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Saudi-Arabien erhöht Verkaufspreise deutlich

03.11.2017 | 11:51 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Brentöl handelt mit knapp 61 USD je Barrel ca. 1 USD unter dem 2¼-Jahreshoch von Mittwoch. Derzeit ist kein Störfeuer für Optimisten auszumachen: der US-Ölvorräte fallen und Vertreter der Länder, die sich zu Produktionskürzungen verpflichtet haben, werden nicht müde, den Markt in seiner Erwartung einer Verlängerung des Abkommens zu bestätigen. Gestern taten dies der russische Energieminister Nowak und der irakische Ölminister al-Luaibi. Derweil wird das gute Marktumfeld genutzt, die eigenen Preise anzuheben.

So hat Saudi-Aramco seine offiziellen Verkaufspreise (OSP) für Dezember teilweise spürbar erhöht. In Asien ist der höchste Aufschlag für Arab Light gegenüber der Benchmark Platts Oman/Dubai seit September 2014 zu zahlen, als der Preiskampf begann. In den USA stieg der Aufschlag hingegen kaum, was sich wohl damit erklärt, dass Saudi-Arabien im Verlauf dieses Jahres bereits deutlich Marktanteile verloren hat.

Im letzten Jahr hatte die USA noch täglich im Durchschnitt knapp 1,1 Mio. Barrel saudisches Öl importiert, im Oktober war es nicht einmal mehr die Hälfte. Es dürfte im Interesse Saudi-Arabiens gewesen sein, damit (indirekt) zum schnellen Lagerabbau in den USA beizutragen. Anderen Länder hilft dagegen das verbesserte Preisumfeld kaum: So hat Venezuelas Präsident Maduro eine Neuordnung der Auslandsschulden angekündigt.

Venezuelas Ölproduktion lag im Oktober mit 1,93 Mio. Barrel pro Tag bereits 40,000 Barrel pro Tag niedriger als laut Kürzungsabkommen erforderlich. Dies passierte kaum freiwillig, sondern dürfte dem desolaten Zustand der Wirtschaft und mangelnden Investitionen in der Ölindustrie geschuldet sein.



Edelmetalle

Gold fällt am Morgen auf 1.275 USD je Feinunze. Die gestern Abend verkündete Entscheidung von US-Präsident Trump, Fed-Gouverneur Jerome Powell als Nachfolger von Janet Yellen für den Fed-Vorsitz zu nominieren, hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf den Goldpreis. Die Entscheidung war im Vorfeld erwartet worden und stellte daher keine Überraschung mehr dar. Gestern Nachmittag war Gold zwischenzeitlich auf 1.285 USD gestiegen, als Details zu den Steuerplänen der Republikaner bekannt wurden. Diese lassen einen deutlich stärkeren Anstieg der Staatsschulden vermuten als die vom Kongress "genehmigten" 1,5 Bio. USD über die nächsten 10 Jahre.

Es ist daher kaum vorstellbar, dass das Paket in der gegenwärtigen Form den Kongress passieren wird. Für langwierige Verhandlungen ist allerdings kaum noch Zeit, will Trump die Steuerreform noch in diesem Jahr unter Dach und Fach bringen. Damit sinkt auch die Aussicht auf einen zeitnahen fiskalischen Impuls auf die Wirtschaft und die Inflation und damit auch die Fantasie für stärkere Zinserhöhungen der Fed.

Ob der US-Arbeitsmarktbericht dies heute Nachmittag bewerkstelligen kann, ist auch eher fraglich. Zwar dürften im Oktober deutlich mehr neue Stellen geschaffen worden sein. Dies stellt aber lediglich eine Gegenbewegung nach dem hurrikanbedingten Stellenabbau im September dar. Zudem sollte sich das Lohnwachstum nach dem starken Anstieg im Vormonat deutlich verlangsamen. Von kurzen Ausschlägen abgesehen sollte Gold die Daten wegstecken.


Industriemetalle

An den Metallmärkten hat sich die Feierlaune im Laufe der LME-Woche recht gut gehalten. Der auf hohem Niveau verharrende Einkaufsmanagerindex in China stützte die Stimmung, Anlass zur Euphorie, die zu neuen Höchststände hätte führen können, gab er aber auch nicht. Nach Chinas Volkskongress fehlt es nun an richtungsweisenden Impulsen und alte Probleme rücken wieder in den Fokus. Vor allem Chinas Immobilienmarkt macht uns weiterhin Sorge, denn er ist der größte Anwendungsbereich für Kupfer.

Den größten Rücksetzer gestern aber machte der Bleipreis, der immerhin knapp 1,5% nachgab. Ohnehin weist Blei mit einem Preisanstieg von "nur" 22% seit Jahresbeginn die zweitschlechteste Performance im Industriemetallsektor auf. Zwar hat die International Lead and Zinc Study Group zu Wochenbeginn auch für den Bleimarkt eine deutlich korrigierte Prognose präsentiert und statt eines ausgeglichenen Marktes ein Angebotsdefizit von 125 Tsd. Tonnen für das laufende Jahr in Aussicht gestellt.

Dafür ist vor allem eine überraschend starke Nachfrage Chinas verantwortlich, wo zwar der Bedarf für E-Bikes nach dem verstärkten Einsatz von Lithium-Ionen Batterien stocke, aber der Bedarf für dreirädrige E-Trikes stark gestiegen ist. Dafür dürfte sich aber die Lage im nächsten Jahr deutlich entspannen. Nach einem Wachstum der globalen Nachfrage nach raffiniertem Blei von 5% in diesem Jahr soll der Bedarf im kommenden Jahr nämlich nur noch knapp 1% zulegen. Auch dank einer steigenden Produktion in China dürfte sich so der Nachfrageüberhang am Markt für raffiniertes Blei 2018 auf 45 Tsd. Tonnen reduzieren.


Agrarrohstoffe

Der Maispreis an der CBOT stieg gestern auf gut 350 US-Cents je Scheffel, der Sojabohnenpreis auf 1.000 US-Cents je Scheffel. Der Maispreis ignorierte damit die Aufwärtsrevision der Schätzung für den Maisertrag und die Erntemenge in den USA durch die private Analysefirma Informa Economics. Informa rechnet inzwischen mit einem durchschnittlichen Flächenertrag von 173,4 Scheffel je Morgen (bislang 170,5). Daraus resultiert auch eine deutlich höhere Erntemenge von 14,410 Mrd. Scheffel. Die bisherige Schätzung lag bei 14,182 Mrd. Scheffel.

Die neuen Schätzungen von Informa liegen über denen des US-Landwirtschaftsministeriums eines Flächenertrages von 171,8 Scheffel je Morgen und einer Erntemenge von 14,280 Mrd. Scheffel. Übernimmt das USDA die Ertragsschätzung von Informa, käme es bei einer unveränderten Erntefläche ebenfalls auf eine Erntemenge von 14,410 Mrd. Scheffel. Neue Schätzungen gibt das USDA am kommenden Donnerstag bekannt.

Die Ertrags- und Ernteschätzung für Sojabohnen hat Informa dagegen leicht reduziert. Der durchschnittliche Flächenertrag wurde auf 49,7 Scheffel je Morgen gesenkt (bislang 50,0), die resultierende Erntemenge auf 4,447 Mrd. Scheffel (von 4,474 Mrd. Scheffel). Hier näherte sich Informa den noch etwas niedriger liegenden USDA-Schätzungen an. Das USDA unterstellt bislang einen Flächenertrag von 49,5 Scheffel je Morgen und eine Erntemenge von 4,431 Mrd. Scheffel.


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