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Brentölpreis auf 16-Monatshoch02.12.2016 | 10:51 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Das Auf und Ab bei den Industriemetallen geht weiter. Zum Wochenausklang stehen die Metallpreise fast allesamt unter Druck, wenn auch moderat. Gestern gab der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA, der besser ausfiel als erwartet, den Preisen kurzzeitig Unterstützung. Heute belasten offenbar schwächere asiatische Aktienmärkte und die seit gestern leicht gefallenen Ölpreise die Metallpreise. Große Preisausschläge waren in den letzten Tagen bei Eisenerz (von Metal Bulletin erhobener Preis im chinesischen Hafen von Qingdao mit einem Eisengehalt von 62%) zu beobachten. Auf Preisrückgänge von 4,4% am Dienstag und 6,8% am Mittwoch folgte gestern ein Anstieg um 8,7%. Ein ähnlich großer Preisanstieg war schon letzte Woche zu beobachten. So schnell wie derzeit der Eisenerzpreis hin und her springt, kann sich die fundamentale Marktsituation gar nicht ändern. Das heißt im Umkehrschluss, dass auch der Eisenerzpreis derzeit stark spekulativ beeinflusst ist. Dies wird deutlich, wenn man sich die Tagesveränderungen an der Börse in Singapur oder in Dalian betrachtet. Wir sehen deutlichen Korrekturbedarf beim Eisenerzpreis. Denn das Angebot wird auf absehbare Zeit die Nachfrage übersteigen. Unseres Erachtens ist ein Preis zwischen 50 und 60 USD je Tonne eher gerechtfertigt als einer zwischen 70 und 80 USD je Tonne (siehe hierzu auch unseren gestern veröffentlichten Jahresausblick für die Industriemetalle und für Eisenerz). Agrarrohstoffe Kanada dürfte in diesem Jahr trotz eines frühen Wintereinbruchs hohe Mengen an Weizen und Raps (Canola) geerntet haben. Einer Reuters-Umfrage zufolge rechnen die 13 befragten Analysten und Händler mit einer Weizenernte von 30,7 Mio. Tonnen. Das wäre die höchste Erntemenge seit drei Jahren und 11% mehr als im letzten Jahr. Die Rapsernte wird auf 18,8 Mio. Tonnen geschätzt, was deutlich über der letzten Schätzung der kanadischen Statistikbehörde und 2% über dem Vorjahr liegt. Die Statistikbehörde gibt die endgültigen Ernteschätzungen für 2016/17 am kommenden Dienstag bekannt. Bei Weizen trägt die hohe kanadische Ernte zum bereits bestehenden Überangebot mit erzielten bzw. erwarteten Rekordernten in Russland und Australien bei. Im Falle von Raps hilft die hohe Ernte in Kanada, die niedrige Ernte in der EU zu kompensieren. Der Rapsmarkt ist deutlich angespannter als der Weizenmarkt, was sich auch an der unterschiedlichen Preisentwicklung bemerkbar macht. Der Weizenpreis in Chicago ist gestern auf ein 2-Monatstief von weniger als 400 US-Cents je Scheffel gefallen und handelt nur knapp über dem Ende August verzeichneten 10-Jahrestief. Mit einem Minus von 15% seit Jahresbeginn weist Weizen die schlechteste Preisentwicklung unter den von uns beobachteten Rohstoffen aus. Der Rapspreis in Paris notiert dagegen mit 411 EUR je Tonne auf dem höchsten Niveau seit April 2014. Seit Anfang Juli hat sich Raps um 17% verteuert und liegt seit Jahresbeginn mit 10% im Plus. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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