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Brentölpreis weiter durch Angebotsausfälle unterstützt18.12.2017 | 11:14 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Die Metallpreise sind am Freitag deutlich gestiegen und verteidigen zum Wochenauftakt ihre Gewinne. Kupfer kostet 6.900 USD je Tonne, Zink verteuert sich auf 3.200 USD je Tonne und Nickel handelt bei 11.600 USD je Tonne. In Shanghai vollziehen die Metalle heute den Anstieg der Preise in London vom Freitag nach. Angetrieben wurden sie durch die ebenfalls merklich gestiegenen Aktienmärkte in den USA - sowohl der S&P 500 als auch der Dow Jones Industrial Average kletterten auf neue Rekordhochs. Auslöser für den höheren Risikoappetit der Marktteilnehmer waren wohl Anzeichen auf eine Einigung zwischen dem Senat und dem Repräsentantenhaus beim neuen Steuergesetz in den USA. Die Abstimmungen über das Gesetz finden noch diese Woche statt, die erste möglicherweise schon morgen. Ähnlich wie Zink und Blei (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 14. Dezember) wies auch der globale Nickelmarkt in den ersten zehn Monaten des Jahres ein hohes Angebotsdefizit auf. Daten der International Nickel Study Group (INSG) zufolge blieb das Angebot um 65,7 Tsd. Tonnen hinter der Nachfrage zurück. Das Defizit hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um gut 18 Tsd. Tonnen ausgeweitet, was auf eine um 6,4% gestiegene Nachfrage zurückzuführen ist. Das Angebot wurde zwar um 5,4% ausgeweitet, konnte die Nachfrage aber nicht komplett befriedigen. Die INSG ging auf ihrer Herbsttagung im Oktober für das Gesamtjahr von einem Angebotsdefizit von fast 100 Tsd. Tonnen aus. Agrarrohstoffe Die Stimmung unter den kurzfristig orientierten Marktteilnehmern ist bei einer ganzen Reihe von Agrarrohstoffen sehr gedämpft. In der letzten Berichtswoche bauten sie ihre Netto-Short-Positionen bei Weizen weiter aus. Sie liegen damit wieder nahe dem Allzeithoch von Ende April. Auch bei Mais wurden nach einem vierwöchigen Abbau vom Rekordniveau aus die Netto-Short-Positionen zuletzt wieder ausgeweitet. Und bei Rohzucker wurde der kurzzeitige Ausflug in den positiven Bereich, d.h. zu Netto-Long-Positionen, wieder korrigiert. Auch bei Kaffee und Kakao wurden die Netto-Short-Positionen aufgestockt. Eine Ausnahme ist Baumwolle, wo die kurzfristig orientierten Marktteilnehmer nicht nur seit April 2016 mehrheitlich auf steigende Preise setzen, sondern die Netto-Long-Positionen in den letzten Wochen auf das höchste Niveau seit Mai aufstockten. Dies begleitet eine beeindruckende Preiserholung. Seit Anfang November legte der Preis um 11% zu und schloss Ende letzter Woche erstmals seit Mai wieder über 75 US-Cents je Pfund. Das US-Landwirtschaftsministerium hatte letzte Woche seine Schätzung für die weltweite Baumwollproduktion 2017/18 wegen niedrigerer Angaben für Indien und Pakistan etwas reduziert. Gleichzeitig hob es die Nachfrage leicht an. Dies lässt den bisher prognostizierten Überschuss fast auf Null schrumpfen. Außerhalb Chinas - für das die Prognosen unverändert blieben - steigen die Bestände zwar dennoch, allerdings statt der bisher prognostizierten 3,6 Mio. Tonnen nur noch um 3,1 Mio. Tonnen. [pagebreak]CFTC/ICE-Daten: Netto-Long Positionen spekulativer Finanzanleger vs. Preis Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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