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Das größte Pottasche-Projekt weltweit

22.03.2010  |  Rohstoff-Spiegel

Interview mit Mark Jones und Garry Thomas - Elemental Minerals

Die weltweiten Läger für Pottasche sind nahezu aufgebraucht. Der Pottasche-Markt selbst befindet sich jedoch am Anfang einer Wachstumsspirale. Bis ins Jahr 2015 geht man von einem jährlichen Wachstum bei Kali-Dünger von 3 bis 4% aus. Vor allem veränderte Ernährungsweisen, höhere Einkommen, Bevölkerungswachstum und geringere landwirtschaftliche Anbauflächen in den aufstrebenden Wirtschafträumen Asien und Südamerika dürften den Bedarf an Kalidüngern weiter wachsen lassen. Elemental Minerals hat sich deshalb aufgemacht, ein Weltklasse-Pottasche-Vorkommen außerhalb des teuren Haupt-Produktionslandes Kanada zu entwickeln. Nun scheint man in der Republik Kongo (nicht zu verwechseln mit der politisch instabilen Demokratischen Republik Kongo) fündig geworden zu sein. Wir befragten Mark Jones und Garry Thomas nach dem Potential, dass sich in der Republik Kongo in Sachen Pottasche auftut.


Rohstoff-Spiegel: Mark, Garry, Ihr Hauptprojekt ist das Sintoukola Pottasche Projekt in der Republik Kongo (ROC). Würden Sie uns bitte etwas über das Projekt und dessen Potenzial erzählen?!

Elemental Minerals: Sintoukola besitzt das Potenzial für ein Weltklasse Pottasche-Vorkommen. Ölbohrungen haben in den 1960er und 1970er Jahren 3 Erzkörper identifiziert. Einer davon wird auch unser erstes Bohrziel sein. Weiteres Aufwärtspotenzial böte das Auffinden von 2 Sylvinit-Vorkommen oder eines großen, zusammenhängenden Vorkommens. Das gesamte Projekt könnte das größte Sylvinit-Vorkommen auf dem Planeten beherbergen, mit einer potentiellen Ressource von einer Milliarde Tonnen und mehr.

Der Sylvinit-Erzkörper liegt sehr oberflächennah, unweit der Küste. Das bedeutet, dass wir keine großen Distanzen von unserem Projekt bis zum nächsten Hafen überwinden müssen. Diese würde lediglich 10 km betragen, sofern wir uns für einen eigenen Hafenneubau entscheiden würden. Wenn nicht, dann würden wir den größten Hafen Westafrikas in Pointe Noire nutzen, der sich nur 55 km von Sintoukola entfernt befindet. Das Projekt scheint sehr hohe Grade aufzuweisen. Das wird es uns erlauben, auf einem sehr niedrigen Kostenniveau zu produzieren. Die Minenlaufzeit könnte 200 bis 300 Jahre betragen. Neben dem Sylvinit-Vorkommen existieren noch etwas tiefer liegende Carnallit-Strukturen, die die Minenlaufzeit ohne Weiteres auf 500 Jahre verlängern könnten.


Rohstoff-Spiegel: Wann werden Sie mit den Bohrarbeiten auf Sintoukola beginnen und welchen Umfang werden diese haben?

Elemental Minerals: Unser Bohrprogramm startet im April 2010. Wir werden rund 10.000 Meter bohren, die etwa 8 Mio. USD kosten werden. Dies sollte uns zu einer ersten JORC-Ressource von 170 bis 300 Mio. Tonnen führen. Dabei handelt es sich um die minimale, von uns erwartete Sylvinit-Tonnage. Die ersten Resultate sollten bereits im Mai verfügbar sein, die erste JORC-Ressourcen-Schätzung im Oktober/November 2010.


Rohstoff-Spiegel: Welche infrastrukturellen Vorteile besitzt Elemental Minerals im Vergleich zu Pottasche-Projekten in Kanada?

Elemental Minerals: Die Republik Kongo besitzt eine sehr gute Infrastruktur. Das Land und unser Projekt bieten eine ganze Reihe von infrastrukturellen Vorteilen gegenüber kanadischen Pottasche-Projekten. Während der Zugang zu Wasser in Kanada sehr oft problematisch ist, finden wir in der ROC reichlich Wasservorkommen vor. Die Kosten für Erdgas betragen in der ROC nur etwa ein Drittel der Kosten in Kanada. Unsere Erzkörper liegen viel oberflächennaher als die meisten kanadischen.

