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Preisfindung in der Stahlindustrie im Umbruch

23.02.2011 | 7:19 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Die beiden wichtigsten Rohmaterialien

Eisenerz:

Die weltweit bekannten Eisenerzvorkommen belaufen sich gemäß Angaben von U.S. Geological Survey (USGS) auf 180 Mrd. Tonnen und sind über die ganze Welt verteilt. Bei einer Produktionsrate von 2,4 Mrd. Tonnen in 2010 reichen sie für 75 Jahre, wobei jedoch immer wieder neue Vorkommen gefunden werden. Die Ukraine, Brasilien, Russland, Australien und China besitzen die größten Vorkommen. China stellt mit einem Anteil von 38% das größte Produzentenland dar, wobei nahezu das gesamte Produktionsvolumen im Inland verbleibt.

Auf den Plätzen zwei und drei folgen Australien und Brasilien, die gleichzeitig die weltweit größten Exportländer sind. Der Anteil des Seehandels an der globalen Produktion beträgt rund 40%. Das verschiffte Eisenerz wird in die großen Stahl produzierenden Länder, allen voran China, transportiert. Das Reich der Mitte stand 2009 für zwei Drittel der weltweiten Importe. Mit einem Importvolumen von 619 Mio. Tonnen in 2010 blieb China nur knapp hinter dem Rekordniveau des Vorjahres zurück. Aufgrund der geringen Qualität seiner Eisenerzvorkommen (im Durchschnitt 31%) ist das Land auf die Einfuhren von höherwertigem Material angewiesen.


Kokskohle:

Kohle wird weltweit in über 50 Ländern abgebaut, wobei die qualitativ hochwertigsten Vorkommen auf wenige Regionen/Länder begrenzt sind. Diese sind Queensland in Australien, die Appalachen in den USA und British Columbia in Kanada. Weitere große Vorkommen gibt es in China, Indien und Russland. Je nach Research-Institut steht Australien für 57-65% der weltweiten Kohleexporte, so dass sich Produktionsengpässe dort - wie z.B. aufgrund der schweren Überschwemmungen zu Beginn des Jahres - in der ganzen Welt bemerkbar machen.

Ähnlich wie bei Eisenerz macht auch der Seehandel bei Kokskohle nur einen kleinen Teil gemessen an der weltweiten Produktion aus. Den größten Importbedarf haben die westeuropäischen Länder sowie Japan und China, gefolgt von Indien und Brasilien. China hat sich fast vollständig vom Exportmarkt zurückgezogen und führt mittlerweile große Mengen an Kokskohle ein. Allerdings könnte sich das Land aufgrund der eigenen hohen Reserven selbst versorgen. Da jedoch die Kohlevorkommen in China qualitativ minderwertig sind, lohnt sich ein Rückgriff auf die lokalen Reserven nur bei ausreichend hohen Weltmarktpreisen.


Das steht im Zusammenhang mit der bereits erwähnten hohen Abhängigkeit von den Vorprodukt(preisen). Denn deren Nachfrageentwicklungen spiegeln ebenfalls die Zyklen der Stahlindustrie wider. Dies gilt vor allem für Eisenerz, das fast ausschließlich in der Stahlherstellung verwendet wird. Aber auch die Kokskohle findet ihre überwiegende Verwendung in der Stahlproduktion. Entsprechend eng sind die Produktionsentwicklungen miteinander verzahnt, was sich auch in einem starken Gleichlauf der Preisentwicklung niederschlägt (Grafiken 5 und 6).

Allerdings ist die Nachfrageentwicklung nicht die einzige Preisdeterminante für die Inputfaktoren. Gerade in den letzten Jahren waren es Angebotsrestriktionen, die die Preise der Inputfaktoren maßgeblich nach oben getrieben haben (siehe Kasten). Infolge der zu geringen Qualitäten der Eisenerzvorkommen in wichtigen Produzentenländern bei gleichzeitig starker Unternehmenskonzentration im internationalen Handel hat sich beispielsweise der Preis von Eisenerz seit 2003 verfünffacht. Auch der Preis von Kokskohle ist explodiert. Lieferschwierigkeiten großer Exportländer nicht zuletzt infolge von mangelhafter Infrastruktur führen immer wieder zu Angebotsengpässen.





Die Produktionskosten haben folglich in der Stahlindustrie kräftig angezogen. Selbst wenn man die brasilianischen Eisenerzpreise und die im Vergleich zu den chinesischen Spotmarktpreisen eher moderate Verteuerung von US-amerikanischer Kokskohle zugrunde legt, haben sich die Materialkosten im Hochofenverfahren in den letzten Jahren mehr als vervierfacht (Grafik 8). Verschärft wird die Situation am aktuellen Rand durch das Aufbrechen des langjährig bewährten Vertragsystems. Angesichts der starken Nachfrage und ihrer zusätzlich durch die starke Unternehmenskonzentration bedingten Verhandlungsmacht haben die Minenkonzerne durchgesetzt, dass die in der Vergangenheit zumeist in Jahresverträgen fixierten Preise durch Verträge mit kürzerer Laufzeit ersetzt werden bzw. sich die Preisgestaltung an den Kassamärkten orientiert.

Der Vergleich mit der Stahlpreisentwicklung zeigt, dass der Kostenauftrieb nicht vollständig überwälzt werden konnte. Offensichtlich haben die in den letzten Jahren in China entstandenen Überkapazitäten die Margen vor allem am Markt für einfachere Qualität sinken lassen. Immerhin hat China seine Kapazitäten von 2000 bis 2009 gemäß OECD um knapp 400% auf 725 Mio. Tonnen ausgebaut. Vor diesem Hintergrund sind die globalen Kapazitäten trotz Rekordproduktion geringer ausgelastet als im Durchschnitt der neunziger Jahre.

Nichtsdestotrotz gibt es Stahlsegmente vor allem im Bereich höherer Qualitäten, in denen die Auslastung der Kapazitäten hoch ist. So melden bspw. Stahlproduzenten, die ihre Produkte an die Automobilindustrie liefern, eine hohe Auslastung. Diese Unternehmen drängen nun ebenfalls auf eine Verkürzung der Laufzeit der Verträge auf der Abnehmerseite. Es wird berichtet, dass selbst Großabnehmer aus der Automobilindustrie eine Verkürzung der Laufzeit der Lieferverträge von einem Jahr auf sechs oder teilweise sogar drei Monate hinnehmen.



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