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Gold-Prognose erhöht!

29.03.2019 | 11:11 Uhr | Frank Schallenberger, LBBW

Die Rohstoffe tendierten in den letzten Tagen seitwärts. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) bewegte sich dabei knapp unterhalb des Jahreshochs von 351 Punkten, das Mitte letzter Woche markiert wurde. Seit Jahresbeginn liegt der Index damit rund 8% im Plus. Die beste Performance im Universum des Bloomberg Commodity Index verzeichnete im laufenden Jahr bislang WTI (+27%), gefolgt von RBOB Benzin (+24%) und Brent (23%). Zu den stärksten Preisabschlägen seit Jahresbeginn kam es im Agrarbereich: Kaffee sowie KCBT Weizen verloren jeweils 11%, das Minus bei Weizen liegt bei 8%.

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Quellen: Refinitiv, LBBW Research


Marktkommentar: Gold mit Potenzial!

Der Goldpreis wurde 2018 vor allem durch den Trend zu steigenden US-Zinsen gebremst und markierte im vergangenen August ein Jahrestief bei 1.160 USD/Feinunze. Als sich im Herbst 2018 die Stimmung an den Aktienmärkten eintrübte, kam jedoch Bewegung in die Notierung. Der sichere Hafen Gold war auf einmal wieder gefragt - entsprechend nahmen die Käufe der physisch hinterlegten Gold-ETFs zu und der Goldpreis zog an.

Die Feinunze kletterte bis Ende Februar 2019 in der Spitze auf 1.347 USD und ging anschließend in eine Konsolidierungsphase über. Nachdem die Fed jüngst weiteren Zinserhöhungen in den USA vorerst eine Absage erteilt hat, ging es erneut mit dem Preis nach oben! Klappt es jetzt beim nächsten Anlauf, die Widerstandszone bei 1.350/1.365 USD zu überwinden?

Auf der Angebotsseite bei Gold ist auch im laufenden Jahr mit keiner hohen Dynamik zu rechnen. Für das Jahr 2019 deuten die Investitionsbudgets der größten Goldminenunternehmen (-3,7 % ggü. 2018) aktuell auf nachlassende Aktivitäten bei der Exploration hin. Das Aufkommen aus Recycling dürfte mit dem höheren Preisniveau am Goldmarkt leicht zulegen. In der Summe dürfte das Goldangebot aus Minenproduktion und Recycling im laufenden Jahr damit gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant bleiben.

Auf der Nachfrageseite scheinen die Notenbanken weiter Appetit auf das Edelmetall zu haben. 2018 nahmen die Käufe der Notenbanken um fast 60 % auf 572 Tonnen zu. Im laufenden Jahr scheint dieser Trend anzuhalten. Immerhin haben die russische und die chinesische Zentralbank in den ersten beiden Monaten 2019 bereits weitere 37 Tonnen bzw. 20 Tonnen Gold erworben. Die Schmucknachfrage dürfte sich im laufenden Jahr wieder etwas erholen. 2018 hat die Währungsschwäche der Indischen Rupie und der Türkischen Lira dafür gesorgt, dass die Gold-Importe in beide Länder deutlich abnahmen.

In den letzten Monaten haben sich die Währungen der beiden wichtigen Gold-Importeure jedoch wieder merklich stabilisiert, so dass die Einfuhren in diesem Jahr wieder zulegen sollten. Sollte dann auch noch der jüngste Trend bei den Gold-Käufen durch die ETFs anhalten, stehen die Chancen gut, dass der Goldpreis weiter ansteigt und den starken Widerstand im Bereich 1.350/1.365 USD überwindet. Wir erhöhen daher unsere Prognose auf 1.400 USD/Unze per Ende 2019 und auf 1.450/Unze per Mitte 2020.

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Quellen: Bloomberg, LBBW Research


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Quellen: Refinitiv, LBBW Research


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Quellen: Refinitiv, LBBW Research


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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