entertainment-Geschäft verlassen und einen Betrieb als Bergbauunternehmen aufbauen sollten. Im Allgemeinen sind die Gewinnspannen beim Abbau und dem Verkauf einer Unze Gold wesentlich höher als zu versuchen, Musik für 99 Cents zu verkaufen.
Nachdem ich mich über 10 Jahre mit der Analyse von Bilanzen von Bergbaufirmen und auch den weltweiten makroökonomischen Kräften, die den Goldpreis antrieben, beschäftigt hatte, war ich mit diesem Übergang sehr zufrieden und denke, dass unsere erreichten Erfolge ganz klar für diese Entscheidung sprechen.
Jan Kneist: Sie wurden also der Boss von North Bay 2006 und haben das Unternehmen komplett umgekrempelt. Welchen Geschäftsplan verfolgen Sie, um Shareholder Value zu schaffen?
Perry Leopold: Die Herausforderung in der Anfangszeit war, wie ein kleines Unternehmen mit sehr wenig Geld und im Prinzip keinen Zugang zum Kapitalmarkt Projekte erwerben und mit dem Abbau beginnen kann. Ich fand heraus, dass British Columbia gerade die Ressourcenkarte der ganzen Provinz digitalisiert hatte und sie für Online-Bewertungen zugänglich machte. Mit meinem Technologie-Hintergrund habe ich sofort erkannt, dass sich hier die Gelegenheit für “Desktop Prospekting“ bot.
Ich habe mich also mit der Software vertraut gemacht und entdeckte, dass ich die online gestellten digitalen Karten mit geologischen Datenbanken früherer Projektbetreiber mittels GPS Koordinaten verbinden konnte. Über Werkzeuge wie Google Earth konnte ich sogar heranzoomen und die Topographie ansehen. Es hat hervorragend funktioniert und in nur einigen Monaten konnte ich auf diese Weise einen Bestand viele exzellenter Projekte sammeln, was sonst im Feld bei der Ausmachung von Grenzen und beim Abstecken Jahre gedauert hätte.
Der sich ergebende Geschäftsplan sah vor, mittels der digitalen Werkzeuge vielversprechende Minerallagerstätten zu finden und falls diese noch für das Abstecken verfügbar waren, sie dann durch die Registrierung der Claims bei der Regierung für eine geringe Gebühr zu erwerben.
Unsere Aufgabe zu der Zeit war es, über die von uns zu erwerbenden Ressourcenprojekte alle verfügbaren Informationen zusammenzustellen und sie dann bei größeren und gut finanzierten Unternehmen über Jointventures zu vermarkten. Damit waren wir in der Lage, sogar in der ganz frühen Entwicklungsphase Erlöse aus unseren Projekten zu erzielen. Wir nennen das “Generatives Geschäftsmodell“ und es ist sehr erfolgreich.
Jan Kneist: Dieses Projektportfolio in British Columbia ist tatsächlich sehr interessant. Einige sind schon in Jointventures und bringen North Bay Resources Inc. Geld ein. Wir sprechen darüber später, nachdem Sie uns die Geschichte mit der Ruby Goldmine erzählt haben, die jetzt Ihr Fokus ist.
Perry Leopold: Nachdem wir einige Jahre unsere kanadischen Projekte ausgebaut hatten, wurde mir klar, dass Jahre vergehen würden, bis eines unserer Projekte tatsächlich in Produktion gehen würde. Bis dahin sind wir ein Explorationsunternehmen und kein Bergbauunternehmen. Da Bergbau unser Ziel war, entschied ich, in den USA nach Projekten zu suchen, die entweder in Betrieb waren oder kurz davor. Zu der Zeit stieß ich auf Ruby und nachdem ich meine Untersuchungen gemacht hatte, wurde klar, dass Ruby genau die Art von Projekt war, die wir suchen.
Die Ruby Mine hat eine lange Bergbaugeschichte, die in die 1850er Jahre zurückreicht. Damals wurde die Mutterader entdeckt und der berühmte kalifornische Goldrausch fand statt. Das Gold von Ruby stammt aus einer sogenannten tertiären Schwemmlagerstätte. Dies ist ein früherer Fluss, der innerhalb der Berge liegt und jetzt verschüttet ist.
Als das Sierra Nevada Gebirge vor Millionen von Jahren durch große vulkanische Eruptionen und massive Erdbewegungen geformt wurden, wurden große Lavaflüsse unter den neu geformten Bergen begraben und als sich die Erde abkühlte und die Bewegungen zur Ruhe kamen, bildete das Gold, das sich am Grunde dieser frühzeitlichen Flüsse gesammelt hatte, die großen Goldlagerstätten in der Region. Die Ruby Mine ist berühmt für ihre großen Goldnuggets, die in diesen Lavaflüssen entstanden, der größte davon wog 201 Unzen.
Der Abbau in diesem Gebiet begann mit den Schwemmlagerstätten an der Oberfläche entlang der Flüsse und Ströme und in den späteren Jahren wurden die frühzeitlichen Flusskanäle, die jetzt die Rube Mine darstellen, entdeckt. Seit damals wurden über 250.000 oz Gold in Ruby produziert, aber wird denken, dass die Masse der Lagerstätte noch auf den Abbau wartet. Der Abbau wurde 1942 nach dem Beginn des 2. Weltkrieges gestoppt. Damals wurde verfügt, dass alle Ressourcen auf die Rüstung zu lenken seien und die Goldminen mussten geschlossen werden.
Nach dem Krieg wurde der Abbau nicht wieder aufgenommen, da die hohen Arbeitskosten und der von der Regierung kontrollierte Goldpreis den Goldabbau unwirtschaftlich machten. Nachdem die Preisfixierung Anfang der 1970er Jahre wegfiel und der Goldpreis stieg, wurde der Goldabbau für eine kurze Zeit wieder aufgenommen als Gold über 400 $ stieg. Aber erst seit kurzem ist der Goldpreis über Schlüsselniveaus gestiegen, so dass der Betrieb der Minen an der Mutterader wieder gewinnbringend ist.
Jan Kneist: Das scheint ein großartiges Projekt zu sein und es brachte große Nuggets hervor. Wie viel Gold ist noch dort und wie schätzen Sie das Explorationspotential ein?
Perry Leopold: Historisch betrachtet haben die frühzeitlichen Flusskanäle in der Region im Durchschnitt 100.000 Unzen Gold je abgebaute Meile Kanal geliefert. Die Ruby hat ca. 4 Meilen nicht abgebaute bekannte Kanäle übrig und wir erwarten, mindestens eine weitere Meile Kanäle zu finden, wenn wir denn mit dem Abbau begonnen haben. Also wir schätzen 500.000 Unzen enthaltene Ressourcen in den Ruby Lagerstätten. Dies schließt zahlreiche Quarzadern, die auf dem Projekt entdeckt wurden und die noch unexploriert sind, nicht ein. Wir sind also ziemlich zufrieden mit dem Explorationspotential von Ruby.
Jan Kneist: Eine Frage muss natürlich gestellt werden. Warum wurde der letzte Abbau 1998 beendet?
Perry Leopold: Ganz einfach, der Goldpreis. Im Jahre 1998 kostete es ca. 400 USD, eine Unze Gold zu produzieren. Als Gold unter 300 USD je Unze sank und dort blieb, ging der letzte Betreiber bankrott und die Mine wurde geschlossen. Die Mine ging dann an den ursprünglichen Eigentümer zurück, der das Projekt in gutem Zustand hielt. Und obwohl in den letzten 13 Jahren kein Abbau stattfand, sind die unterirdischen Anlagen, die Verarbeitungsanlage und die Ausrüstungen in bemerkenswert gutem Zustand. Als ich die Mine letzten September besucht habe, sah es aus, als ob der Abbau gerade gestern gestoppt worden wäre. Mit ein paar Verbesserungen können wir den Abbau schnell wieder aufnehmen.
Jan Kneist: Richtig, wir erinnern uns gut an den großen Bärenmarkt mit seinem Doppeltief beim Goldpreis. Jetzt bei 1.500 Dollar je Unze sieht das anders aus. Es gibt schon einen groben Plan mit einer Produktion von ca. 1000 Unzen im Monat. Wann wollen Sie das erreichen und welche Cashkosten werden geschätzt?
