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Palladium so teuer wie nie zuvor03.01.2018 | 11:12 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Nach einem gemischten Jahresauftakt gestern - Blei legte zum Beispiel um 3,3% zu, Nickel gab dagegen um 1,1% nach - befinden sich im frühen Handel heute Morgen alle Metallpreise im Minus. Kupfer notiert wieder unter 7.200 USD je Tonne. In Chile ist die Kupferproduktion weiter auf Expansionskurs. Wie die nationale Statistikbehörde INE kurz vor Jahresschluss mitteilte, wurden im November knapp 506 Tsd. Tonnen Kupfer produziert, 4,8% mehr als im Vorjahr. Zurückzuführen ist dies auf eine Ausweitung der Produktion in der "Escondida"-Mine, der weltweit größten Kupfermine. Dort wurde eine erneuerte Verarbeitungsanlage wieder in Betrieb genommen. Wegen des langen Streiks im Frühjahr 2017 liegt die chilenische Kupferproduktion insgesamt mit 5,046 Mio. Tonnen aber noch 1,4% unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Der Rückstand wird auch nicht mehr vollständig aufgeholt werden können. In diesem Jahr soll die Kupferproduktion laut Aussagen der chilenischen Kupferkommission Cochilco dank neuer Verarbeitungskapazitäten in der "Escondida"-Mine auf 5,755 Mio. Tonnen gesteigert werden. Allerdings könnte dies ein steiniger Weg werden, denn für die Arbeiter in der "Escondida"-Mine muss bis Mitte des Jahres ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt werden. Daneben laufen in einigen weiteren großen Kupferminen in Chile in diesem Jahr die Tarifverträge aus. Aufgrund einer Änderung des chilenischen Arbeitsrechts im letzten Jahr sind die Arbeiter bzw. Gewerkschaften nun besser gestellt, was für harte Verhandlungen spricht. Agrarrohstoffe Kaffee Arabica verteuerte sich am ersten Handelstag des neuen Jahres um gut 3% und verzeichnete damit den stärksten Tagesanstieg seit mehr als fünf Monaten. Mit 130,65 US-Cents je Pfund wurde zwischenzeitlich das höchste Niveau seit Mitte Oktober erreicht. Kurz vor Weihnachten kostete Kaffee noch 120 US-Cents. Der Preisanstieg dürfte maßgeblich auf Eindeckungen von Short-Positionen zurückzuführen sein. Laut aktueller CFTC-Statistik hielten die spekulativen Finanzanleger Ende Dezember in Erwartung einer hohen brasilianischen Ernte und anhaltend niedriger Preise rekordhohe Netto-Short-Positionen von 60,8 Tsd. Kontrakten. Hinzu kam ein deutlich aufwertender Brasilianischer Real, der sich gegenüber dem US-Dollar innerhalb eines Tages um 1,5% verteuerte und auf dem höchsten Niveau seit vier Wochen notiert. Dadurch ist es für die brasilianischen Exporteure weniger attraktiv, Ware zum Verkauf anzubieten. Geringere Kaffeelieferungen aus Brasilien würden zu einem Abbau der sehr hohen Bestände in den Verbrauchsländern führen. Dies gilt erst recht, sollten die hochgesteckten Erwartungen an die kommende Kaffeeernte in Brasilien nicht erfüllt werden. Wir erwarten für das Jahr 2018 einen Preisanstieg bei Kaffee Arabica auf 145 US-Cents bis zum Jahresende. Der Rohzuckerpreis legte trotz des festen Real gestern dagegen "nur" um 1% auf 15,3 US-Cents je Pfund zu, obwohl dieser die Zuckerproduktion ebenfalls weniger attraktiv macht. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat ![]() ![]() © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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