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Öl für mehr als 100 Jahre?

16.09.2008 | 8:20 Uhr | Vertrauliche Mitteilungen
Der saudische Ölexperte Dr. Nansen Saleri widersprach kürzlich vehement der von anderen Experten entwickelten Theorie des “Peak Oil“, nach der die weltweit mögliche Produktionsmenge ihren Höhepunkt bereits erreicht oder sogar knapp überschritten haben dürfte. Saleri, der bis vor kurzem den Bereich “Ressourcen-Management“ des weltweit größten Ölförderunternehmens “Saudi Aramco“ leitete, verspricht dagegen “Öl für mindestens 100 Jahre“!

“Schaut man die globalen Reserven an, dann haben wir noch schätzungsweise zwischen 14 und 16 Billionen Barrel Öl“, begründet er seine Gegenthese zur “Peak-Oil-Theorie“. Weil seit Beginn der Ölförderung vor etwa 150 Jahren insgesamt erst eine runde Milliarde Barrel gefördert wurde, hat Saleri auch unter Berücksichtigung des steigenden Verbrauchs eine Reichweite der verbliebenen Reserven von mindestens 100 Jahren errechnet. Sollte der Ölverbrauch dagegen auf dem aktuellen Niveau (87 Millionen Barrel täglich) stagnieren, würden die von Saleri genannten Reserven sogar für mehr als 450 Jahre reichen...

Zwischen Saleris Angaben und den auch von den Ölgesellschaften offiziell verbreiteten Daten klafft eine große Lücke, die der saudische Ölexperte wie folgt erklärt: Seit Jahrzehnten richten alle weltweit wichtigen Ölunternehmen ihre Explorationsarbeiten und die Sicherung der dabei gefundenen neuen Ölfelder an der für die nächsten Jahre (der Planungshorizont liegt zwischen 2 und 20 Jahren) erwarteten Nachfrage aus. Das hilft den Unternehmen, die äußerst kostspieligen Erschließungsarbeiten auf das absolut erforderliche Minimum zu beschränken und bei den jeweils in Angriff genommenen Ölfeldern möglichst schnell in die Gewinnzone zu kommen. Unter anderem aus diesem Grund kam es im Jahr 1972 zur gravierenden Fehleinschätzung des “Club of Rome“, der – auf Basis der damals als “gesichert“ angesehenen Ölfelder – das Versiegen der Ölförderung schon für die Jahrtausendwende ankündigte.

Alle Angaben zu den weltweiten Öl- und Gasreserven stellen deshalb stets nur eine Momentaufnahme dar. Sie variieren zwangsläufig mit dem zunehmenden Erkenntnisstand. Und sie sind – wie in den “Vertraulichen“ schon wiederholt dargestellt – auch in Abhängigkeit von der erwarteten Entwicklung der Energiepreise zu sehen. Je höher diese eingeschätzt werden, um so mehr Öl- und Gasfelder wären auch wirtschaftlich sinnvoll auszubeuten.

Aktuell sind in bezug auf die Rohölförderung die beiden folgenden Punkte von besonderem Interesse:

1. Die vor der brasilianischen Küste entdeckten Ölfelder dürften nach seriösen Schätzungen mehr als 30 Milliarden Barrel hergeben, was sie zu dem weltweit fünftgrößten Vorkommen – soweit bekannt – macht. Weitere riesige Öl- und Gasfelder gibt es zwischen der nordvietnamesischen Küste und der chinesischen Insel Hainan. Weil das von Mißtrauen geprägte Verhältnis zwischen Vietnam und China bislang jede Einigung über die Förderrechte verhinderte, gibt es noch keine verläßlichen Größenschätzungen. Die meisten Fachleute sprechen aber schon jetzt von Vorkommen, wie man sie bisher nur von Sibirien oder Saudi-Arabien kannte.

2. Die Macht der international tätigen “Ölmultis“ wird langfristig genauso abnehmen wie die der Opec. Viele “Ölstaaten“ werden die Ölunternehmen in Zukunft nur noch als eine Art “Lohnunternehmer“ einsetzen, die – entweder gegen direkte Bezahlung oder die Gewährung zeitlich oder mengenmäßig befristeter Förderrechte – neue Ölfelder suchen und erschließen. Danach wollen sich immer mehr Staaten auf ihre eigene “Handelskompetenz“ verlassen und sich dabei auch nicht in ein starres Korsett zwängen, wie es eine Opec-Mitgliedschaft mit sich brächte.


© Vertrauliche Mitteilungen

Auszug aus den wöchentlich erscheinenden Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 3786
 
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