Perry Leopold: Unser Zielausstoß soll 1000 Unzen pro Monat am Ende des ersten Jahres betragen und das soll bis Ende des 2. Jahres verdoppelt werden. Wir haben geschätzt, dass unsere Abbaukosten zwischen 500 und 550 USD je Unze liegen werden, aber mit steigenden Ölpreisen werden unseren Kosten zweifellos auch ansteigen. Wie Du weißt, ist Bergbau kostenintensiv und obwohl Stromleitungen über das Projekt laufen, wird der unterirdische Betrieb von Dieselgeneratoren abhängen.
Es würde mich also nicht überraschen, wenn unsere Kosten bis zum Ende des ersten Jahre bei 650 - 700 USD je Unze liegen werden, wenn der Treibstoffpreis weiter steigt. Aber ich erwarte auch, dass Gold weiter steigen wird, so dass es mehr als nur möglich ist, dass sich über die Zeit unsere Gewinnspanne sogar bei höheren Treibstoffkosten ausweiten wird.
Jan Kneist: Nun, wenn diese Mine im Betrieb ist, sollte sie North Bay und den ausländischen Investoren einen markanten Gewinn einbringen. Aber zuerst müssen Sie die Mine kaufen. Wie geht das? North Bay ist ein kleines Unternehmen.
Perry Leopold: Wir haben zur Zeit zwei Finanzierungsquellen. Eine 5 Mio. USD Eigenkapitalkreditlinie von Tangiers Investors, die wir jetzt in Anspruch nehmen, um unsere Ruby Kaufpreiszahlungen zu leisten und die alleine die ganzen Erwerbungskosten decken kann. Die zweite Kapitalquelle, die wir für die Finanzierung des Abbaubeginns nutzen werden, ist ein Programm der US Regierung, genannt EB-5. EB-5 soll die US Wirtschaft stimulieren, indem neue Arbeitsplätze in Gegenden hoher Arbeitslosigkeit geschaffen werden.
Um das zu erreichen, werden jährlich bis zu 10.000 Visa an ausländische Bürger vergeben, die in die USA einwandern und dafür mindestens 500.000 USD in Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen, investieren wollen. Die Ruby Mine passt perfekt in dieses Programm, da die Arbeitslosigkeit in dieser Gegend von Kalifornien hoch ist. Auf diese Weise erwarten wird bis zu 7,5 Mio. USD.
Jan Kneist: Das hört sich für mich innovativ an. Sie mussten Tangiers überzeugen, Geld in North Bay zu investieren und sie hätten Ihnen auch keine Wandelanleihen für die Optionszahlungen gegeben, ohne vorher eine genaue Prüfung vorgenommen zu haben, richtig? Nicht zu vergessen, dass der Wiederbeschaffungswert der Mine höher ist als der tatsächliche Kaufpreis!
Perry Leopold: Ja, Tangiers ist eine große Unterstützung. Sie haben sofort realisiert, dass wir ein großartiges Geschäft ausgehandelt hatten, indem wir ein Asset erwarben, das sofort in unsere Bilanz eingeht. Ruby verfügt über Infrastruktur für 3,5 Mio. USD vor Ort, darunter Gebäude, eine funktionsfähige Verarbeitungsanlage, 6.000 Fuß unterirdische Transportwege und die ganze Ausrüstung, die für den Beginn des Abbaus nötig ist. Wir denken, dass der Wiederbeschaffungswert der Infrastruktur mehrfach über dem ermittelten Liquidationswert liegt. Wenn man bedenkt, dass die gesamten Erwerbungskosten 2,5 Mio. USD betragen, dann betrachten wir den Kauf der Ausrüstung als Schnäppchen und wir kriegen noch das ganze Gold im Boden umsonst.
Jan Kneist: Sehr interessant, aber das ist nicht alles, was für einen europäischen Anleger ungewöhnlich sein mag. Sie wollen die Ruby Mine mit Geld ausländischer Anleger starten, die US Bürger werden wollen. Wie funktioniert das genau und welchen Teil der Gewinne werden diese Leute bekommen?
Perry Leopold: Im Prinzip haben wir eine Reihe von Jointventures gebildet, die jeweils einen Teil des Eigenkapitals an dem Projekt halten. Zuerst haben wir ein JV mit ACG Consulting, die Experten bei der EB-5 Finanzierung sind und Büros in der ganzen Welt besitzen, um die ausländischen Anleger ins Boot zu holen. Für dieses JV haben wir eine Körperschaft gebildet, genannt Ruby Gold, LLC. Sie wird der Eigentümer und Betreiber der Ruby Mine sein, wenn die EB-5 Mittel eingetroffen sein werden.
