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Gold und Silber springen überraschend nach oben20.06.2014 | 11:07 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Die Metallpreise zeigen sich derzeit von ihrer freundlichen Seite. Der chinesische Premierminister Li Keqiang hat überraschend deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die Regierung ein Wirtschaftswachstum von unter 7,5% nicht akzeptiert. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen z.B. die Investitionen in Sachanlagen erhöht werden, wodurch die Nachfrage nach Metallen und deren Preise steigen sollten. Während die globalen Blei- und Zinkmärkte im April beide ein Angebotsdefizit aufwiesen (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 17.06.), übertraf am weltweiten Nickelmarkt das Angebot weiter die Nachfrage. Gemäß Daten der International Nickel Study Group (INSG) betrug der Angebotsüberschuss allerdings weitgehend unbedeutende 2 Tsd. Tonnen. In den ersten vier Monaten des Jahres lag der Überschuss bei 12,6 Tsd. Tonnen und damit deutlich unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (51 Tsd. Tonnen). Hier dürfte sich mittlerweile das Exportverbot von unbehandelten Erzen in Indonesien bemerkbar machen, wodurch weniger Rohmaterial zur Verarbeitung von Nickelraffinade zur Verfügung steht. Ein Blick auf die LME-Lagerstatistik zeigt jedoch, dass am Nickelmarkt bei weitem keine Knappheit besteht. Im Gegenteil, die Nickelvorräte in den Lagerhäusern der LME haben mit gut 305 Tsd. Tonnen ein Rekordhoch erreicht. Wir sehen daher für den Nickelpreis nach dem u.E. übertriebenen Anstieg bis Mitte Mai kurzfristig weiteres Abwärtspotenzial. Mittel- bis langfristig dürfte der Preis aber durch das Exportverbot in Indonesien unterstützt sein. Agrarrohstoffe Der Preis für US-Lebendrind hat Mitte Juni einen neuen Rekordstand erklommen. Der Terminkontrakt mit Fälligkeit August, welcher derzeit auch der meistgehandelte ist, überflügelte mit 148 US-Cents je Pfund knapp das bisherige Rekordniveau von Anfang März. Auch der Ende des Monats auslaufende Juni-Terminkontrakt notiert auf vergleichbarem Niveau. In beiden Kontrakten verteuerte sich Lebendrind seit Jahresbeginn um 15%, etwa die Hälte davon alleine im Juni. Denn inzwischen läuft die Hauptsaison für Barbecue in den USA an, und das Angebot an Rindern ist knapp. Zu Jahresbeginn lag die Rinderzahl in den USA nach siebenjährigem Rückgang auf einem 63-Jahrestief. Daher stehen auch deutlich weniger Tiere zur Schlachtung bereit. Bis zum 7. Juni betrug das Minus gegenüber dem Vorjahr 6,3%. Gerade hat auch das US-Landwirtschaftsministerium seine Schätzung für die US-Rindfleischproduktion 2014 nochmals leicht zurückgenommen. Die Preise für Mastrinder liegen ebenfalls auf Rekordniveau. Nur unweit seines Rekordhochs von Mitte März notiert auch der meistgehandelte Terminkontrakt für Magerschwein. Hier spielt neben der beginnenden Grillsaison auch eine seit 2013 in den USA grassierende Schweinekrankheit eine Rolle, die die Zahl der schlachtreifen Schweine reduziert. Schätzungen belaufen sich auf bisher 8 Millionen Tiere. [pagebreak]DOE Daten: US-Lagerbestände Rohöl und Ölprodukte Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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