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Agrar: Aufwärtstrend bei Weizen und Soja

06.08.2007  |  Frank Schallenberger

Weizen im Aufwind

Mit einer Weltjahresproduktion von rund 600 Mio. Tonnen ist Weizen nach Mais der wichtigste Rohstoff im Agrarbereich. Die Preise kennen seit dem Jahr 2000 eigentlich nur eine Richtung: nach oben! Wobei der Preis relativ hohen Schwankungen unterworfen ist. Alleine in den letzten 12 Monaten hat der Future um 30% auf 650 US-Dollar zugelegt. Aus technischer Sicht wäre mit dem Ausbruch über die 650er-Marke der Weg bis 700 US-Dollar frei.

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Fundamentals sprechen für weiteren Preisschub

Aus fundamentaler Sicht könnte der Newsflow der nächsten Tage den Preis kurzfristig über den Widerstand bei 650 US-Dollar treiben. So dürfte die Weizenernte im laufenden Jahr in Deutschland und Frankreich aufgrund des relativ nassen Wetters 5% bis 10% unter dem Vorjahreswert liegen. Die Ukraine hat angekündigt, die Exporte in diesem Jahr um rund 50% auf nur noch 5 Mio. Tonnen nahezu zu halbieren. Und auch in den USA könnte sich das Wetter als Preistreiber erweisen. Hier dürfte eine relativ ausgeprägte Trockenheit in weiten Landesteilen das US-Landwirtschaftsministerium veranlassen, die Qualität der diesjährigen Ernte weiter zurückzustufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Umfeld der Ausbruch über den Widerstand bei 650 US-Dollar gelingt, scheint sehr hoch!

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Sojapreis stabilisiert sich

Soja scheint nach dem Preissturz, der die Notierungen Mitte Juli stark unter Druck brachte, mittlerweile einen Boden gefunden zu haben. Seit Anfang Oktober letzen Jahres haben die Sojapreise sehr stark angezogen. Insbesondere die hohe Nachfrage nach Biotreibstoffen sorgte hier für eine Hausse. Der Boom bei Ethanol und Biodiesel zog in den USA einen Wechsel von Sojabohnen- auf Maisanbau nach sich: Während die Maisanbaufläche im laufenden Jahr mit einem Plus von 19% gegenüber 2006 auf den höchsten Stand seit 1944 steigen soll, ist eine Reduzierung derjenigen für Sojabohnen gegenüber 2006 um 15% geplant.

Als Folge dürfte die US-Nachfrage von voraussichtlich 82 Mio. Tonnen in diesem Jahr die US-Eigenproduktion von ca. 72 Mio. Tonnen deutlich übertreffen. Dies dürfte einen deutlichen Rückgang der Soja-Bestände nach sich ziehen. Zusammen mit einer Zunahme der weltweiten Soja-Nachfrage von schätzungsweise 5% p.a. sollte dies die Soja-Preise weiterhin auf einem relativ hohen Niveau halten.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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