Zweitens haben wir ein JV mit dem Northern California Regional Center (“NCRC“), das das auserkorene Regionalzentrum ist, dem die Ruby Mine zugeordnet sein wird. Drittens haben NCRC und ACG eine Einheit, genannt Ruby Gold Foreign Investors, LP gegründet, die als limitierte Partnerschaft konstruiert ist und in die die ausländischen Anleger ihr Geld investieren. Die LP kreditiert dann die Gelder an die Ruby Gold LLLC, um die Arbeitsplätze in der Ruby Mine zu schaffen und den Betrieb zu beginnen.
NCRC beobachtet das Projekt, um sicherzustellen, dass wir die verlangten Arbeitsplätze schaffen und die Investoren innerhalb von 5 Jahren aus den Bergbauerlösen auszahlen. Es ist noch etwas komplizierter, aber letztendlich wird North Bay der Mehrheitseigentümer mit nicht weniger als 58,65% Eigenkapital und all die anderen Beteiligten sind genannt, darunter ACG, NCRC, Tangiers und die Partnerschaft der ausländischen Anleger teilen sich die restlichen Projektanteile und Gewinne aus den verbleibenden ca. 40%.
Jan Kneist: Auf diese Weise kann die Regierung also die Wirtschaft ankurbeln, ohne eigenes Geld nutzen zu müssen. Interessant. Und North Bay behält 58,65% der Gewinne nach der Kreditrückzahlung, muss aber durch diese Art von Finanzierung keine weiteren Aktien zur Finanzierung mehr ausgeben.
Perry Leopold: Genau. Du bringst es hier gut auf den Punkt - die Finanzierung ist nicht verwässernd. Das ist der Knackpunkt bei dieser Art von Finanzierungsvehikel für uns. Wir finanzieren es nicht auf dem Rücken unserer Aktionäre, wodurch das Unternehmen in einer starken Position bleibt, weitere ähnliche Deals ohne Verwässerung unserer Aktien einzugehen.
Jan Kneist: Ja, das ist wohl ein Modell, das noch auf andere Minen angewandt werden kann. Ich kann mir vorstellen, dass beim aktuellen Goldpreis noch zahlreiche anderen Minen wieder wirtschaftlich werden.
Perry Leopold: Ganz genau. Unser Plan ist es, weitere Projekte mit der gleichen Methode zu erwerben, aber abhängig von der Gestalt der Transaktion wird jedes eine andere Struktur haben. Wenn wir zum Beispiel auf diese Art und Weise 5 Minen erwerben und jede mindestens 2.000 Unzen Gold pro Monat innerhalb der ersten zwei Jahre produzieren kann, dann werden wir mindestens 120.000 Unzen Gold pro Jahr produzieren.
Jedes Projekt wird über seine separaten JV LLC seine eigene Infrastruktur und sein eigenes Team nur für dieses Projekt haben und wir, das Mutterunternehmen, behalten Ressourcen und die Fähigkeit, weitere neue Projekte zu erwerben, Reserven aufzubauen und den Shareholder Value zu erhöhen.
Jan Kneist: Es wird also mehr als nur eine “Ruby“ in naher Zukunft geben. Aber lassen Sie uns zurückkommen zu den Projekten in British Columbia, die wir anfangs erwähnt haben. Welche von denen sind derzeit in JV´s?
Perry Leopold: Wir haben derzeit zwei JV´s in Kanada. Unser Coronation Goldprojekt ist unter Vertrag mit Lincoln Resources Inc., einer privaten US Firma, und unser Fawn-Buck JV-Projekt ist unter Vertrag mit Silver Quest Resources Ltd, einem kanadischen TSX notierten (Ticker: SQI) Unternehmen. Das JV mit Silver Quest ist besonders spannend, da das Fawn-Buck Projekt an Silver Quests Capoose Projekt angrenzt. Das Capoose Projekt ist sehr gut finanziert und ist so gewachsen, dass es im Prinzip das Fawn-Buck Projekt umschließt. Beide Unternehmen betrachten jetzt Fawn-Buck als Teil des ganzen Capoose Projekts.
