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US-Lager für Rohöl und Produkte nahe am Allzeithoch05.08.2010 | 11:25 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Edelmetalle Der Goldpreis unternahm gestern einen neuerlichen Anlauf, die psychologisch wichtige Marke von 1.200 USD je Feinunze zu überwinden, wurde jedoch durch einen stärkeren US-Dollar ausgebremst. Heute Morgen notiert er knapp unter dieser Marke. In Euro gerechnet konnte hingegen das Niveau von 900 EUR je Feinunze mühelos übersprungen werden. Die Finanzinvestoren zeigen sich unterdessen weiterhin sehr zurückhaltend. So berichtete der Fondsanbieter ETF Securities für letzte Woche mit 285 Mio. USD die höchsten Abflüsse aus ihren Gold-ETFs seit neun Monaten. Auch der weltweit größte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, verzeichnete gestern wieder marginale Abflüsse. Heute Nachmittag gibt die EZB ihre Zinsentscheidung bekannt. Es wird erwartet, dass der Leitzins unverändert bei 1% beibehalten wird. Anhaltend niedrige Zinsen verringern die Opportunitätskosten der Goldhaltung und sprechen somit für eine anziehende Investmentnachfrage und einen steigenden Goldpreis in den kommenden Wochen und Monaten. Industriemetalle Die International Copper Study Group (ICSG) hat in ihrem jüngst veröffentlichten statistischen Jahrbuch 2010 für den globalen Kupfermarkt für das letzte Jahr einen vorläufigen Angebotsüberschuss von 179 Tsd. Tonnen ausgewiesen. Dieser hat sich gegenüber dem Vorjahr um 7,2% ausgeweitet. Das Angebotswachstum übertraf dabei den Nachfrageanstieg um ungefähr einen Prozentpunkt. Die ICSG gibt damit allerdings einen deutlich geringeren Überschuss als beispielsweise das World Bureau of Metal Statistics (WBMS) an. Dieses veröffentlichte für 2009 einen Überschuss von 283 Tsd. Tonnen. Der Unterschied zwischen den Prognosen erklärt sich mit einer vom WBMS deutlich höher veranschlagten Produktion, während die Nachfrage von beiden nahezu gleich eingeschätzt wird. Im Zuge der gestiegenen Kupferpreise dürfte im laufenden Jahr die Produktion weiter ausgeweitet werden, vor allem in aufstrebenden Produzentenländern wie z.B. Sambia. Dort hat sich die Kupferproduktion im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 16% auf 393 Tsd. Tonnen erhöht. Das von einigen unabhängigen Research-Instituten und Nickelproduzenten für dieses Jahr prognostizierte Angebotsdefizit am globalen Nickelmarkt könnte sich nicht materialisieren. Nachdem Vale mit seinen kanadischen Minenarbeitern einen neuen Tarifvertrag vereinbart hat, sollen bereits im September die Produktionsanlagen wieder zu 100% ausgelastet werden. Agrarrohstoffe Die Weizenpreise haben ihren Höhenflug gestern fortgesetzt. Europäischer Weizen schloss bei 209 EUR je Tonne auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren, US-Weizen auf einem 22-Monatshoch von 7,25 USD je Scheffel. Seit Juni haben die Preise somit um mehr als 50% zulegen können. Gestern hat die Welternährungsorganisation (FAO) die Prognose für die weltweite Weizenernte in diesem Jahr aufgrund der zu erwartenden Ernteausfälle in Russland, der Ukraine und Kasachstan um 25 Mio. auf 651 Mio. Tonnen nach unten revidiert. Dies entspricht genau der Prognose des International Grains Council von vergangener Woche. Wie die FAO betont, befinden sich die weltweiten Lagerbestände auf einem ausreichend hohen Niveau, um Ernteausfälle zu kompensieren. Eine Wiederholung der Nahrungsmittelkrise der Jahre 2007/08 ist daher nicht zu erwarten. Damals waren die Weizenpreise bis auf 280 EUR je Tonne bzw. 13 USD je Scheffel gestiegen. Dennoch wachsen die Sorgen, dass bei anhaltender Dürre in Russland auch die anstehende Aussaat von Winterweizen beeinträchtigt werden könnte. Dem russischen Institut für Agrarmarktstudien zufolge benötigen die von der Dürre betroffenen Regionen in den kommenden zwei Wochen dringend ausreichend Regen, damit sie rechtzeitig mit Winterweizen bestellt werden können. Jede Verzögerung könnte aufgrund des heranrückenden Winters problematisch für den Ernteertrag im kommenden Jahr werden. [pagebreak]DOE Daten: US-Lagerbestände Rohöl, Ölprodukte und Erdgas Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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