Während wir bereits in einer Tiefe von 275 Metern fündig werden, liegt die kanadische Pottasche in einer Tiefe von 900 bis 1.500 Metern. Unsere durchschnittlichen Grade an K2O betragen etwa 24%, diejenigen in Kanada zwischen 20 und 21%. Der wohl entschiedenste Vorteil, den wir besitzen ist die schon erwähnte, kurze Distanz zu einem Tiefseehafen. Diese beträgt in der ROC nur 55km, während die meisten kanadischen Pottasche-Projekte über 1.300km von der Küste entfernt liegen. In 2009 wurde die ROC als das Investor-freundlichste Land Afrikas ausgezeichnet. All diese Fakten werden uns zu operativen Kosten von lediglich 125 USD je Tonne führen. Dies beinhaltet bereits alle Transportkosten und Steuern.


Rohstoff-Spiegel: MagIndustries, ein kanadischer Mangan- und Pottasche-Produzent wird seine bestehende Verarbeitungsanlage in Pointe Noire, also nur 55 km von Ihrem Projekt entfernt ausbauen. Deren Mengo Projekt gehört zu 51% einer chinesischen Firma. Wäre eine Partnerschaft mit diesen beiden Parteien eine Option für Elemental Minerals?

Elemental Minerals: Alles stellt für uns eine Option dar. Wir könnten uns eine Partnerschaft mit diesen beiden Unternehmen vorstellen. Wir könnten uns aber auch eine Zusammenarbeit mit BHP, Rio Tinto oder Vale vorstellen. Sollten wir in der Lage sein, 400 oder 500 Mio. Tonnen hochgradiges Sylvinit oberflächennah nachzuweisen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen starken Partner erhalten werden, sehr groß. Eine Zusammenarbeit für eine gemeinsame Nutzung der Verarbeitungsanlagen von MagIndustries stellt dagegen keine Option dar, weil diese eine andere Art von Pottasche fördern. Ihre Anlage ist nicht dazu in der Lage, unser Sylvinit-Erz zu verarbeiten.


Rohstoff-Spiegel: Wie hoch wären die Kapitalkosten für eine von Ihnen nutzbare Verarbeitungsanlage?

Elemental Minerals: Die CAPEX für unsere Anlage wird im Bereich von 500 bis 600 Mio. USD liegen. Diese Anlage wird dann eine Verarbeitungskapazität von 600.000 Tonnen jährlich besitzen. Es würde weitere 100 Mio. USD kosten, um diese auf eine Verarbeitungskapazität von 1,2 Mio. Tonnen zu erweitern. Diese gesamten Kapitalkosten in Höhe von 500 Mio. USD beinhalten dabei auch einen eigenen Hafen, die komplette Energieversorgung, Straßen und ein Camp für die Arbeiter.





Rohstoff-Spiegel: Welche Pläne haben Sie für die nächsten 12 Monate?

Elemental Minerals: Wir sind vollständig mit finanziellen Mitteln für ein geplantes 10.000-Meter-Borprogramm ausgestattet, das im April anlaufen soll. Wir werden ebenso unsere seismischen Studien abschließen. Dies beinhaltet den Aufbau eines Explorations-Camps inklusive Wasser- und Energie-Versorgung. All diese Tätigkeiten sind wie gesagt voll durch finanziert und werden in den nächsten 12 Monaten realisiert werden.

Momentan befindet sich ein neues Stromkraftwerk in Pointe Noire im Bau, welches Ende dieses Jahres ans Netz gehen und uns dann mit Strom versorgen wird.

Für unser Bohrprogramm werden wir einen Diamant- und einen RC-Bohrer verwenden. Wir haben den Vorteil, dass wir lediglich 300 Meter bis zum Sylvinit-Körper und etwa 700 Meter zum Testen der Carnallit-Strukturen bohren müssen. Beginnen werden wir beim historischen Bohrloch K6, wo wir zunächst die ursprüngliche Mineralisations-Zone bestätigen wollen. Davon ausgehend werden wir zunächst 4 Bohrlöcher in einem Raster von 1km mal 1km setzen. Sollten wir weitere Mineralisationen finden, so werden wir uns einen weiteren Kilometer bewegen, solange bis wir auf die Grenze der Vererzung stoßen werden.

Das alte Bohrloch K6 zeigte das Vorhandensein einer 270 Meter tief liegenden, 3,9m dicken Erzstruktur an. Wir wollen nun die Kontinuität dieser Mineralisations-Zone prüfen. Dies wird uns zunächst in östlicher Richtung bis zu einer größeren Verwerfung führen. Die seismischen Untersuchungen werden uns weitere Verwerfungen, aber auch mögliche Fortsetzungen der Erzkörper aufzeigen. Wir wissen, dass sich das gesamte Becken aufgefaltet hat, wobei es sich dabei um sehr flache Auffaltungen handelt.


Rohstoff-Spiegel: Warum haben Sie das Sintoukola Projekt, welches möglicherweise ein Elefanten-Projekt ist, zugesprochen bekommen?

