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Brent und WTI nicht mehr im Gleichklang22.08.2017 | 11:05 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Edelmetalle Der EUR-USD-Wechselkurs ist wieder über 1,18 gestiegen, wovon Gold allerdings nicht profitiert. Es fällt heute Morgen auf rund 1.285 USD je Feinunze. In Euro gerechnet kostet Gold 1.090 EUR je Feinunze. Die Schweiz hat im Juli gemäß Daten der Zollbehörde nur 120 Tonnen Gold exportiert. Nicht einmal die Hälfte davon wurde nach Asien verschifft, was die schwache Goldnachfrage in der Region bestätigt (siehe hierzu auch unsere TagesInfo Rohstoffe vom 1. August). In den Monaten davor lag der Anteil noch bei 70-80%. Die Goldexporte nach Indien fielen weiter deutlich auf nur noch 21,1 Tonnen, den niedrigsten Wert in diesem Jahr. In Indien wurde zum 1. Juli eine Mehrwertsteuer auf Goldkäufe eingeführt, was dort offensichtlich zu Kaufzurückhaltung geführt hat. Sogar deutlich stärker gingen die Ausfuhren nach China und Hongkong auf zusammen nur noch 34,4 Tonnen zurück. Dagegen hat die Schweiz mit 23,6 Tonnen fast doppelt so viel Gold wie im Vormonat in die Türkei exportiert. Rund 20 Tonnen gingen zusammen nach Singapur, Malaysia und Thailand. Die Handelsstatistik zeigt auch, dass viel Gold in der Schweiz selbst verblieben ist, denn die Importe beliefen sich auf rund 193 Tonnen. Gut 80 Tonnen davon kamen aus Großbritannien, was auf ETF-Abflüsse schließen lässt. Allerdings verzeichnete im Juli nur der in den USA ansässige SPDR Gold Trust größere Abflüsse. Während Silber und Platin im Fahrwasser von Gold ebenfalls nachgeben, ist Palladium fast unverändert. Die Preisdifferenz zu Platin ist daher auf weniger als 40 USD je Feinunze geschrumpft. So gering war der Abstand zuletzt vor zwei Monaten. Industriemetalle Nach Stahl führt die SHFE in Shanghai ab morgen auch bei Zink Restriktionen im Futures-Handel ein, um so die Spekulation einzudämmen. So wird für Spekulanten, die die Oktober- und November-Kontrakte handeln, eine Positionsobergrenze von 2.000 Kontrakten eingeführt. Ebenso werden die Transaktionsgebühren für Day-Trader verfünffacht. Der Zinkpreis an der SHFE reagiert auf diese Nachrichten bislang aber nur mit geringen Abschlägen. Nahezu unverändert zeigt sich auch Aluminium, sowohl an der SHFE als auch an der LME. Das International Aluminium Institute berichtete gestern, dass die globale Aluminiumproduktion im Juli im Vergleich zum Vormonat um 3,4% auf 5 Mio. Tonnen gefallen ist. Dies ist ausschließlich auf China zurückzuführen, wo aufgrund der behördlichen Kapazitätsstilllegungen gut 8% weniger Aluminium produziert wurde. Die chinesischen Zahlen waren bereits vorab bekannt. Außerhalb Chinas wurde die Aluminiumproduktion dagegen um über 3% ausgeweitet. Auf globaler Ebene lag der Juli-Wert leicht über Vorjahr. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr ist die weltweite Aluminiumproduktion nach wie vor auf dem Weg zu einem neuen Rekordhoch (gut 60 Mio. Tonnen). Während in China manche Aluminiumhersteller Kapazitäten schließen müssen, weiten andere ihre Produktion aus. So zum Beispiel die Aluminium Corp of China (Chalco), die laut eigenen Angaben im ersten Halbjahr 250 Tsd. Tonnen mehr Aluminium produziert hat. Im zweiten Halbjahr soll demnach in eine weitere Ausweitung der Produktion investiert werden. Agrarrohstoffe Die hohe weltweite Verfügbarkeit von Weizen, vor allem aber die immer weiter nach oben geschraubten Schätzungen für die russische Ernte, drücken auf die Weizenpreise in Paris. Im meistgehandelten Kontrakt mit Fälligkeit Dezember gab der Preis gestern um 1,2% auf 160 EUR je Tonne nach. In den letzten 16 Monaten fiel der Weizenpreis nur an wenigen Tagen unter diese Marke. Auch in Chicago schloss Weizen mit Verlusten. Der Sojabohnenpreis gab nur leicht nach und legt am Morgen zu, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium für die letzte Berichtswoche höher als erwartete US-Sojabohnenexporte gemeldet hatte. Für die kommende Sojabohnen- und Maisernte haben sich in den USA die Bedingungen inzwischen verbessert. Vielerorts haben Niederschläge die Angst vor Trockenheitsschäden verringert. Wie die gestern veröffentlichten Daten des USDA zeigen, hat sich der Pflanzenzustand bei Sojabohnen im Wochenvergleich leicht verbessert. 60% der Pflanzen werden mit gut oder sehr gut bewertet, noch immer deutlich weniger als die 72% aus dem Vorjahr. Bei Mais blieb der Anteil der mit gut oder sehr gut bewerteten Pflanzen bei 62% stabil, während es im Vorjahr 75% waren. Die ersten Ergebnisse einer mehrtägigen Besichtigungstour durch die US-Anbaugebiete fallen gemischt aus. Am Freitag will der Nachrichtendienst Pro Farmer die Gesamtergebnisse bekannt geben. Für die EU hob die Prognoseeinheit MARS der EU-Kommission ihre Erwartungen für die Mais- und Rapserträge leicht an. Beide sollen nun knapp über dem 5-Jahresdurchschnitt liegen. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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