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Gold auf der Streckbank! Wann ist die Folter endlich vorbei?

21.05.2022 | 8:18 Uhr | Robert Schröder

Jahre- und jahrzehntelang wurde Anlegern seitens Anlageprofis, Banken und Vermögensberaters erzählt, dass Gold der beste Schutz in Krisenzeiten und bei Inflation sei. 2022 ist aber offenbar plötzlich alles anders. Die alten Weisheiten und ach so cleveren Tipps ziehen ausgerechnet bei Inflationsraten von rund 8 Prozent und einem Krieg zwischen der Ukraine bzw. der NATO und Russland nicht (mehr).

Zumindest auf Basis des US-Dollars ist Gold derzeit ein Trauerspiel. Anfang März knallte Gold im Rahmen eines Panik-Peaks kurzzeitig auf deutlich über 2.000 USD hoch. Am 8. März fehlten nur noch 5 USD und ein neues Allzeithoch wäre in Sack in Tüten gewesen. 2 ½ Monate später steht Gold unter der Marke von 1.800 USD und 13 Prozent tiefer. Die Enttäuschung vieler Anleger ist nachvollziehbar. Doch Gold bekommt noch seine Chance!


Gold ausverkauft: 2.000 USD bis zum Sommer möglich

In der letzten Analyse vom 14. März "Gold - Das passt nicht zu einem 3. Weltkrieg!" wurde aufgrund der damaligen negativen Wochenkerze ein weiterer Abstieg in Richtung 1.917 bis 1.877 USD prognostiziert. Es ging allerdings noch tiefer. Am 16. Mai erreichte Gold im Tagestief gut 1.786 USD. Erst dort, knapp 8 USD oberhalb des Jahrestiefs aus dem Januar, drehten die Kurse wieder nach oben. Die letzte Handelswoche war mit Plus 1,95 Prozent immerhin die beste seit acht Wochen.

Der negative Trend dürfte damit zunächst zumindest unterbrochen worden sein. Ein Test des Aufwärtstrends ab März 2021 und ein RSI bei 30 stützen diese These. Zusätzlich fällt auf, dass es ab dem Jahreshoch zwei fast gleich lange Abwärtswellen gab. Diese drei Punkte deuten darauf hin, dass Gold jetzt bereits wieder auf dem Richtung 2.000 USD Marke ist.

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Mittelfristig geht es aber bereits seit fast zwei Jahren volatil seitwärts. Der große Ausbruch ist bisher nicht gelungen. Und hier wird die nervende und in sich widersprüchliche Seitwärtsbewegung zum besten Freund!


Seitwärtsbewegung deutet auf noch fehlenden großen Ausbruch hin

Denn grundsätzlich gilt: Eine Seitwärtsbewegung ist eine Korrektur im jeweiligen Trend. Da der Trend bei Gold mittel- und langfristig aufwärts gerichtet ist, kann die gesamte Bewegung seit August 2020 also nur eine konstruktiv bullische Konsolidierung sein.

Der Ausbruch ist also aus Sicht der Charttechnik und den Elliott Wellen nur eine Frage der Zeit. Zuletzt wurde in diesem Zusammenhang eine große WXY-Struktur mit entsprechendem bullischem Ausbruch präsentiert. Der Ausbruch kam, wurde jedoch schnell wieder abgewürgt. Im Umkehrschluss bedeutet das: Die große Konsolidierung läuft noch immer.

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Im Wochen-Chart ist besonders der Trendkanal wichtig, der den laufenden 5-teiligen Anstieg seit 2015 einrahmt. Das Hoch 2020 entspricht der Welle 3. Aktuell befindet sich Gold (doch noch) in der Korrekturwelle 4. Diese Seitwärtsbewegung hat es in sich. Wie skizziert, wird sie jetzt sehr wahrscheinlich die Form eines klassischen ABCDE-Dreiecks annehmen. Das jüngste Tief stellt in diesem Zusammenhang Teilwelle C dar.


Gold wieder bei etwa 1.900/1.850 USD richtig interessant

Es fehlen also noch D und E, die bei ca. 2.000/2.050 bzw. 1.900/1.850 USD zu finden sein werden. Es kann bei Gold also noch ein paar Monate recht volatil und trendlos zur Sache gehen. Doch Ausbruch deutet sich, sollte sich dieser Wellenmuster jetzt tatsächlich durchsetzen, schon heute konkret ab.

Gold ist also nicht tot oder “kaputt”. Der Ausbruch im Rahmen der Welle 5 in den mittleren 2.000 USD wird sehr wahrscheinlich kommen. Allerdings wohl nicht mehr in diesem Jahr. Dafür wird im Rahmen dieses Setups schlicht zeitlich zu eng.


© Robert Schröder
www.Elliott-Waves.com


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