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OPEC-Kürzung dürfte verpuffen24.10.2008 | 12:53 Uhr | Eugen Weinberg
Die Stimmung an den Rohstoffmärkten ist geprägt von Angst und Panik. Der breite S&P GSCI Rohstoff-Index hat sich von der Anfang Juli verzeichneten Spitze halbiert und notiert auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2007. Zwangsliquidationen durch Finanzanleger prägen das Bild. Solange der Abbau von Fremdkapital (Deleveraging) anhält, dürfte der Abwärtstrend anhalten. Dieser ist mit fundamentalen Sachverhalten teilweise nicht mehr zu erklären und ist eine Übertreibung.
Edelmetalle Gold wird erstmals seit 13 Monaten unter der Marke von 700 USD je Feinunze gehandelt. Der dramatische Anstieg des US-Dollar in den vergangenen Stunden erhöht den Abgabedruck auf den Goldpreis nochmals, so dass ein weiterer Rückgang wahrscheinlich ist. Zudem hat sich das charttechnische Bild durch den rasanten Preisverfall der vergangenen Tage stark eingetrübt. SPDR Gold Trust vermeldet einen Rückgang der Goldbestände um 8 Tonnen auf 747 Tonnen. Finanzanleger könnten in den kommenden Tagen weitere Bestände abziehen, um Liquidität zu schaffen. Dadurch würde sich der Abgabedruck nochmals verstärken, auch wenn wir die derzeitige Marktreaktion als absolute Übertreibung ansehen. Der Platinpreis ist heute auf ein 5-Jahrestief bei 760 USD gefallen. Der Grund dafür sind unter anderen die enttäuschenden Zahlen von Toyota. Zum ersten Mal seit 7 Jahren hat der japanische Autobauer einen Quartalsverlust gemeldet, wobei der japanische Aktienindex Nikkei daraufhin auf Wochenschlussbasis auf ein 26-Jahrestief fiel. Industriemetalle Laut dem Eisenerz und Stahl-Verband Chinas sollte die Stahlproduktion in China in diesem Jahr rund 500 Millionen Tonnen betragen und damit um lediglich 2% im Vergleich zum Vorjahr steigen. Die anfänglichen Schätzungen gingen von 520 bis 550 Millionen Tonnen aus. Im September ist die Produktion der Stahlprodukte in China bereits um 16% im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Dies ist vor allem auf einen dramatischen Preisrückgang um rund 30% seit Mitte September zurückzuführen. Die Preise für Industriemetalle fallen unterdessen weiter. Der Nickelpreis fällt heute auf 9.000 USD je Tonne, den tiefsten Stand seit über 5 Jahren. Auch wenn die Grenzkosten für Nickel weit über 10.000 USD liegen dürften, preist der Markt derzeit panikartig einen dramatischen Einbruch der Nachfrage ein. Ein möglicher positiver langfristiger Faktor wie die hohen Produktionskosten findet aktuell keine Aufmerksamkeit. Wegen der hohen Kosten und fallenden Preisen reduziert Alcoa die Produktion ihrer Aluminiumoxidraffinerie in Texas um 25% bzw. 550.000 Tonnen jährlich. Öl ins Feuer bei Industriemetallen hat auch der weltweit größte Kupferproduzent aus Chile, Codelco, gestern gegossen, als man das Ende des “Superzyklus“ erklärt hat. Der Konzern rechnet offensichtlich damit, dass die Kupferpreise über einen längeren Zeitraum unter Druck bleiben sollten. [pagebreak] © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Unternehmen dieses Artikels: Alcoa Corp., Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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