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Sinopec schließt größte Auslandsübernahme aller Zeiten ab

19.08.2009  |  Rainer Hahn

RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - 7,5 Milliarden Dollar hat sich die chinesische Sinopec Group die Übernahme von Addax Petroleum (WKN A0JDDW) kosten lassen - und sich so mit der teuersten Übernahme eines ausländischen Unternehmens bislang - neue Rohstoffreserven in Afrika und dem Nahen Osten gesichert.

Bei der in Staatsbesitz befindlichen Sinopec Group handelt es sich um die Muttergesellschaft der Sinopec Corp., auch bekannt als China Petroleum & Chemical Corp., Asiens größter Affinerie nach Volumen. Man will die Produktionskapazitäten erweitern, um so von den wieder steigenden Rohölpreisen zu profitieren, die das Unternehmen in verganenen Jahren Milliarden von Dollar gekostet haben, da die Regierung die Einzelhandelsbenzinpreise künstlich beschränkte.

Addax ist die größte Übernahme eines ausländischen Unternehmens durch einen chinesischen Konzern. Allerdings ist diese Akquisition nach Experteninformationen nur halb so teuer wie der 12-prozentige Anteil am Minenriesen Rio Tinto (14,3 Milliarden Dollar), den Aluminium Corp. of China im vergangen Jahr erwarb.

Chinesische, oft staatliche, Öl- und Bergbaufirmen, die auf Grund des Wirtschaftsbooms im Reich der Mitte über enormes Kapital verfügen, investieren in Ausland in Ölfelder, Minen und andere Projekte, um einerseits von der steigenden Rohstoffnachfrage zu profitieren und andererseits den zukünftigen Bedarf im Inland abzusichern.

Die letzte chinesische Rekordübernahme fand auch in der Ölbranche statt. So erwarb im vergangenen Jahr China Oilfield Services die norwegische Awilco Offshore.

Addax, mit Sitz in Genf, ist in der Öl- und Gasexploration sowie der Produktion tätig, und zwar hauptsächlich in Westafrika und dem nahen Osten. Gemeinsam mit der türkischen Genel Enerji betreibt man das Taq Taq-Ölfeld. In der ursprünglichen Ankündigung der Akquisition hatte Sinopec erklärt 52,80 kanadische bzw. 47,80 US-Dollar pro Aktie für 157,6 Millionen Addax-Aktien zu zahlen.