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Öl runter, Gold runter21.08.2015 | 11:33 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Obwohl die Nachfrage nach Aluminium in diesem Jahr stärker als bei den anderen Industriemetallen steigen sollte, bleibt der Markt massiv überversorgt. Der Grund dafür ist eine massive Ausweitung der Primärproduktion, die dem Internationalem Aluminiuminsitut (IAI) zufolge im Juli ihren Rekord aus dem Mai von 4,92 Mio. Tonnen eingestellt hat und 10,8% höher lag als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn ist die Produktion mit 33,5 Mio. Tonnen um 10,3% ggü. dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Fast der gesamte Anstieg entfiel dabei auf China, welches mittlerweile 55% der Weltproduktion ausmacht. Seit mittlerweile sechs Jahren ist China ein Netto-Exporter von Aluminium. Die Netto-Exporte von Rohaluminium und Aluminiumprodukten betrugen im Vorjahr 3,5 Mio. Tonnen. Sie dürften in diesem Jahr übertroffen werden, denn bereits in der ersten Jahreshälfte hat China netto 2,2 Mio. Tonnen Aluminium(produkte) exportiert. Ein wesentlicher Grund für die hohen Exporte Chinas waren die hohen physischen Prämien (zusätztlich zum LME-Preis), die u.E. vor allem auf eine künstliche Verknappung am Aluminiummarkt durch Händler und Produzenten zurückzuführen waren. Deshalb wurden in China auch viele stillgelegten Schmelzen wieder reaktiviert. Mittlerweile sind die Prämien jedoch massiv von über 400 USD auf teilweise unter 100 USD je Tonne gesunken, weshalb bei den aktuellen Preisen (einschließlich der Prämien) rund die Hälfte der weltweiten Produktion unprofitabel sein dürfte. Dies bietet zwar langfristig Unterstützung nach unten. Der Bereinigungsprozess von Überkapazitäten dürfte jedoch noch längere Zeit dauern und das Überangebot somit weiter auf den Aluminiumpreisen lasten. Agrarrohstoffe Der Rohzuckerpreis hält sich in den letzten Tagen stabil bei 10,60 US-Cents je Pfund und damit nur unweit seines unlängst erreichten 7-Jahrestiefs. Die Internationale Zuckerorganisation ISO hat am Mittwoch neue Prognosen zur Versorgungslage veröffentlicht. Die Überschussschätzung für 2014/15 wurde von 2,22 Mio. auf 3,37 Mio. Tonnen angehoben. Laut ISO sind die globalen Lagerbestände für Zucker in den letzten 5 Jahren aufgrund der Überschüsse um 25 Mio. Tonnen angewachsen. Die ISO sieht trotz eines erwarteten Defizits am globalen Zuckermarkt von 2,49 Mio. Tonnen für das Jahr 2015/16 daher keinen Grund zur Sorge, da der Markt weiterhin reichlich versorgt bleibt. Die globale Zuckerproduktion 2015/16 soll sich um 1,1% auf 171 Mio. Tonnen abschwächen, der weltweite Konsum jedoch um 2,4% auf 173 Mio. Tonnen zunehmen. Denn Hersteller für Limonade, Ketchup und Schokolade haben angekündigt, wieder mehr Zucker anstatt alternative Süßungsmittel in der Produktion verwenden zu wollen. Das Defizit im Jahr 2016/17 könnte laut ISO sogar auf 6,2 Mio. Tonnen ansteigen. Bei den Prognosen der ISO sind allerdings noch keine Folgen des Wetterphänomens El Niño eingeflossen, die die Zuckerproduktion in den nächsten beiden Erntejahren weiter abschwächen könnten. So kommt es schon jetzt zu Trockenperioden in Thailand, dem weltweit zweitgrößten Zuckerexportland. Es bleibt daher abzuwarten, welchen Einfluss El Niño hat und ob der Druck auf den Zuckerpreis dadurch nachlässt. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: 'Rohstoffe kompakt', Commerzbank AG Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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