|
Ölpreise weiter im Aufwind17.08.2016 | 12:08 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Gute Daten zur US-Industrieproduktion haben den Metallpreisen gestern keinen Auftrieb gegeben. Die Industrieproduktion stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat deutlich stärker als erwartet um 0,7%. Dies war zum einen auf eine wesentlich höhere Autoproduktion von zurückzuführen. Zum anderen trug auch der Bergbausektor positiv zu dieser Entwicklung bei, der mittlerweile anscheinend einen Boden gefunden hat. Ein wieder erstarkendes verarbeitendes Gewerbe dürfte generell zu einer soliden Nachfrage nach Rohstoffen beitragen. Im Metallbereich ist die USA hinter China der weltweit zweitgrößte Konsument. BHP Billiton, eines der größten Minenunternehmen der Welt, hat sich im Rahmen seiner gestrigen Gesamtjahresberichterstattung vorsichtig optimistisch zu den Aussichten am Rohstoffmarkt geäußert und geht von einer Stabilisierung der Preise aus. Der globale Kupfermarkt dürfte demnach wegen der Ausweitung der Produktion kurz- bis mittelfristig zwar noch gut versorgt sein, längerfristig erwartet das Unternehmen aber Angebotsdefizite. Hierbei spielt der Rückgang der Erzgehalte eine wesentliche Rolle. Daneben geht BHP Billiton von einer soliden Kupfernachfrage Chinas und einer beachtlichen Nachfragesteigerung in anderen Schwellenländern aus. Weniger rosig fällt die Einschätzung für Eisenerz aus. In den nächsten Jahren wächst das Angebot laut Unternehmensangaben stärker als die Nachfrage, da weiterhin neues, kostengünstiges Material an den Markt gebracht wird. Agrarrohstoffe Nach Einschätzung eines russischen Getreideverbandes wird Russland in diesem Jahr 69,5 Mio. Tonnen Weizen ernten. Die gesamte Getreideernte soll sich auf 114-118 Mio. Tonnen belaufen. Damit ist er etwas optimistischer als die Regierung, deren Schätzung sich auf 110 Mio. Tonnen beläuft. Die Getreideexporte sollen sich Verbandsangaben zufolge auf 38,5 Mio. Tonnen belaufen, davon 28 Mio. Tonnen Weizen. Das US-Landwirtschaftsministerium geht sogar von 30 Mio. Tonnen aus, womit Russland die EU als weltgrößten Weizenexporteur ablösen würde. Angesichts der rekordhohen Ernte drohen in Russland die Lagerkapazitäten knapp zu werden. Getreidehändler in Russland drängen daher auf eine Aufhebung der Exportsteuer für Weizen. Diese beträgt mindestens 10 Rubel pro Tonne, kann aber abhängig von der Wechselkursentwicklung auch höher ausfallen. Sie wurde Anfang 2015 eingeführt, um angesichts eines schwachen Rubel und geringer heimischer Lagerbestände Ware im Land zu halten und einen Anstieg der heimischen Nahrungsmittelpreise zu verhindern. Diese Gründe sind mittlerweile entfallen. Gelangt mehr russischer Weizen auf den Weltmarkt, würde dies den Weizenpreis in Paris belasten. Dieser wird von der Knappheit wegen der beträchtlichen Ernteausfälle in Frankreich und Deutschland unterstützt. So revidierte der Deutsche Raiffeisenverband gestern seine Ernteschätzung um 1,2 Mio. Tonnen nach unten. Er rechnet nun mit einem Rückgang der deutschen Weizenernte um 9% auf 24,2 Mio. Tonnen. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
Die URL für diesen Artikel ist: http://www.rohstoff-welt.de/news/artikel.php?sid=58957
© 2007 - 2024 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr! Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert) Werbung | Mediadaten | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutz |