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Rohstoffe steigen auf 10-Monatshoch, Vorsicht geboten04.08.2009 | 11:22 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Edelmetalle Es gibt Erklärungen dafür, warum der Goldpreis der schwachen physischen Nachfrage zuletzt trotzen konnte. Der drittgrößte Goldproduzent der Welt, AngloGold Ashanti, hat bekanntgegeben, per Ende Juli 1,4 Mio. auf Termin verkaufte Unzen zurückgekauft zu haben. Dies entspricht 43,54 Tonnen und dürfte die jüngsten Abflüsse aus dem SPDR Gold Trust weitgehend kompensiert haben. Gleichzeitig hat AngloGold aufgrund von Produktions-ausfällen in Südafrika und in den USA die Prognose für die Goldproduktion in diesem Jahr um 200-300 Tsd. auf 4,7 bis 4,8 Mio. Unzen nach unten revidiert. Noch wichtiger für die Unterstützung des Goldpreises im zweiten Quartal sollte das laut der Beratungsfirma GFMS um mehr als 40% gegenüber dem Vorquartal auf 350 Tonnen gesunkene Angebot an Altgold gewesen sein. Ebenfalls unterstützen die geringeren Zentralbankverkäufe, die im ersten Halbjahr laut GFMS um 73% auf nur 39 Tonnen Gold gefallen sind. Im Gesamtjahr könnten die Zentralbankverkäufe nach Einschätzung von GFMS ein neues 15-Jahrestief erreichen. Industriemetalle Der Metallindex LMEX stieg gestern auf ein 10-Monatshoch, ebenso Kupfer, welches erstmals seit 10 Monaten die Marke von 6.000 USD je Tonne überwinden konnte. Eine Mischung aus steigenden Aktienmärkten, einem schwächeren US-Dollar und positiven Konjunkturdaten aus den USA sorgten für Auftrieb. So stieg der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Juli deutlich stärker als erwartet, ebenso wie die Autoverkaufszahlen, welche im Juli dank der Abwrackprämie auf den höchsten Stand seit 10 Monaten anstiegen. Damit könnte sich in den kommenden Monaten die Nachfrage nach Industriemetallen in den USA wiederbeleben, dem nach China zweitgrößten Metallverbraucher weltweit. Derzeit werden die Metallpreise in erster Linie von der starken Nachfrage aus China nach oben getrieben. Es gibt berechtigte Zweifel, wie lange diese starke Dynamik aufrechterhalten werden kann. Ein zweiter wichtiger Faktor des derzeitigen Preisanstiegs sind die Finanzinvestoren, welche in der Erwartung auf eine Belebung der Nachfrage die Metallpreise weiter nach oben treiben. Nachrichten über Produktionsunterbrechungen dienen dabei als zusätzlicher Katalysator. So sind die Arbeiter in der Vale-Nickelmine in Voisey’s Bay in Kanada in einen Streik getreten, was den Nickelpreis ebenso zu Kursgewinnen verhalf wie die vorübergehende Schließung der Nickelproduktion durch Vale im kanadischen Thomson Nickelprojekt aufgrund von Wartungsarbeiten. Agrarrohstoffe Die Preise für Mais, Weizen und Sojabohnen konnten in den vergangene Tagen deutlich zulegen. Sie profitieren dabei zum einen von der Schwäche des US-Dollar, wodurch die Preise für die US-Getreideexporte sinken. Außerdem ist im Korngürtel der USA in den kommenden Tagen warmes und trockenes Wetter angekündigt, was sich negativ auf den erwarteten Ernteertrag auswirken könnte. Laut dem wöchentlichen Erntefortschrittsbericht des US-Landwirtschaftsministeriums sank der Anteil der US-Maisernte, welcher als gut bis sehr gut eingeschätzt wird, in der vergangenen Woche auf 68%. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als in der Woche zuvor. Bei Sommerweizen fiel der Anteil um drei Prozentpunkte auf 71%. Bei Sojabohnen werden dagegen wie in der Woche zuvor 67% der Ernte als gut bis sehr gut eingeschätzt. Die Maisernte befindet sich im Vergleich zu den Vorjahren nach wie vor im Rückstand, allerdings weniger stark als in den Wochen zuvor. 76% der Maispflanzen waren Ende letzter Woche in der Blütephase. Damit liegt der Anteil 13 Prozentpunkte unter dem 5-Jahresdurchschnitt, aber nur noch 3 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. Kurzfristig dürfte das Aufwärtspotenzial bei Mais, Weizen und Sojabohnen nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Tage ausgereizt sein. Die Erwartung einer sehr guten US-Ernte könnte jederzeit wieder Druck auf die Preise ausüben. [pagebreak] CFTC Daten: Netto-Long Positionen nicht-kommerzieller Anleger vs. Preis
[pagebreak] © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Unternehmen dieses Artikels: Vale S.A. (PNA), Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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