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Uran

Uran (engl.: Uranium) nach dem 1781 entdeckten Planeten Uranus (griech. ouranos, "Himmel") benannt, wurde im Jahr 1789 von dem deutschen Chemiker Martin Heinrich Klaproth (1743-1817) entdeckt. Reines Uran ist ein radioaktives, verformbares, silbriges Schwermetall und gehört zur Gruppe der Actinoiden. In Gegenwart von Luft reagiert es unter Bildung einer dünnen Oxidschicht, in fein verteiltem Zustand ist es selbstentzündlich. In feiner Pulverform verbrennt es ab 170°C, in kompakter erst bei 700°C. In heißem Wasser und in verdünnter Salz- oder Salpetersäure löst es sich unter Wasserstoffentwicklung auf. Gegen Laugen ist es beständig.

Uran ist mit einer Dichte von 19,16 g/cm3 ähnlich schwer wie Gold, kommt aber viel häufiger vor als Gold, Silber oder Quecksilber. Das bedeutendste Uranerz ist die Uranoxid (Pechblende), ein stark radioaktives Mineral. Weitere wichtige Uranverbindungen stellen Urandioxid, Urancarbid und Uranhexafluorid dar. Zu den Uranmineralien gehören Uranocircit (Barium-Uranylphosphat), Uranocker (Uranopilit, Uranylsulfat) oder das zu den Uranglimmern gehörende Torbernit (Kupfer-Uranylphosphat). Die Uranmineralien sind bei Tageslicht (Ausnahme: Uranoxid) oft leuchtend gelb oder grün gefärbt, unter UV-Licht zeigen sie eine ausgeprägte grün-gelbe Fluoreszenz.

Im menschlichen Organismus wirken Uran und seine Verbindungen sehr giftig, aufgrund der Radioaktivität sind sie stark krebserzeugend.

Triuranoktoxid, besser bekannt unter seiner Summenformel "U308", ist der wichtigste Bestandteil von Uranerzen. Das Uranoxid ist das erste Zwischenprodukt, das beim Abbau von Uranerzen gewonnen, bevor es später in Urandioxid gewandelt wird. Ein Konzentrat aus 70-90 Gewichtsprozenten Uranoxid (U3O8) nennt man Yellowcake (dt.: gelber Kuchen), benannt nach seinem gelbigen Aussehen.

Die Uran-Konzentrationen werden in %U angegeben, während Bergbaufirmen dazu neigen, die eindrucksvollere Angabe in %U3O8 zu bevorzugen. Ein % U3O8 ist äquivalent zu 0,848% Uran. Außerdem werden normalerweise die Vorräte in Tonnen Uran angegeben, während auch hier die Bergbaufirmen gern Angaben in lb U3O8 machen. Eine Mio. lbs U3O8 ist das äquivalent zu nur 385 Tonnen. (1 lb. = 0,453592 kg, 1 t = 2.204,62 lbs.)

Die weltweiten Uran-Vorkommen zeigen große Unterschiede in geologischer Situation, Größe, Konzentration und Eignung zum Abbau. Lagerstätten werden allgemein in Kategorien entsprechend der Zuverlässigkeit eingeteilt, mit der ihr Uran-Inhalt bekannt ist ("reasonably assured resources" (RAR), "estimated additional resources category I" und II (EAR I bzw. EAR II) und "speculative resources" (SR)) und entsprechend der erwarteten Abbaukosten (bis zu 40, 80 und 130 US$ pro kg Uran bzw. in US$ pro lb Uran: 15,38 US$, 30,77 US$ und 50 US$.

Die Uran-Jahresproduktion betrug im Jahr 2005 etwas mehr als 40.000 to, Tendenz steigend. Die beiden Länder Australien und Kanada zusammen produzierten über die Hälfte des Urans. Es folgten: Kasachstan, Russland, Namibia, Nigeria, Usbekistan und die USA. Die größten Uranressourcen weisen Australien und Kasachstan auf, gefolgt von Kanada, USA und Südafrika.

Zu den weltweit größten Uranproduzenten gehören Cameco Corp. (CAN) und Rio Tinto Plc / Ltd. (GB, AUS). Mit deutlichen Abstand folgen BHP Billiton Plc / Ltd. (GB, AUS), Areva NC (F), sowie die nichtbörsennotierten Gesellschaften TVEL Corp. (RU) und Heathgate Ressources Ltd. (AUS). Den verbleibenden Anteil (1/4 der Jahresproduktion) decken weitere Gesellschaften ab. Eine Auswahl von den schätzungsweise 500 existierenden Unternehmen, inklusive vieler Explorer, sind in der Uran-Minenliste zu finden.

Der Uranpreis, der zur Zeit einmal pro Woche festgelegt wird, stieg allein von Januar 2005 bis April 2007 von 20 auf über 100 US$ pro lb U308.

Der Uran-Handel unterliegt strengen staatlichen und Vorschriften. Die Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) überwacht die Uran-Exporte auf Basis bilateraler Verträge mit jedem Zielland. In den Verträgen sind die rein zivile Uranverwendung und Kontrollmöglichkeiten geregelt.

Bislang wird U308 auf bilateraler Ebene gehandelt, d.h. beide Vertragsparteien handeln einen Preis aus. In den Lieferverträgen wird die Laufzeit fixiert, die bis zu 10 Jahren umfassen kann. An Rohstoffbörsen wird Uran bis dato nicht gehandelt, es gibt auch keine Terminkontrakte und somit keine Zertifikate/Optionsscheine. Allerdings plant die NYMEX ab Mai 2007 den Handel von konzentrierten Urandioxid und/oder U308 aufzunehmen. Die Preisbildung wird aktuell einmal pro Woche vorgenommen. (Ausnahme im Zertifikate/Optionsschein-Bereich sind Produkte auf Einzelaktien bzw. Baskets auf Uran-Minen.)

 

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