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Interview mit Paul Poli Vorsitzender des Verwaltungsrates und Vorstandsvorsitzenden von Matsa Resources (Frankfurt: A0RE43, ASX: MAT)

09.09.2009 | 11:02 Uhr | Hannes Huster, Der Goldreport

GOLDREPORT: Hallo Paul! Vielen Dank, dass du uns heute ein Interview zu deinem Unternehmen MATSA RESOURCES gibst. Welche Position hast Du bei MATSA RESOURCES und wie lange bist Du schon bei diesem Unternehmen involviert?

Paul Poli: Hallo Hannes, ich bin der Vorsitzende des Verwaltungsrates und gleichzeitig der Vorstandsvorsitzende von MATSA RESOURCES. Ich war Gründer des Unternehmens und somit von Beginn an dabei.


GOLDREPORT: Euer Hauptprojekt ist das NORSEMAN Goldprojekt in Westaustralien. Bitte erzähle uns etwas mehr über die Region in der ihr tätig seid und etwas zur Geschichte dieser Gegend.

Paul Poli: Diese Region liegt etwa 200 Kilometer südlich der berühmten Minen von Kalgoorlie in Westaustralien. Unser Projekt liegt in einem Bergbaugebiet, in dem in den letzten 75 Jahren durchgehend Gold von mit 75.000 Unzen pro Jahr produziert wurde. Historisch betrachtet wurde das meiste Gold aus schmalen und hochgradigen Quarzgängen gewonnen. Unsere Erzvorkommen unterscheiden sich hier jedoch, da wir eine hohe Tonnage mit niedrigeren Goldgehalten haben. Unsere Erzvorkommen wurden erst in den letzten 10 Jahren entdeckt und vom Vorbesitzer, dem kanadischen Goldproduzenten KINROSS, weiter definiert. Mit dem aktuell steigenden Goldpreis und unsere zusätzlichen kleineren hochgradigen Erzvorkommen bietet diese neue Art von Vorkommen unangetastetes Potenzial für die Aktionäre von MATSA RESOURCES.


GOLDREPORT: Ist das Projekt als Über- oder Untertagemine geplant?

Paul Poli: Das ursprüngliche Konzept für das Projekt ist der Abbau im Übertagebetrieb mit dem wir über viele Jahre produzieren können. Allerdings haben wir bereits weitere Möglichkeiten identifiziert, die eindeutig die Lebensdauer der Mine verlängern, da wir hier auch Erz mit höheren Gehalten aus diversen Untertageminen fördern können.


GOLDREPORT: Okay, das klingt interessant. Wie hoch sind die aktuellen Ressourcen auf dem Projekt und der durchschnittliche Goldgehalt? Matsa hat ja im April 2008 bereits eine Scoping-Studie für das Projekt erstellt. Bei welchem Goldpreis wäre die Mine profitabel in Produktion zu bringen?

Paul Poli: Die derzeitige Ressource liegt bei 1.470.000 Unzen Gold mit einem durchschnittlichen Goldgehalt von 1,7 Gramm je Tonne.

Wie bei jedem Bergbauunternehmen geht die weitere Exploration auf dem Gebiet Hand in Hand mit dem Abbau der vorhandenen Ressource. Wir sind zuversichtlich, dass wir in der Lage sein sollten mindestens weitere 500.000 Unzen Gold mit höheren Goldmineralisierungen zu finden.

Die Scoping-Studie wurde im Jahre 2008 fertiggestellt und hat ergeben, dass das Projekt bei einem Goldpreis von AUD 1.200 profitabel ist und wir damit fortfahren können. Hier ist zu beachten, dass seit der Fertigstellung der Studie die Kosten deutlich gefallen sind, insbesondere die Kosten für Treibstoff und auch die Lohnkosten. Im gleichen Zeitraum haben unsere metallurgischen Untersuchungen unsere Ausbeuten deutlich verbessert und so sind wir zuversichtlich, dass mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie die Profitabilität des Projektes weiter verbessert wird.


GOLDREPORT: Mitte August habt ihr eine exklusive Vereinbarung mit Focus Minerals bekanntgegeben über die Aufbereitung eures Erzes in der Verarbeitungsanlage von Focus. Kannst Du uns ein paar Details zu dieser Vereinbarung geben und auch einen Überblick wie hoch die Produktion sein wird?

