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Geht dem Uran-Bullen die Puste aus?

12.08.2007 | 8:11 Uhr | Heiko Aschoff

So scheint es zumindest, wenn man sich einige prominente Uranaktien der Fangemeinde anschaut:

Cameco, der weltweit größte Uranproduzent schwächelt

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Ein "Großer" aus Australien im Abwärtsmove: Energy Resources of Australia
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Bei einigen Börsenbriefen und Zockern sehr beliebt: Forsys
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Der Shooting-Star der letzten Jahre: Paladin Resources
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[pagebreak]Die Auswahl ist nicht repräsentativ und soll nur einen kleinen Eindruck der letzten Monate vermitteln. Wer hier zum "Stimmungshoch" eingestiegen war, kann schon von einem kleinen Desaster sprechen. Aber sind die Kursrückgänge wirklich der Vorbote von etwas Schlimmeren? Betrachten Sie bitte die langfristigen Charts:

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Und bei Paladin wird mir ganz schwindelig:
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Geht es Ihnen auch so, dass der veränderte Blickwinkel die aktuellen Kursrückgänge in einem anderen Licht erscheinen lassen? Nach den exorbitanten Kursteigerungen der letzten Jahre war eine kräftige Korrektur längst überfällig. Und wieder einmal (im Nachhinein betrachtet), setzte diese ausgerechnet ein, als sich die Kauftipps häuften und der weitere Anstieg eine beschlossene Sache war.

Wie geht es weiter? Sich allein auf die Charts zu verlassen, dass der langfristige Aufwärtstrend hält, wäre zu leichtsinnig. Welche treibenden Kräfte stehen hinter dem Uranmarkt? Natürlich beeinflusst der Uranpreis stark die Aktienkursentwicklung. Und der kannte in den letzten Jahren nur eine Richtung: nach oben! Aus dem einstelligen Bereich hat die extreme Nachfrage den Preis bereits weit in den dreistelligen Bereich über 100 US$ je Pound getrieben.

Der Uranpreis und die Atomindustrie profitieren von den verzweifelten Bemühungen zur Sicherung des Energiebedarfs. Aufstrebende Boomländer wie China oder Indien heizen die Nachfrage zusätzlich an. Alternative Energien werden nicht von heute auf morgen den Bedarf decken können. Neue Atomkraftwerke entstehen, alte Werke müssen möglicherweise länger genutzt (aber dann bitte modernisiert!) werden.

All das heizt die Urannachfrage an. Verschärfend kommt hinzu, dass in der Vergangenheit fast die Hälfte des Bedarfs aus dem Atomwaffenverschrottungsprogramm gedeckt werden konnte. Diese Reserven laufen langsam aus.

Aber es gibt auch politische Risiken - der strahlende Rohstoff ist gefährlich und der friedliche Einsatz nicht in jedem Land erwünscht. Investments in Uranaktien sind riskant, schon allein weil es sich um "Ein-Produkt-Unternehmen" handelt. Sieht man einmal von Firmen vom Kaliber einer Cameco ab, so tummeln sich in der Branche viele so genannte "Highflyer", wo man für den Aktienpreis viel Hoffnung und heiße Luft bekommt.


Fazit

Vieles spricht dafür, dass es sich nicht um eine "geplatzte Blase" handelt, sondern um eine überfällige Korrektur nach den exzessiven Kursteigerungen der Vorjahre. Leider können diese in solch heißen Segmenten sehr kräftig ausfallen.


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© Heiko Aschoff
www.investment-ideen.de


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