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Finanzkrise wie im Jahr 2008? Nein, noch viel schlimmer!

09.02.2016 | 7:00 Uhr | Uli Pfauntsch, CompanyMaker

• Größtes Notenbank-Experiment der Geschichte spektakulär gescheitert!
• Brutale Auswirkungen der niedrigen Ölpreise!
• Europas Bankensektor: "Furchteinflößende" Krise!
• Nur noch fünf Monate bis zum globalen "Reset"!

Als der Finanzsektor in 2008/2009 mit Billionen von Euros und Dollars vom Steuerzahler gerettet werden musste, versprachen die Staatenlenker, dass sich so etwas nie wieder wiederholen darf. Das Kasino sollte für immer dichtgemacht werden. Stattdessen wurde es neu renoviert - und die Einsätze, mit denen gezockt wurden, waren höher als jemals zuvor.

Gigantische Gelddruckprogramme der Notenbanken und Negativzinsen sollten für Wachstum und gesunde Inflation sorgen. Stattdessen wirkt das global vernetzte Finanzsystem wie eine brüchige Staumauer, aus der an immer mehr Stellen Wasser austritt. Sobald die Notenbanken mit verzweifelten Maßnahmen das eine Loch stopfen, tut sich an anderer Stelle ein noch größeres Loch auf. Die Risse im globalen Finanzsystem sind höchst besorgniserregend:


Süchtig nach billigem Geld

Um die Finanzkrise von 2008 zu bekämpfen, hatten globale Notenbanken die Zinsen auf null gesenkt. Diese rücksichtslose Politik des billigen Geldes, machte es für Staaten, Unternehmen und Verbraucher extrem billig, neue Schulden aufzunehmen. Dollars im Wert von Billionen wurden für Aktien, Anleihen, Immobilien und Autos ausgegeben. Die gewünschte Vermögenspreis-Inflation zeigte zunächst Wirkung: Die Preise für Aktien, Immobilien, Oldtimer oder Kunstgemälde stiegen auf Rekordhochs.

Dann, im letzten Dezember, erhöhte die Federal Reserve den Leitzins erstmals seit vielen Jahren von der Null-Linie um winzige 0,25 Prozent. Vor der Finanzkrise in 2007 lag die „Key-Rate“ der Fed übrigens noch bei 5,25 Prozent. Obwohl die Anhebung winzig ausfiel, konnte der Markt nicht damit umgehen. Seit der Fed-Entscheidung am 16. Dezember 2015, ist der S&P 500 rund 8 Prozent gefallen. Auch Dax, Nikkei und die restlichen Aktienmärkte sind seitdem am Fallen.

Die ernüchternde Lehre für die Fed ist, dass selbst ein winziger Zinsschritt ausreicht, um Chaos an den Märkten auszulösen. Wenn die globalen Finanzmärkte gesund wären, dann würden Zinserhöhungen nichts ausmachen. Doch diese Finanzmärkte wurden süchtig gemacht - nach billigem Geld.

Inzwischen ist auch sogar das Undenkbare zur Gewohnheit geworden. Negativzinsen. Die EZB mit -0,3%, Schweden mit -0,35%, Dänemark mit -0,75% und die Schweiz mit -1,1%. Weltweit notieren Staatsanleihen im Volumen von 5,5 Billionen Dollar im negativen Bereich. Das sind ein Viertel der weltweiten Staatsanleihen. Es ist für normal denkende Menschen eine bizarre Vorstellung: Nicht der Schuldner zahlt den Zins, sondern der Gläubiger. Doch genau das ist die Realität.

Erstmals in der Geschichte, senkte auch die Bank of Japan den Einlagezins auf -0,1%. Es ist die jüngste Verzweiflungstat einer Notenbank, von der niemand weiß, welcher volkswirtschaftlichen Lehre sie folgt. Die Leitzinsen in Japan befinden sich schon seit Jahrzehnten bei null. In den letzten Jahren pumpte die Bank of Japan Billionen an Yen in das Finanzsystem. Die Geldflut verhalf dem Nikkei zwar von 2012 bis 2015 zu einem Anstieg um 120%, aber der Wirtschaft half es überhaupt nichts. Seit 2010 ist die japanische Wirtschaft dreimal in die Rezession gerutscht – und die Bevölkerung leidet wegen der Abwertung des Yen um fast 40% seit 2012 unter steigenden Lebenshaltungskosten.