Jan Kneist: Wenn wir jetzt durch Ihre Liste von BC Projekten gehen, dann stoßen wir auf einige erstaunliche historische Gehalte. Erzählen Sie uns bitte etwas mehr über Zeballos Gold auf Vancouver Island.
Perry Leopold: Zeballos ist ein faszinierendes Gebiet. Es ist wohlbekannt als Produzent hochgradigen Goldes. Zahlreiche Minen haben dort über 300.000 oz in einer relativ kurzen Zeit vor dem 2. Weltkrieg produziert. Aber aus unbekannten Gründen ist die Masse des Gebietes weiterhin unexploriert. Ein Team, das wir kürzlich dorthin sandten, um unsere Claims zu bewerten, ist gerade zurückgekommen. Wir erwarten den Abschluss eines technischen Berichts nach NI 43-101 in Kürze. Historische Proben auf unseren Claims belaufen sich auf bis zu 10 Unzen Gold je Tonne und wir denken, dass wir ein Asset mit immensen Ressourcen dort haben. Aber wir müssen jetzt auf die neuen Proben warten, um zu bestätigen, dass die Mineralisierung solcherlei hochgradiges Gold aufweist. Wir hoffen, dieses Bestätigung sehr bald zu haben.
Jan Kneist: Wenn das so bestätigt wird, könnte eine unterirdische Hochgrad-Mine errichtet werden. Aber noch viele Arbeiten müssen geleistet werden, darunter eine NI 43-101 Ressourcenschätzung und vermutlich die Suche nach einem Betriebspartner.
Perry Leopold: Ja, das ist der Plan. Wir haben mit mehreren Unternehmen gesprochen, die Interesse gezeigt haben, aber wir denken, dass wir in einer viel besseren Position sind, wenn wir erst den 43-101 Bericht abgeschlossen haben. Wir schließen das jetzt ab und hoffen auf den Einstieg eines Partners kurz danach.
Jan Kneist: Cherry Gold und Bouleau Creek scheinen auch interessante Goldprojekte zu sein ...
Perry Leopold: Cherry Gold und Bouleau Creek Gold und eine Reihe weiterer unserer Projekte sind, so denken wir, in der gleichen Situation wie Zeballos. Sie haben alle exzellente historische Ergebnisse von früheren Arbeiten und wir planen, für sie noch in diesem Jahr NI 43-101 Berichte vorzulegen, um dann noch vor Ende des Jahres weitere Jointventures bekanntgeben zu können.
Jan Kneist: Für mich hört sich das Monte Cristo Projekt auch vielversprechend an. Es gibt dort gold- und PGM-haltige Sande von ca. 22,7 Mio. Tonnen mit Gehalten von bis zu 2,47 g/t Gold, 4,8 g/t Silber, 2,77 g/t Platin und 2,71 g/t Palladium. Der Wert im Boden ist beträchtlich, es scheint aber Probleme mit der möglichen Genehmigung zu geben. Was meinen Sie?
Perry Leopold: Ja, die Ressourcenschätzung für Monte Cristo ist groß. Aber das Projekt liegt in der Nähe mehrerer Indianer-Reservationen und die Regierung hat kürzlich alle Schwemmclaims in dem Gebiet als “nicht absteckbar“ gekennzeichnet, was bedeutet, dass niemand Claims in dem Gebiet abstecken kann. Wir halten unseren Claim seit 2006 und haben “Bestandsrechte“. Aber zu versuchen, eine Genehmigung für Explorationsarbeiten zu bekommen und eine Mine zu eröffnen, ist schwierig.
Aber wir haben nicht aufgegeben und hoffen, in naher Zukunft ein Treffen mit den Indianervertretern zu haben, um deren Zustimmung für das Vorantreiben des Projekts zu bekommen. Es ist wert, weiterverfolgt zu werden, aber wir müssen die politischen Realitäten in British Columbia realistisch sehen und diese könnten dieses Gebiet an einer weiterer Entwicklung hindern.
Jan Kneist: Wir können hier nur über einige ihrer Explorations-Projekte sprechen, kommen wir also zuletzt zum Crescent Seltene-Erden-Projekt ...
