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Neues Rekordhoch bei chinesischer Stahlproduktion14.08.2017 | 11:03 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle In China verlief der Auftakt in das dritte Quartal offenbar doch nicht so stark, wie es die Stimmungsindikatoren vor zwei Wochen angezeigt hatten. Denn die Industrieproduktion wuchs im Juli im Vergleich zum Vorjahr nur um 6,4% und damit deutlich weniger als erwartet. Auch der Anstieg bei den Investitionen in Sachanlagen blieb mit 8,3% hinter den Erwartungen zurück. Die Reaktion der Metallpreise auf diese Daten fällt allerdings verhalten aus: Sie starten die neue Handelswoche zumeist unverändert. Dies könnte auch an den chinesischen Aktienmärkten liegen, die trotz der schwachen Daten steigen. Die Aluminiumproduktion ist gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros im Juli gegenüber Vorjahr nur leicht auf 2,69 Mio. Tonnen gestiegen. Vom rekordhohen Vormonatsniveau ging sie dagegen deutlich zurück, was mit den behördlich angeordneten Kapazitätsstilllegungen gegen Ende des letzten Monats zusammenhängen könnte. Die Stahlproduktion wurde dagegen nochmals weiter kräftig ausgeweitet und hat mit 74 Mio. Tonnen im Juli ein neues Rekordhoch erreicht. Hohe Gewinne geben den chinesischen Stahlherstellern Anreize, die Produktion auszuweiten. Ein von Bloomberg berechneter Profitabilitätsindex für die chinesische Stahlbranche ist in diesem Monat auf das höchste Niveau seit fast neun Jahren gestiegen. Der Verband der chinesischen Eisen- und Stahlhersteller hat jüngst aber gewarnt, dass der starke Anstieg der Stahlpreise spekulativ getrieben war und nichts mit der fundamentalen Lage zu tun hatte. Agrarrohstoffe In seinen jüngsten Prognosen hat das US-Landwirtschaftsministerium USDA seine Vorhersage für einen weiteren Überschuss am globalen Weizenmarkt 2017/18 von 2,5 Mio. auf über 6 Mio. Tonnen erhöht. Wie am Freitag berichtet, wurde vor allem die russische Ernte ein weiteres Mal erhöht, um stolze 5,5 Mio. auf 77,5 Mio. Tonnen – und damit einen neuen Rekord. Gegenüber der ersten Schätzung vom Mai wird die russische Ernte nun um über 10 Mio. Tonnen höher gesehen. Auch für die Ukraine und Kasachstan wurden Aufwärtsrevisionen vorgenommen, so dass die Absenkung der kanadischen Ernte weit mehr als kompensiert wird. Auch die Erwartung an die kanadische Maisernte wurde gesenkt, ebenso die für die EU. Dies führt gemeinsam mit der niedriger angesetzten US-Ernte zu einem Schnitt von 3 Mio. Tonnen bei der weltweiten Produktion 2017/18. Aufgrund höherer Anfangsbestände und einer Kürzung bei der Nachfrage verpufft die Wirkung auf die Endbestände aber komplett, obwohl das weltweite Defizit nochmals um 1 Mio. Tonnen auf nun fast 28 Mio. Tonnen erhöht wurde. Üppiger sieht das USDA dagegen die Versorgung mit Sojabohnen. Hier wurde bisher ein ausgeglichener Markt prognostiziert, nun ein Überschuss von immerhin 4 Mio. Tonnen. Gleichzeitig wurde der Anfangsbestand deutlich höher angesetzt. An Sojabohnen besteht also kein Mangel. All diese Nachrichten wirken in die gleiche Richtung und tatsächlich beginnt die Woche für die Weizen-, Mais- und Sojabohnenpreise wie die Vorwoche endete: mit Abschlägen. [pagebreak]CFTC/ICE-Daten: Netto-Long Positionen spekulativer Finanzanleger vs. Preis Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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