Infolge der Gelddruckprogramme (QE), pumpte die Federal Reserve ihre Bilanzsumme innerhalb von fünf Jahren auf beispiellose 4,5 Billionen Dollar auf. Das Resultat ist mit jährlich 2,2 Prozent seit 2009 das schwächste Wachstum der US-Wirtschaft seit dem zweiten Weltkrieg.

Null- oder Negativzinsen waren von Anfang an ein gigantisches Experiment, das noch nie zuvor in der Geschichte versucht wurde. Die derzeitigen Krisenherde an den globalen Finanzmärkten sind Vorboten, dass das Experiment der Notenbanker „spektakulär“ scheitern wird.


Krisenherd Nummer 1: Die Ölpreise

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Chart: Brent-Öl 3 Jahre


Nach dem Platzen der Immobilienblase entdeckte die Wallstreet den U.S. Energiesektor als neue Einnahmequelle. Aufgebaut war die so genannte „Shale-Revolution“ auf langfristigen Ölpreisen von 100 Dollar pro Barrel und konstantem Produktionswachstum. Endlos billiges Geld der Fed und die verzweifelte Jagd der Investoren nach Rendite im Nullzinsumfeld, befeuerten einen beispiellosen Kreditboom. Wallstreet-Banken halfen im Gegenzug für satte Provisionen hunderten Shale-Produzenten bei der Platzierung von Hochzinsanleihen (Junk-Bonds) und Aktien. Allein die Summe der noch ausstehenden Junk-Bonds beläuft sich auf mehr als 300 Milliarden Dollar.

Doch was ist der Unterschied zwischen der Subprime-Krise in 2008/2009 und dem Platzen der Shale-Blase? Nach dem Crash im US-Immobiliensektor, hatten die Eigenheime noch einen gewissen Restwert. Doch ich frage Sie: Was sind Sicherheiten in Form von Ölreserven wert, die sich erst bei Ölpreisen von 50,00 Dollar, 60,00 Dollar oder 70,00 Dollar profitabel fördern lassen? Die Antwort: Im Prinzip nichts!

[pagebreak]Auch die globale Ölindustrie verschuldete sich seit 2010 mit mehr als 2 Billionen Dollar. Der unkontrollierte Zuwachs in der Öl-Förderung, mit dem global größten Anteil aus der unprofitablen Shale-Produktion, brachte den Ölmarkt ab Mitte 2014 aus dem Gleichgewicht. Seitdem wird konstant mehr Öl produziert, als die Welt benötigt. Mit dem Preiskampf der Saudis, die entgegen den Erwartungen der Amerikaner den Ölhahn noch weiter aufdrehten, hat sich die Lage dramatisch zugespitzt. Mit aktuell um 30,00 Dollar, haben die Ölpreise vom Hoch mehr als 70 Prozent verloren.

Inzwischen befindet sich die globale Ölindustrie in der schwersten Krise seit Jahrzehnten. Niemand verdient zu diesen Ölpreisen noch Geld. Die gesamte unkonventionelle Produktion Nordamerikas (Shale + Ölsand) ist tief unter Wasser. Selbst große und gut diversifizierte Ölmultis wie BP, Chevron oder ConocoPhillips meldeten für das vierte Quartal Milliardenverluste.

Die ölproduzierenden Staaten Saudi Arabien, Irak, Iran, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate und Russland, verdienen war noch Geld mit der Ölproduktion - benötigen aber erheblich höhere Ölpreise zur Finanzierung ihrer Haushalte:

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Inzwischen ist das Schmerzlevel so groß, dass erste Staaten kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Venezuela gilt als der Ölproduzent, der als erstes in den Bankrott steuert. Angola, Nigeria und Aserbaidschan dürften bald folgen.


Fazit: Stresslevel steigt, Ansteckung auf andere Sektoren!

Die niedrigen Ölpreise werden eine Lawine an Abschreibungen, Kreditausfällen, und Insolvenzen, bis hin zu Staatspleiten auslösen. Das sorgt für Stress im Finanzsystem.