Paul Poli: Wir haben uns ein vertrauliches und exklusives Recht gesichert, um mit Focus Minerals über die Erzaufbereitung zu verhandeln. Da es aber vertraulich ist, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details bekanntgeben. Ich kann Dir jedoch sagen, dass Focus bemüht ist, so viel Erz wie nur möglich zu erhalten, um die eigene Produktionstonnage sicher zu stellen.

Im Wesentlichen erlaubt uns diese Vereinbarung unser hochgradiges Erz aus dem NORTH SCOTIA Gebiet kontinuierlich über die gesamte Lebensdauer des Gebietes bei Focus Minerals aufbereiten zu lassen.

Wir erwarten, dass wir während der ersten 6 Monate alleine aus dem NORTH SCOTIA Gebiet mindestens 15.000 Unzen Gold fördern können. Hier ist es aber für Deine Leser wichtig zu wissen, dass wir auch noch die MOUNT HENRY Gebiete mit ebenfalls sehr

hohen Goldmineralisierungen haben. Wir beabsichtigen nämlich auch diese Gebiete gleichzeitig mit dem NORTH SCOTIA Gebiet in Produktion zu bringen, was unsere Goldproduktion erheblich steigern wird.




[pagebreak]GOLDREPORT: Auch Focus Minerals startete die Produktion mit der Verarbeitung des Erzes in einer fremden Anlage. Denkst Du, dass dieser Weg ein guter Start für Juniorunternehmen ist und wo siehst du die größten Vorteile gegenüber der Option eine eigene Anlage zu bauen?

Paul Poli: Wir vom Management haben das klare Ziel, die Anzahl der ausgegebenen Aktien so gering wie möglich zu halten, indem wir das Unternehmen Cash-Flow positiv und profitabel machen. Dies ermöglicht, dass unsere Firma auf eigenen Füssen steht und nicht auf die Ausgabe weiterer Aktien angewiesen ist um zu überleben.

Wir sind der Meinung, dass dies eine gute Strategie ist und die Aktionäre es begrüßen werden, nicht ständig verwässert zu werden.

Wir haben das große Glück einige große und hoch mineralisierte Erzkörper zu besitzen, die profitabel genug sind, um auch die höheren Kosten bei Nutzung einer fremden Verarbeitungsanlage zu verkraften.

Allerdings werden die höheren Kosten für die Fremdverarbeitung durch die geringen Startkosten für den Produktionsbeginn wieder ausgeglichen. Und genau dieser Punkt ist von großer Bedeutung.

Wir prüfen derzeit auch den Bau einer neuen Verarbeitungsanlage und hier mussten wir erkennen, dass die Konstruktion der Anlage nach Abschluss aller Planungen und Erhalt aller notwendigen Genehmigungen noch bis zu 44 Wochen dauern wird. Hier finden wir es extrem wichtig, während dieser Zeit profitabel zu arbeiten und Cash aufzubauen, um die späteren Kreditaufnahmen so gering wie möglich zu halten!

Genau das sind die Gründe, warum wir die Fremdaufbereitung für Juniorproduzenten für eine tolle Sache halten.

Doch wie ich bereits vorhin erwähnt habe, muss das Juniorunternehmen auch mit hochgradigem Gold gesegnet sein, um diesen Weg beschreiten zu können und hier sind wir zum Glück mit gut ausgestattet.


GOLDREPORT: Wie hoch könnte der Gewinn für Matsa Resources aus dieser Fremdverarbeitung ausfallen?

Paul Poli: Unsere aktuellen Kalkulationen zeigen einen Gewinn von mindestens 7 Millionen AUD nur für die Anfangsproduktion aus dem NORTH SCOTIA Gebiet.

Insgesamt sehen wir aber einen Gewinn von rund 13 Millionen AUD für das Kalenderjahr 2010, da noch einiges an Erz aus dem MOUNT HENRY Projekt hinzukommen wird. Von dort an werden wir weiter wachsen und unsere eigenen Anlage entwickeln.


GOLDREPORT: Nachdem diese Aussagen doch schon sehr konkret werden, gehe ich davon aus, dass die Planungen für eine eigene Verarbeitungsanlage bereits laufen?

Paul Poli: Wie ich bereits gesagt habe, soll diese erste Fremdverarbeitung nur als unser Sprungbrett zu unserer eigenen Verarbeitungsanlage dienen. Die Realisierung einer eigenen Anlage steht mit Sicherheit auf unserer Agenda, doch vorher müssen wir noch eine Machbarkeitsstudie erstellen und Teile für diese Studie sind bereits in Arbeit.


GOLDREPORT: Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen! Wo siehst du Matsa Resources in den kommenden drei Jahren?

Paul Poli: Ich sehe Matsa als Goldproduzenten auf unserem NORSEMAN Gebiet mit einer jährlichen Produktion von 60.000 Unzen Gold.

Weiterhin sehe ich, dass wir mindestens zwei weitere Projekte ins Laufen gebracht haben (wenn auch noch in frühen Stadien) und eines dieser Projekte sehe ich in Südostasien und eines in Australien.

Außerdem glaube ich auch, dass wir bis dorthin ein Geschäft abgeschlossen haben, dass die Präsenz von Matsa in der Bergbauindustrie deutlich verändern wird.


GOLDREPORT: Das klingt ja sehr spannend (Anmerkung Goldreport: leider war nicht mehr zu erfahren).

Lass uns noch kurz über ein paar nackte Zahlen sprechen. Wie viele Aktien sind aktuell ausgegeben, wie viel Cash habt ihr derzeit im Unternehmen und benötigt ihr weiteres Kapital um auf dem NORTH SCOTIA Gebiet mit dem Abbau zu beginnen?

Paul Poli: Aktuell haben wir 94 Millionen Aktien ausgegeben und wir planen eine weitere kleine Kapitalerhöhung über 9,5 Millionen Aktien. Damit wird die Zahl der ausgegebenen Aktien in absehbarer Zukunft bei 104 Millionen Aktien liegen. Wir sehen nach dieser letzten Aktienausgabe keiner weiteren Kapitalerhöhungen in der näheren Zukunft, da wir davon ausgehen, das NORTH SCOTIA Gebiet mit den dann aktuellen Cash-Reserven in Produktion bringen zu können. Inklusive der neuen Aktienausgabe wird das Unternehmen rund 2,3 Millionen AUD in Cash halten.




[pagebreak]GOLDREPORT: Wer sind eigentlich die größten Aktionäre bei Matsa Resources?

Paul Poli: Ich selbst bin der größte Aktionär der Firma mit einem Anteil von rund 12% an den ausgegebenen Aktien. Vollverwässert halte ich einen Anteil von rund 16%. Was interessant bei unserer Aktionärsstruktur ist, die 20 größten Aktionäre halten rund 55% der gesamten Aktien.


GOLDREPORT: MATSA hat auch noch weitere Explorationsprojekte in Australien. Arbeitet ihr aktuell auf diesen Gebieten und habt ihr besondere Pläne für das ein oder andere Projekt?

Paul Poli: Wir haben eine Reihe von Projekten in der Region von Kalgoorlie die aussichtsreich für Gold sind. Insbesondere haben wir ein spannendes Projekt namens Mount Vetters auf dem sich die bislang wenigen Bohrungen als sehr zukunftsträchtig herauskristallisiert haben. Wir sind dabei ein neues Bohrprogramm auf diesem Projekt zu starten um ein oberflächennahes Explorationszielt mit etwa 200.000 Unzen Gold bei durchschnittlichen Gehalten von 5-10 Gramm je Tonne zu testen.


GOLDREPORT: Nachdem wir nun lange über Gold gesprochen haben, würde mich Deine persönliche Meinung zur weiteren Entwicklung des Goldpreises interessieren und wie Du die weitere weltwirtschaftliche Entwicklung siehst.

Paul Poli: Ich glaube, dass die derzeit weltweite Meinung zum Goldpreis richtig ist und dass der Preis für Gold weiter steigen wird. Ich denke, dass Gold die richtige Wette für beide Möglichkeiten ist. Damit meine ich, es kann nur zwei mögliche Szenarien für die Weltwirtschaft geben; entweder sie wird sich wieder erholen oder die Situation wird sich noch verschlimmern.

