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Ölpreis hält sich auf hohem Niveau

27.10.2009  |  Frank Schallenberger (LBBW)

Ölpreis knapp unter Jahreshoch

Der Ölpreis hat sich in den letzten Tagen knapp unter dem Mitte letzter Woche aufgestellten Jahreshoch halten können. Dabei haben sich eine Reihe von Faktoren stützend ausgewirkt. So erreichte beispielsweise der Euro im Verhältnis zum US-Dollar mit einem Stand über 1,50 EURUSD ein neues Jahreshoch. Tendenziell sorgt die Schwäche der US-Währung für Preisaufschläge bei den Rohstoffen. Nachdem der Ölpreis Ende September/Anfang Oktober die Dollarentwicklung nur bedingt nachvollzogen hat, scheint die Lücke mit dem Anstieg des Ölpreises in den letzten drei Wochen wieder geschlossen worden zu sein.

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Bullishes Sentiment durch OPEC und China

Auch die OPEC und die jüngsten Daten aus China brachten Unterstützung für den Ölpreis. Zum einen wurde aus Kreisen der OPEC bekannt, dass bei der nächsten Sitzung des Kartells eine Quotenerhöhung erst auf der Agenda stehen würde, wenn der Ölpreis wieder bei 100 USD notiert. Damit dürften dem Markt die Zeiten des relativ knappen OPEC-Öls noch eine Weile erhalten bleiben. Zum anderen erreichte die implizite Ölnachfrage in China im September mit einem Plus von 12,5 % gegenüber dem Vorjahr die höchste Wachstumsrate seit August 2006. Gleichzeitig wurde mit der September-Zahl das sechste monatliche Plus in Folge markiert.

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Spekulanten stocken weiter auf

Die Spekulanten dürften in den letzten Tagen ebenfalls zur stabilen Tendenz an den Ölmärkten beigetragen haben. Die Netto-Position der Non-Commercials stieg zuletzt um rund 5.500 Kontrakte auf knapp 74.400 Kontrakte. Tatsächlich ist aber die absolute Zahl der spekulativen Long-Positionen – die als Indikator für die Nachhaltigkeit der jüngsten Aufwärtsbewegung gelten kann – tendenziell zurückgegangen. Seit Mitte Oktober ist das Open Interest in der Spitze sogar um rund 100.000 Kontrakte (auf zuletzt 1,22 Mio. Kontrakte) gesunken. Die Akteure am Terminmarkt scheinen damit dem Aufschwung der letzten Wochen auch nicht ganz zu trauen. In einer möglichen Konsolidierungsphase könnten von dieser Seite recht schnell Positionen aufgelöst werden und damit Verkaufsdruck entstehen. Wir halten Brent und Co. kurzfristig weiter für überkauft und erwarten auf Sicht der nächsten Wochen einen Preisrückgang von mindestens 10 USD pro Barrel.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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