Die Wallstreet hat diesmal aus den Erfahrungen der Subprime-Blase gelernt und ist nicht in diesem Ausmaß betroffen. Denn der Großteil der Risiken wurde an Investoren aus der ganzen Welt weitergereicht – etwa an Pensionsfonds, Publikumsfonds, Family-Offices oder Private Equity Firmen. Doch auch Großbanken wie JP Morgan, Wells Fargo, Bank of America oder Citigroup werden viele Milliarden Dollar an verbleibenden Krediten abschreiben müssen. Mehreren kleineren Regionalbanken, etwa aus Texas, droht sogar der Untergang.

Sehr bedenklich ist, dass der Moody’s Liquidity Stress Index im Januar um 7,9 Prozent nach oben gesprungen ist - das war der stärkste Monatsanstieg seit März 2009. Tatsächlich waren im Januar bereits 6 von 10 Abstufungen außerhalb des Energiesektors. Die Ansteckung auf andere Bereiche der Wirtschaft ist ein deutliches Warnsignal!


Darum fällt Apple, wenn der Ölpreis fällt

Schlecht informierte Marktteilnehmer halten die Korrelation von Ölpreis und Aktienmärkten für absurd. Warum sollte Apple fallen, wenn Öl fällt? Die Antwort ist einfach. Länder wie Saudi Arabien, Kuwait, Katar, Arabische Emirate oder Norwegen besitzen Staatsfonds mit Assets im Billionen-Dollar-Volumen. Sinn eines solchen Staatsfonds ist, für schlechte Zeiten vorzusorgen. Wenn der Ölpreis fällt, müssen Vermögenswerte verkauft werden, um die Defizite auszugleichen. Und zu diesen Assets zählen eben auch Aktien wie Apple.


Krisenherd Nummer 2: Europas Banken vor Zusammenbruch!

In der Diskussion um die Flüchtlingskrise und den Ölpreis, ging völlig unter, dass die europäischen Bankaktien in den freien Fall übergingen und auf Mehrjahrestiefs gesunken sind. Selbst die Aktie der Deutschen Bank, ist zuletzt unter das Tief der globalen Finanzkrise 2008/2009 abgestürzt. Der frühere Hedgefonds-Manager und Goldman-Sachs-Mann, Raoul Pal, sagte am Dienstag auf CNBC: "So viele dieser Bankaktien fallen so heftig. Ich glaube, dass die Leute noch nicht einmal merken, was vor sich geht, und das macht mir wirklich Sorge".

In dem Interview sagt der Gründer von Global Macro Investor, dass eine oder mehrere Banken auf null fallen könnten. Auf der Liste der in Bedrängnis geratenen Banken stehen:

• Deutsche Bank
• UniCredit S.p.A.
• Banca Carige S.p.A.
• Banco Santander
• Bankia S.A.
• Banca Monte dei Paschi
• Royal Bank of Scotland
• Barclays Capital

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Klicken Sie hier zum Ansehen der Charts: Chart 1, Chart 2, Chart 3, Chart 4, Chart 5 und Chart 6


[pagebreak]Im Interview mit CNBC, bezeichnet Raoul Pal den EZB-Präsident Drahgi als "schlimmsten Albtraum" für die Banken. Es seien hauptsächlich die Negativzinsen, mit denen Banken nicht umgehen könnten, was sich auch schon lange bei den japanischen Banken zeigt. Der ehemalige Mitarbeiter von Goldman Sachs sieht den Bankensektor von allen Seiten unter Beschuss: Der Crash der Rohstoffe, einhergehend mit einem globalen Handel, der auf das zweitniedrigste Niveau seit 1958 eingebrochen ist, die fallenden Renditekurven, faule Kredite und Einbußen im Private Banking Business mit den Großkunden.

Raoul Pal ist überzeugt, dass es die europäischen Banken versäumt haben, ihre Bilanzen nach der Finanzkrise aufzuräumen. Die US-Banken stünden bilanziell etwas besser da, aber auch nicht wirklich gut. Die Ansteckung aus Europa erreiche bereits die Citigroup und Bank of America, deren Aktien sich ebenso im freien Fall befinden.

