|
Libyen hält den Ölmarkt in Atem23.08.2017 | 11:08 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Nachdem an der SHFE in Shanghai Restriktionen im Futures-Handel bei Zink eingeführt wurden, scheint nun Blei in den Mittelpunkt des spekulativen Interesses zu geraten. Denn während an der SHFE alle anderen Industriemetalle unverändert sind bzw. fallen, legt Blei spürbar zu. An der LME in London sind die Preise heute Morgen stabil. Die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) berichtete am Montag sowohl für den globalen Zink- als auch für den Bleimarkt relativ hohe Angebotsdefizite. Demnach blieb im ersten Halbjahr bei Zink das Angebot um 203 Tsd. Tonnen hinter der Nachfrage zurück. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Defizit aber nicht mehr weiter ausgeweitet. Es liegt auch weitgehend im Rahmen der Erwartungen der ILZSG für das Gesamtjahr. Bei Blei hat sich die Lage dagegen merklich angespannt. In den ersten sechs Monaten des Jahres gab es gemäß ILZSG-Daten ein Angebotsdefizit von 86 Tsd. Tonnen. Zur gleichen Zeit im Vorjahr wurde noch ein Überschuss von 28 Tsd. Tonnen registriert. Das aktuelle Defizit kommt durch eine starke Nachfrage insbesondere in den USA und in China zustande, die gegenüber Vorjahr um fast 23% bzw. gut 13% zulegte. Sie hat damit auch deutlich die knapp 8%-ige Angebotsausweitung übertroffen. Die ILZSG hatte auf ihrer Frühjahrstagung Ende April für 2017 einen ausgeglichenen Bleimarkt unterstellt. Sollte sie mit ihrer Einschätzung Recht behalten, müsste das Angebot im zweiten Halbjahr noch stärker ausgeweitet werden und/oder die Nachfrage dürfte nicht mehr ganz so stark steigen. Agrarrohstoffe Die Schätzungen für die russische Weizenernte steigen immer weiter. Das Analysehaus IKAR hat seine Erwartungen nun bis auf 82 Mio. Tonnen heraufgesetzt und es wird bereits eine mögliche Überlastung der Infrastruktur diskutiert. Dagegen zeigt die deutsche Ernte enttäuschende Ergebnisse. Inzwischen ist klar, dass die Getreideernte nicht einmal durchschnittlich ist. Die wechselhafte Witterung mit einer Vielzahl von Wetterextremen hatte den Beständen zugesetzt und die Ernte erschwert. Die Winterweizenernte schätzt der Deutsche Bauernverband DBV auf 23,4 Mio. Tonnen (-3% ggü. Vorjahr) und berichtet zudem von Qualitätsproblemen in Folge der Nässe während der Erntezeit. Bei der guten weltweiten Versorgung mit Getreide bleiben diese kritischen Daten ohne merklichen Einfluss auf den Weizenpreis (siehe auch "Rohstoffe kompakt Agrar – Getreide, Ölsaaten, Baumwolle: Wer gibt den Ton an?" vom 23. August). Bei Raps soll der Ernterückgang sogar 6% betragen und sich die Erntemenge auf 4,3 Mio. Tonnen belaufen. Im mehrjährigen Vergleich schneidet die Rapsernte noch schlechter ab: Sie liegt 18% unter dem 5-Jahresdurchschnitt. Dass der Rapspreis in Paris gestern leicht zulegte, dürfte auch an positiven Vorgaben vom US-Sojabohnenpreis gelegen haben. Die US-Regierung wirft Argentinien und Indonesien vor, mit unfairen Handelspraktiken für den Importboom bei Biodiesel verantwortlich zu sein und will nun im Vorgriff auf die endgültige Entscheidung über Strafzölle bereits jetzt von Importeuren Geld einziehen. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
Die URL für diesen Artikel ist: http://www.rohstoff-welt.de/news/artikel.php?sid=63110
© 2007 - 2024 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr! Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert) Werbung | Mediadaten | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutz |