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OPEC macht gute Miene zum bösen Spiel24.07.2017 | 11:25 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Die Metalle zeigen sich nach Preiszuwächsen in der letzten Woche auch zum Auftakt der neuen Handelswoche fest. Dabei gibt der schwache US-Dollar den Preisen Auftrieb. Unterstützung erhalten diese auch von freundlichen chinesischen Aktienmärkten. Eine Tonne Kupfer kostet weiterhin mehr als 6.000 USD, Zink handelt bei knapp 2.800 USD je Tonne und Nickel steigt auf über 9.600 USD je Tonne. Der Preisanstieg der Metalle ist nach wie vor stark spekulativ getrieben. Dies zeigt die aktuelle CFTC-Statistik zur Positionierung der spekulativen Marktteilnehmer am Beispiel Kupfer. In der Woche zum 18. Juli wurden die Netto-Long-Positionen von Kupfer an der Comex in New York um 12% auf ein 5-Monatshoch von 74,1 Tsd. Kontrakten ausgeweitet. In der Beobachtungsperiode stieg der Kupferpreis erstmals seit 4½ Monaten wieder über die Marke von 6.000 USD je Tonne. Die derzeitige Nachrichtenlage gibt unseres Erachtens allerdings wenig Anlass, auf steigende Kupferpreise zu setzen. So hatte der inzwischen beendete landesweite Streik in Peru laut Angaben des Minenverbands keine Auswirkungen auf die Produktion. Nur wenige Arbeiter hatten demnach gestreikt. In der "Grasberg"-Mine in Indonesien werden die seit Anfang Mai andauernden Proteste zwar um einen weiteren Monat bis Ende August verlängert, aber auch dies hat laut Angaben des Minenbetreibers keine gravierenden Auswirkungen auf die Produktion. Und die International Copper Study Group berichtete für den globalen Kupfermarkt für Januar bis April einen hohen saisonbereinigten Angebotsüberschuss von 117 Tsd. Tonnen. Agrarrohstoffe Während die Preise für Robusta-Kaffee schon länger im Aufwind sind, haben auch die Arabica-Preise jüngst gedreht und binnen eines Monats über 10% zugelegt. Die geringere Ernte und Exporte aus Brasilien, dem Hauptproduzentenland, gepaart mit einer jüngsten Aufwertung des Brasilianischen Real dürften die Preise weiter unterstützen. Auch die anhaltende Skepsis kurzfristig orientierter Finanzanleger spricht aus unserer Sicht für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Die Skepsis der Finanzanleger bei Kakao ist zwar auch verständlich. Denn ein zu erwartender massiver Anstieg der Ernte in der Elfenbeinküste und die hohen Börsenlagerbestände haben Ängste vor weiter fallenden Preisen geschürt und die höchsten physischen Einlieferungen in den zuletzt ausgelaufenen Juli-Kontrakt seit 2010 bewirkt. Doch diese Ängste scheinen unseres Erachtens bereits in den Preisen eskomptiert, weil die spekulativen Netto-Short-Positionen mit 56,7 Tsd. Kontrakten auch ein neues Rekordhoch erreicht haben. Wir gehen davon aus, dass der Markt die Gefahren auf der Produzentenseite, wie zum Beispiel den schwächeren US-Dollar, die fehlenden Investitionen, die niedrigen Einkaufspreise und eine schwache finanzielle Lage der Farmer sowie mögliche poilitische Spannungen in der Elfenbeinküste nicht berücksichtigt. Wir erwarten in den kommenden Monaten tendenziell steigende Kakaopreise. [pagebreak]CFTC/ICE-Daten: Netto-Long Positionen spekulativer Finanzanleger vs. Preis Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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