Wenn sich die Weltwirtschaft weiter verschlechtert und dies von den USA angeführt wird, so sehe ich eine erhebliche Nachfrage nach langfristig sicheren Investments und das kann nur den Erwerb von Gold in großem Umfang bedeuten. Hier sehe ich dann nicht nur Nachfrage von institutionellen Investoren, sondern auch von Regierungen und hier im speziellen aus dem asiatischen Raum, um sich von der westlichen Welt abzukoppeln.

Wenn sich die Weltwirtschaft verbessert, was meine Wette ist, glaube ich, dass die Inflation eine reale Bedrohung ist! Mit steigenden Zinssätzen auf der ganzen Welt, mit Ausnahme der USA, wird es zu einer starken Nachfrage nach Gold als Wertaufbewahrungsmittel, Schutz gegen Inflation und als Absicherung gegen den fallenden US-Dollar kommen. Grund für die Schwäche beim USD sehe ich in den niedrig bleibenden Zinsen in den USA.

Es scheint fast so, als muss der Goldpreis nach oben gehen und gerade die Stärke in den letzten Tagen ist sehr interessant, da wir uns ja schon nahe den Höchstständen befinden.

Meine Vorhersage ist, dass der Goldpreis auf 1.200 USD bis 1.400 USD steigen wird und das Verhältnis vom US-Dollar zum Australischen Dollar wird zwischen 0,95 bis 1,05 sein. In Australischen Dollar gesprochen sehe ich den Goldpreis also bei etwa 1.300 AUD oder höher.


GOLDREPORT:Schaut sich das Management auch nach weiteren Akquisitionsmöglichkeiten um?

Paul Poli: Ja, wir suchen aktiv nach neuen Möglichkeiten und wie ich früher im Interview angerissen habe, sind wir von unserer Arbeit in Südostasien und besonders von Thailand sehr angetan. Weiterhin kann ich bestätigen, dass wir bereits Gespräche über interessante Akquisitionen führen. Ich wünschte ich könnte hier weiter ausholen, doch Vertraulichkeit steht hier an erster Stelle.


GOLDREPORT: Denkst Du, dass Matsa aktuell im Branchenvergleich unterbewertet ist und siehst Du Matsa selbst eventuell auch als Übernahmeziel für andere Unternehmen?

Paul Poli: Natürlich glaube ich, dass Matsa aktuell unterbewertet ist. Und Du weißt, wenn etwas unterbewertet ist, rückt es immer ins Blickfeld potentieller Aufkäufer die den Preis als Schnäppchen sehen.

Um es einfach auszudrücken: Wenn wir nur unsere Goldressource für unser NORSEMAN Projekt als Bewertungsmaßstab heranziehen kannst du zu folgendem Schluss kommen:

Es wurde von vielen Marktbeobachtern erklärt, dass der Wert einer Unze Gold im Boden mit bis zu 48 AUD bewertet wird.

Wir haben mindestens 1,47 Millionen Unzen Gold, was uns einen Unternehmenswert von 70,56 Millionen AUD oder 0,75 AUD je Aktie gibt.

Dieser Unternehmenswert enthält aber nicht den Wert unserer weiteren Explorationsprojekte, unseren Bargeld-bestand, unser Equipment noch enthält er irgendeinen Wert für die Erfahrungen des Managements. Ich denke dies sagt schon vieles aus.


GOLDREPORT: Eigentlich ist schon alles gesagt, doch meine letzte Frage: Warum denkst Du, ist MATSA aktuell ein gutes Investment für meine Leser?

Paul Poli: Zusammengefasst gesagt: Wir haben einen positive Ausblick für den Goldpreis und Matsa Resources ist aktuell ein unterbewerteter Gold-Junior der sich auf dem Sprung vom Explorationsunternehmen zu Produzenten befindet.

Zudem haben wir keine Schulden, besitzen eine erhebliche Goldressource und dies alles kombiniert mit einem erfahrenen und dynamischen Managementteam muss Potenzial für die Investoren bieten.


GOLDREPORT: Paul ich danke Dir für dieses sehr ausführliche Interview über MATSA RESOURCES. Wir wünschen euch alles Gute für die Zukunft und es würde uns sehr freuen, wenn Du deine deutschen Investoren auf dem Laufenden hältst!


Das Interview wurde am 03.09.2009 von Hannes Huster geführt.


© Der Goldreport Ltd.
www.dergoldreport.de


Unternehmen dieses Artikels: Matsa Resources Ltd.,
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