Obwohl die Bankaktien im freien Fall sind, rät der Hedgefonds-Manager von Short-Positionen auf Bankaktien nicht ab. Die Probleme im Bankensektor hätten das Potenzial, die Risiken im Zusammenhang mit China und dem Ölpreis noch zu übertreffen, so Pal.


Europas Banken unter Stress - meine Einschätzung!

Der Stress für den Bankensektor kommt aus unterschiedlichen Richtungen. In Griechenland hatte sich der Börsenwert der vier großen Banken zwischen Sommer 2014 und November 2015 um durchschnittlich (!) 97% verringert. Seit Beginn des Jahres aber hat der Bankenindex in Athen nochmals 30% verloren. Dabei hatten institutionelle Investoren im November 5,3 Milliarden Euro bei Kapitalerhöhungen in diese Banken gepumpt. Schneller konnte man kaum irgendwo Geld verbrennen.

In Italien wurden, von der Öffentlichkeit kaum beachtet, vier Regionalbanken abgewickelt. Dabei mussten Aktionäre und Besitzer nachrangiger Bonds bluten. Mit Müh und Not gelang es Rom, die Gläubiger Erstrangiger Anleihen zu verschonen. Jedoch zu einem hohen Preis mit deftigen Abschreibungen für die Gläubiger.

Der nationale Abwicklungsfonds musste einspringen, dessen Mittel aber nicht ausreichten, um selbst diese vier winzigen Geldhäuser zu retten. Drei größere Institute mussten den Rest draufzahlen.

Diese individuellen Lösungen a‘la Rom werden künftig jedoch nicht mehr möglich sein, da seit Januar das neue, strenge Abwicklungsregime der EU auch in Italien Einzug gehalten hat. Die Rede ist von faulen Krediten über 200 Milliarden Euro, die italienische Banken in den Büchern stehen haben. Bei einer größeren Schieflage müsste Italien auch die erstrangigen Anleiheinvestoren, die fast alle im eigenen Land sitzen und zu 30% bei privaten Gläubigern liegen, zur Kasse bitten. Dieses italienische Beispiel zeigt, dass die europäische Schuldenkrise derzeit wegen der Asylkrise nur in den Hintergrund gerückt war, aber mindestens weiter genauso bedrohlich für Europa ist, wie die ungezügelte Zuwanderung in die Wohlfahrtssysteme.

Die beiden britischen Großbanken, Barclays Capital und RBS, sollen wiederum erhebliche Kreditrisiken in China eingegangen sein, sind aber gleichzeitig mit dem europäischen Bankensektor vernetzt.


Krisenherd Nummer 3 - China: "Tag der Abrechnung" gefährlich nahe!

Der dritte Krisenherd ist gleichzeitig der gefährlichste. Kyle Bass, Gründer von Hayman Capital Management, wurde durch seine erfolgreiche Spekulation gegen die Subprime-Blase bekannt und seinem Rat, infolge der japanischen Notenbankpolitik auf einen fallenden Yen zu setzen. Seit Monaten schlägt Bass Alarm für das chinesische Bankensystem und den Yuan.

Warum seine Short-Spekulation auf den Yuan aufgeht, beschreibt Bass wie folgt: Das chinesische Bankensystem wurde auf 34,5 Billionen Dollar aufgebläht, mehr als das Dreifache des Bruttoinlandsprodukts. Das Land sei nun reif für einen Ausfallzyklus, da sich bereits Risse in der Wirtschaft zeigen.

Sollte es dazu kommen, folgert Bass, wäre China gezwungen, seine 3,3 Billionen Dollar Devisenreserven anzuzapfen, um die Banken zu re-kapitalisieren. Das würde eine erhebliche Abwertung des Yuan auslösen. Mit Verweis auf den IWF, sagte Bass, dass China für einen reibungslosen Ablauf der Import-Export-Industrie mindestens 2,7 Billionen Dollar in Devisenreserven behalten müsse. "Sie werden diese Zahl in den nächsten fünf Monaten erreichte haben", meint Bass. Wer meint, dass China seine Devisen bis auf null verbrennen könne und dann noch viele Jahre vor sich hätte, würde sich täuschen. Die Chinesen hätten nur noch ein paar Monate vor sich, ehe sie in die wirkliche "Gefahrenzone" kommen.