Elemental Minerals: Wir erhielten die Lizenz direkt von der Regierung der ROC. Wir konnten diese Lizenz für Elemental sichern, da wir eine der ersten Firmen außerhalb der Öl-Branche waren, die in die ROC kam. Es gab zwar schon vorher Unternehmen, die nach Eisenerz suchten, wir waren aber die ersten, die sich für mögliche Pottasche-Vorkommen interessierten. Dabei waren wir die dritte Firma, die eine Explorationslizenz erhielt. Zur selben Zeit als wir uns für eine Explorations-Lizenz bewarben, führten wir auch eine interne Scoping-Study durch, mit Hilfe derer wir das Potenzial dieses Projekts ergründeten. Bevor wir diese Lizenz bekamen, hatte sie MagIndustries. Die gaben sie jedoch wieder zurück, da sie primär auf der Suche nach Mangan waren. Sie suchten einfach unter der Sylvinit-Struktur nicht mehr weiter. Dadurch konnten sie auch die potentielle Carnallit-Struktur nicht finden und gaben die Lizenz daher an die ROC zurück. Nachdem wir uns diese Lizenz sichern konnten, arbeiteten wir 18 Monate hart daran genau dorthin zu kommen, wo wir uns aktuell befinden.


Rohstoff-Spiegel: Werden Sie in den nächsten Monaten eine Kapitalerhöhung durchführen?

Elemental Minerals: Wir sind für die nächsten 12 Monate vollständig mit finanziellen Mitteln ausgestattet. Wir werden zum Ende dieses Jahres eine Kapitalerhöhung durchführen, um weitere Arbeiten in der ROC finanzieren zu können. Der nächste Schritt wird dann die Erstellung einer Machbarkeitsstudie sein, was uns etwa 10 Mio. USD kosten wird.


Rohstoff-Spiegel: Welche Projekte haben Sie in der Vergangenheit bereits erfolgreich gemanagt?

Elemental Minerals: Garry Thomas: Ich war in den letzten 30 Jahren in die Entwicklung, Planung und Konstruktion von zahlreichen Minen und Verarbeitungsanlagen in Australien, Russland, Asien, Süd-Amerika und Afrika involviert. Dies schloss sowohl Übertage- als auch Untertage-Projekte ein. Daneben arbeitete ich für Metallurgical Design & Management (Pty) Ltd in Johannesburg. Ich besitze hohe Erfahrungswerte bei Kupferminen und bei Kohleminen, die Pottasche-Minen sehr ähnlich sind.

Elemental Minerals: Mark Jones: Ich bin Director von Patersons Securities, einem der größten Stockbroker Australiens. Ich finanziere bereits seit 20 Jahren kleinere Rohstoff-Firmen, auch in Afrika.

Iain Macpherson ist ein Mineningenieur und war früher COO und Managing Director bei UraMin. Er besitzt eine über 25jährige Erfahrung bei der Entwicklung und Betreibung von afrikanischen Minen.

John Sanders ist ein Explorations- und Minen-Geologe und war früher Explorations-Vize-Präsident bei UraMin. Er war darüber hinaus regionaler Explorationsmanager bei AngloGold Ashanti. Er besitzt 28 Jahre Erfahrung in Afrika.


Rohstoff-Spiegel: Was macht aus Ihrer Sicht ein Investment in Elemental Minerals zum aktuellen Zeitpunkt besonders lohnenswert?

Elemental Minerals: Wir besitzen und bearbeiten aktuell unser 93%iges Sintoukola Pottasche-Projekt in der Republik Kongo. Die ROC (nicht zu verwechseln mit der Demokratischen Republik Kongo) ist sehr minenfreundlich eingestellt und besitzt eine Infrastruktur mit westlichem Standard.

Kurz- bis mittelfristig könnte Sintoukola mit seiner zu erwartenden Low-Cost-Produktion am Pottasche-Preis-Zyklus profitieren.

Historische Bohrdaten zeigen ein Explorationsziel von 170 bis 300 Mio. Tonnen Sylvinit mit einer Vergradung von 23,1% bis 23,5% auf.

Die oberflächennahen Erzkörper besitzen relativ hohe Grade und liegen unweit eines möglichen Hafenstandorts. Das gesamte Lizenzgebiet besitzt das Potential ein Weltklasse Sylvinit-Vorkommen zu beherbergen.

Wir besitzen ein erfahrenes und erfolgreiches Management-Team, das sehr zügig an der Voranbringung seiner jeweiligen Projekte arbeitet.

Mittels einer jährlichen Produktionsrate von 600.000 Tonnen können wir einen jährlichen Cash-Flow von 400 Mio. USD generieren.


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