Commodities Weekly: Marktkommentar
08.10.2010 | Sven Streitmayer (LBBW)
Strategie:
Die Talfahrt des US-Dollars gegenüber den wichtigen Währungen wie Euro oder Yen setzte sich in den vergangenen Tagen weiter fort und befeuerte damit auch die Rohstoffnotierungen, welche gemessen am DJUBS Spot Index ein neues 25 Monatshoch markiert haben. Von konjunktureller Seite sorgte indes der Internationale Währungsfonds für positiven Newsflow. In seinem jüngsten World Economic Outlook prognostiziert der IWF trotz aller Risikofaktoren ein Weltwirtschaftswachstum von 4,8% für 2010 und 4,2% für 2011 und bestätigt damit unser robustes Konjunkturbild. Kurzfristig dürfte das Sentiment an den Rohstoffmärkten durch die heute Nachmittag (14:30 MEZ) anstehenden US-Arbeitsmarktzahlen bestimmt werden.
Performance:
Aus Investorensicht verlief der Beginn des neuen Quartals überwiegend erfreulich. Aufgrund des deutlichen Ölpreisanstiegs profitierten v.a. energielastige Indizes, wie der S&P GSCI. Auch die LBBW-Indizes starteten mit viel Rückenwind in den neuen Monat. Nach einem Zuwachs von rund 0,7% markiert der LBBW Long Short Index bei 117,89 Punkten derzeit sogar ein neues Allzeithoch.
Energie:
Getrieben durch den allgemeinen Marktaufschwung stieg der Ölpreis (WTI) zuletzt wieder über die 80 USD-Marke und erreichte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Mai 2010. In Anbetracht der weiterhin überdurchschnittlich üppigen Versorgungslage betrachten wir die Entwicklung der letzten Tage gleichwohl noch nicht als nachhaltige Trendwende nach oben.
Edelmetalle:
Gold erreichte in der zu Ende gehenden Woche mit 1.364 USD ein neues Allzeithoch. Silber kletterte auf bis zu 23,51 USD, womit für die Feinunze der höchste Preis seit 30 Jahren zu zahlen war. Die maßgeblichen Treiber für die Entwicklung dürften weiterhin ein hohes spekulatives Interesse aber auch die aktuelle Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro gewesen sein. Die Privatanleger kaufen derzeit trotz der Hausse und der Thematisierung eines angeblichen weltweiten Währungskrieges kaum Edelmetalle.
Industriemetalle:
Am Kupfermarkt werden derzeit bereits wieder Knappheitspreise von über 8.000 USD/t gezahlt. Wenngleich der Preiszuwachs u.E. zuletzt etwas zu stark ausgefallen ist, deutet inzwischen einiges auf ein hohes Marktdefizit (ICSG-Prognose: 435.000 t) und kritisch niedrige Lagerbestände (<200.000 t) im kommenden Jahr hin. Wir erhöhen daher unsere Kupferpreisprognosen auf 7.900 USD/t (in 3M) und 8.600 USD/t (in 12M).
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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