Perry Leopold: Crescent REE ist sehr interessant. Neben den sehr hohen historischen Niob-Proben hat die Analyse von Oberflächen-Splitter- und Bodenproben hohe Werte an 17 Seltene-Erden-Elementen ergeben. Genau gesehen betragen die gesamten REE-Oxide (TREO) weniger als 1%, was für eine wirtschaftliche REE-Lagerstätte wenig ist. Aber wir denken, dass die Oberflächenproben und geochemische Auswertungen nützliche Indikatoren dafür sind, was unter der Oberfläche liegt. Bohrungen in die Tiefe sollten auf wesentlich höhere Gehalte stoßen. Wir hoffen, ein Bewertungsprogramm für Crescent REE gegen Ende des Jahres zu beginnen, um die REE-Proben zu bestätigen und ein Phase-1 Bohrprogramm zu beginnen.
Jan Kneist: Das Potential dieser Projekte ist erstaunlich und ich kann mir vorstellen, dass North Bay die Gewinne der Ruby Mine nutzen wird, um diese Projekte voranzutreiben, richtig?
Perry Leopold: Das ist der Plan. Mit dem beginnenden Fluss von Erlösen aus Minen in den USA wollen wir einen Teil der Gewinn in die weitere Entwicklung unserer Projekte in British Columbia umleiten.
Jan Kneist: Wenn sich das so entwickelt, können die Anleger wirklich große Gewinne erwarten und das passt zu meinen Rechnungen, die ich kürzlich angestellt habe. Aber eine Frage bleibt - warum keine TSX Notiz und nur OTC?
Perry Leopold: Wie du weißt, sind wir ein US Unternehmen und notiert am OTC Bulletin Board. Da wir keine kanadische Firma sind, können wir von einigen steuerlichen Vergünstigungen, die kanadische Ressourcenunternehmen erhalten, nicht profitieren. Wir sehen keinen Vorteil in einer Notiz an der TSX. Aber wie TSX Unternehmen sind wir vollständig transparent. Unsere Finanzberichte sind geprüft und wir sind ein voll berichtendes SEC-Unternehmen.
In der USA gibt es kein höheres Niveau an Transparenz als ein voll berichtendes SEC-Unternehmen. Die gleichen Regeln und Regulatorien gelten für uns und auch für Unternehmen wie Apple, General Electric und andere große Konzerne. Wir könnten ein Doppellisting an der TSX in der Zukunft in Betracht ziehen und erwägen dann auch eine AMEX Höherstufung, wenn Ruby in Produktion ist. Aber in der Hinsicht ist noch nichts entschieden.
Jan Kneist: Ja, ich verstehe und für mich ist es kein Hinderungsgrund, aber die Wahrnehmung vieler Anleger bei OTC Aktien ist leider nicht gut, obwohl das meiste davon Vorurteilen geschuldet ist. Perry, wir sind fast am Ende jetzt. Welche Schritte können wir von North Bay in den kommenden 6 Monaten und etwas längerfristig erwarten?
Perry Leopold: In den nächsten 6 Monaten liegt unsere höchste Priorität darauf, die Ruby Mine in Produktion zu bringen und erfolgreich den Übergang von einem Explorationsunternehmen zu einem Goldproduzenten zu vollziehen. Danach sind der Erwerb weiterer betriebsbereiter Minen in den USA und die Umsetzung weiterer Jointventures in Kanada unsere nächsten vorrangigen Ziele. Mein Ziel ist es, bis Ende 2012 mindestens 5 Minen in den USA in Betrieb zu haben und 5 Jointventures in Kanada zu haben. Und ich denke, dass das sehr realistische Ziele sind und gut mit unseren Möglichkeiten erreichbar.
Jan Kneist: Dann haben Sie eine Menge zu tun und ich wünsche viel Erfolg dabei, North Bay zu einem erfolgreichen Produzenten und Explorer zu machen!
Perry Leopold: Vielen Dank! Wir wissen dein Interesse an North Bay zu schätzen und hoffen, dass wir uns in naher Zukunft wiedersehen und über unsere Fortschritte berichten können.
© Jan Kneist
Metals & Mining Consult Ltd.
Hinweis gemäß § 34 WpHG: Mitarbeiter und Redakteure der Metals & Mining Consult Ltd. halten folgende in dieser Ausgabe/Artikel besprochenen Wertpapiere: North Bay Resources Inc.