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Der Druck auf “Spekulanten“ wächst14.09.2009 | 12:49 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Auch bei Silber setzen die kurzfristig orientierten Anleger auf weiter steigende Preise. Die spekulativen Netto-Long Positionen stiegen in der Vorwoche auf 40,9 Tsd. Kontrakte, den höchsten Stand seit Juli 2008. Auch bei Silber trägt der jüngste Preisanstieg auf ein 13-Monatshoch von knapp 17 USD je Feinunze spekulative Züge und unterliegt daher ebenfalls dem Risiko einer Korrektur. Industriemetalle Die Metalle stehen zum Wochenauftakt unter Druck. Die Kupferlagerbestände in Shanghai nahmen zuletzt um 12% auf ein 2-Jahreshoch von gut 97 Tsd. Tonnen zu. Auch die LME-Lagerbestände sind in nur zwei Monaten um fast 25% gestiegen. Dies schürt Sorgen vor einer schwächeren Nachfrage, zumal China derzeit offensichtlich gut mit Kupfer versorgt wird. Die Produktion von raffiniertem Kupfer stieg dort im August auf ein Rekordhoch von knapp 365 Tsd. Tonnen. Ein drohender Handelsstreit zwischen den USA und China belastet die Stimmung zusätzlich. Nachdem die USA einen Strafzoll von 35% auf Autoreifenimporte aus China verhängt haben, erwägt China nun Gegenmaßnahmen. Dies hätte auch negative Folgen für die Metallnachfrage, denn China und die USA sind die beiden größten Metallkonsumenten weltweit. Ein Gericht in Guinea hat den Verkauf des Minenkomplexes Frigua vor drei Jahren an Russal für nichtig erklärt, nachdem der weltgrößte Aluminiumkonzern aus Russland weitere Zahlungen an die neue Regierung abgelehnt hat. Rusal bezieht 18% der Bauxite und 6% der Tonerde, beides Vorprodukte bei der Aluminiumproduktion, aus Frigua. Die Aufschläge bei Aluminium in Japan, das den Großteil der Lieferungen aus Russland bezieht, dürften daher vorerst hoch bleiben. Agrarrohstoffe: Am Freitag hat das US-Landwirtschaftsministerium neue Ernteprognosen für das Erntejahr 2009/10 veröffentlicht. Die Weltweizenproduktion wurde um 4,4 Mio. Tonnen nach oben revidiert. Die Aufwärtsrevision ist vor allem auf eine bessere Ernte in der Europäischen Union zurückzuführen. Die Ernteschätzung für die USA blieb dagegen unverändert. Da die Schätzung für den globalen Verbrauch nur geringfügig angehoben wurde, liegen die weltweiten Lagerbestände zum Ende des Erntejahres 3 Mio. Tonnen höher als bislang prognostiziert. Der US-Weizenpreis ist daraufhin auf ein 2 ½ Jahrestief von 4,25 USD je Scheffel gefallen. Infolge der Kontraktumstellung wird der US-Weizenpreis heute dennoch steigen. Der Dezember-Kontrakt notiert bei 4,60 USD je Scheffel und damit deutlich höher als der heute auslaufende September-Kontrakt, welcher am Freitag leicht erholt bei 4,41 schloss. Der US-Maispreis fiel am Freitag aufgrund der positiven Ernteaussichten in den USA auf 3 USD je Scheffel, konnte sich aber ebenfalls leicht erholen. Die US-Maisernte wurde vom USDA um 5 Mio. Tonnen nach oben revidiert. Die weltweite Maisproduktion soll dennoch 2,3 Mio. niedriger ausfallen als erwartet, weil die Ernteprognosen u.a. in China, Südamerika und Kanada nach unten revidiert wurden. Die Prognose für den globalen Verbrauch wurde geringfügig nach oben revidiert. Entsprechend fallen die weltweiten Lagerbestände zum Ende des Erntejahres um 2,4 Mio. Tonnen niedriger aus als erwartet. Dies dürfte trotz der momentan günstigen Witterungsbedingungen in den USA einem weiteren Verfall der Maispreise entgegenstehen. [pagebreak]CFTC Daten: Netto-Long Positionen nicht-kommerzieller Anleger vs. Preis Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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