Die Einschätzung des Marktes, dass es vielleicht mit einer Abwertung von 10 Prozent getan sein könnte, bezeichnet Bass als "Wunschtraum". Angesichts der Größe und der Ungleichgewichte in der chinesischen Wirtschaft, werden es am Ende 30 oder 40 Prozent sein - es das würde den "Reset" für die Welt bedeuten, folgert Bass.

Bass hat keine Zweifel, dass die People’s Bank of China dazu in der Lage ist, die Finanzinstitutionen aus dem Feuer zu holen. Aber das Problem sei, dass die Bilanz der Notenbank um Billionen von Dollar steigen werde. Bislang seien zu wenige Marktteilnehmer auf das chinesische Bankensystem fokussiert, aber die Wahrnehmung werde dieses Jahr umschwingen. Man könne kein Bankensystem in 10 Jahren um 1.000 Prozent steigern, ohne einen Ausfallzyklus zu haben. Und die Währung werde nicht stark bleiben, wenn diese Bilanz korrigiert wird, so Bass.

Nach eigenen Angaben wettet der Hedgefonds-Manager mit einer "Milliardensumme" auf einen fallenden Yuan.


Warten Sie nicht, handeln Sie!

Alles deutet darauf hin, dass wir uns am Beginn eines schmerzhaften, aber notwendigen Bereinigungsprozesses befinden. An den Aktienmärkten zeigt sich, dass in defensive Werte und Sicherheit umgeschichtet wird. Gold und Goldminen zählen seit Jahresbeginn zu den stärksten Asset-Klassen. Typische "Krisenaktien" wie die Nahrungsmittel- und Konsumwerte, Nestle, McDonalds oder Procter & Gamble sind gefragt, ebenso wie der Telekom-Gigant AT&T.

Äußerst beunruhigend ist die Tatsache, dass es im europäischen Bankensektor offenbar "brennt", aber kaum jemand darüber spricht. Einige Insider könnten bereits mehr wissen, als der Öffentlichkeit bekannt ist. Insofern ist nicht auszuschließen, dass wir eines Montags mit einem neuen "Lehman-Event" aufwachen, das die Märkte in Angst und Panik versetzt. Offen bleibt, wie die EZB reagiert. Im obersten Stockwerk der Zentrale in Frankfurt, dürften die Sorgenfalten jedenfalls von Tag zu Tag größer werden.

Ich frage mich, was die EZB noch tun könnte. Noch mehr Geld drucken oder die Zinsen noch weiter ins Negative zu senken, bliebe vermutlich wirkungslos. Die einzige Möglichkeit wäre ein weiterer Tabubruch - der Aufkauf fauler Kredite und Schuldverschreibungen. Die EZB hat bereits über 200 Milliarden Euro in Staatsanleihen investiert, hauptsächlich in die der Krisenländer Griechenland, Spanien, Italien und Portugal. Irgendwann müsste die EZB diese wertlosen Papiere aus ihrer Aktiva abschreiben und das Eigenkapital erhöhen. Und dann wäre die Bundesbank (und damit der deutsche Steuerzahler) verpflichtet, am meisten nachzuschießen.


Mein Rat:

Halten Sie Pulver trocken, um bei Dax & Co. zu sehr viel tieferen Kursen einzusteigen.

Setzen Sie auf Gold, Goldaktien und auf defensive Dividendenwerte (Nahrungsmittel Aktien + ETF).

Der Ölmarkt befindet sich bereits in der finalen Kapitulationsphase. Mehr und mehr Ölproduzenten werfen das Handtuch und stellen die Produktion ein. Bislang wurden von der globalen Ölindustrie Großprojekte im Volumen von mehr als 400 Milliarden Dollar gecancelt oder verschoben. Die Folgen dieser beispiellosen Streichungen werden noch bis weit in die 2020er Jahre zu spüren sein. Ich bin überzeugt, dass 2016 den Wendepunkt für einen der stärksten Öl-Boom-Zyklen seit Beginn des Ölzeitalters in 1850 markieren wird.


© Uli Pfauntsch
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