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CoT-Signale der Metalle per 31.08.2012

03.09.2012 | 8:00 Uhr | Dr. Jürgen Müller, EG für Gold und Silber

Die Metalle legten am Freitag zu, sodass Gold und Silber ihre zuvor angefallen Wochenverluste wieder ausgleichen konnten. Platin, Palladium und Kupfer gaben wie prognostiziert nach. Die Wochenzahlen (Datenquelle: ariva.de):



Auch an der Comex kam es wieder zu größeren bärischen Verschiebungen in der Positionierung der verschiedenen Marktteilnehmer. Die klassische Charttechnik sieht nach wie vor eher negativ aus, sodass auch in der kommenden Woche von nochmals sinkenden Preisen ausgegangen werden kann, bevor der nächste nachhaltige Aufschwung starten wird.


a) Gold:


Abb. 1: Gold-Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche). Bildquelle: netdania.com


Die letzte Wochenkerze schloß nahezu am Wochenhoch und bestätigte damit den Ausbruch aus dem Dreieck nach oben. Der Williams %R Indikator zeigt jedoch einen übergekauften Bereich an. Insofern ergibt sich leider kein einheitliches Bild, welches man für die Eröffnung eine neuen Position eigentlich sehen möchte.


Abb. 2: Goldpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).


An der Comex bauten die Commercials ihre Shortkontrakte von -171.222 auf -203.624 Kontrakte weiter aus. Letzte Woche schrieb ich: "Es besteht aber noch viel Spielraum nach unten, siehe Extrempunkte Ende 2009 und Herbst 2010, als die Commercials -300.000 Shortkontrakte aufgebaut hatten." Dieser Spielraum, der immer noch ca. 100.000 Kontrakte beträgt, wurde in Abb. 2 visualisiert. Insofern besteht noch Raum für einen weiter steigenden Goldpreis, obschon das letzte Goldhoch Ende Februar 2012 bereits bei -245.351 Kontrakten erfolgte.



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Abb. 3: Goldpreis (tägliche Schlusskurse, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala) Mai 2010 - heute.


Der MSI-Kaufindex gibt leider keinen Hinweis, inwieweit der aktuelle niedrige Wert zu interpretieren ist (siehe rote Markierungen in Abb. 3). Es gibt historische Beispiele, bei denen der aktuelle MSI-Wert einen idealen Verkaufszeitpunkt signalisiert haben, jedoch auch Situationen, bei denen der Preis trotz eines niedrigen MSI kräftig steigen konnte. In Summe betrachtet scheue ich mich im Augenblick, reales Geld auf einen weiter steigenden Goldpreis zu setzen. Durch die positive Berichterstattung der Edelmetalle in den größeren Publikationen sind mehr und mehr schwache Hände in den Markt gekommen, die nach wie vor in Euro und Dollar rechnen. In unserer Einkaufsgemeinschaft kann ich dies in meinem Arbeitsalltag ebenfalls beobachten, dass Kauf und Verkauf z.T. zeitlich völlig irrational erfolgen können.


b) Silber:


Abb. 4: Silber-Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche). Bildquelle: netdania.com


Bei Silber ergibt sich ein identisches Bild zum Gold. Die aktuelle Wochenkerze konnte den Ausbruch nach oben bestätigen, der Williams %R Indikator liegt jedoch sehr nach null und mahnt damit zur Vorsicht. Anders ausgedrückt: Ein %R nahe null MUSS nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein (siehe Anstieg von 18 auf 50 Dollar in 2010/2011), jedoch war ein niedriger %R nahe -100 IMMER ein guter Einstiegszeitpunkt, siehe schwarze Linien in Abb. 4.


Abb. 5: Silberpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).


Die Commercials bauten ihre Shortkontrakte von zuvor -32.477 auf -38.574 Kontrakte weiter stark aus, und sind damit bereits wieder in einem Bereich, in dem zuvor Hochpunkte beim Silberpreis zu verzeichnen waren.



[pagebreak]c) Platin:


Abb. 6: Platinpreis (tägliche Schlusskurse, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala) Sept. 2010 - heute.


Platin verhielt sich gemäß der prognostizierten Charttechnik und fiel bis Donnerstag um ca. 53 Dollar auf 1.500 Dollar zurück. Anders als bei Gold und Silber konnte Platin seinen längerfristigen Konsolidierungs-Widerstand noch nicht überwinden. Ein niedriger MSI-Wert zeigte beim Platin in den vergangenen Jahren sehr zuverlässig ein Markthoch an. Insofern ist für Platin das Bild einheitlich, dass wir in der kommenden Woche kurzfristig wieder mit sinkenden Kursen rechen können.


Abb. 7: Platinpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung derkommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).


Die kommerziellen Händler bauten ihre Netto-Shortposition von –28.265 auf –32.675 aus. Innerhalb von nur zwei Wochen bauten die Commercials damit ihre Shortposition um ca. 50% aus und liegen damit wieder in einem Bereich, in dem zuvor Hochpunkte im Markt zu verzeichnen waren. Ein %R Indikator von -13 komplettiert den negativen Ausblick für Platin.


d) Palladium:

Palladium fiel in der letzten Woche ebenfalls in der Spitze um -37 Dollar, bevor der Freitag wieder Kursgewinne brachte. Hierbei mutierte die vorige Widerstsndslinie zur Unterstützung des fallenden Kurses, siehe Abb. 8. Dennoch war Palladium mit -3,7% der größte Wochenverlierer.


Abb. 8: Palladiumpreis (tägliche Schlusskurse, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala) Sept. 2010 - heute.




[pagebreak]Palladium war zudem das einzige Edelmetall in dieser Woche, bei dem sich der MSI-Index wieder "erholte", sprich anstieg.


Abb. 9: Palladiumpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).


Die Commercials bauten ihre Shortkontrakte in der letzten Woche von -6.246 auf -8.533 Kontrakte weiter aus. Wie bei Platin bedeutet dies einen Ausbau in nur zwei Wochen von ca. 50%. Zum vorigen Extrempunkt bei ca. -13.000 Kontrakten ist jedoch noch einiges an Luft.


e) Kupfer:


Abb. 10: Kupferpreis (Dienstag-Schlusskurse der LME, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).


Beim Kupfer bauten die Commercials ihre Netto-Longposition von +19.342 auf +14.031 Kontrakte ab. Der Preis ist nach wie vor in einem engen Band gefangen.


Abb. 11: Kupferpreis (Dienstag-Schlusskurse an der London Metal Exchange LME, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala).


Zusammenfassung:

Wie im Text beschrieben, ist die weitere Entwicklung bei Gold und Silber eher unsicher. Eine neue Position hätte damit ein unvorteilhaftes Chance-Risko-Profil. Bei Platin und Palladium zeigt die Analyse eher sinkende Kurse. Beim Kupfer befinden wir uns nach wie vor in einer Seitwärtsphase.


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© Dr. Jürgen Müller
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