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Steigende Kohlepreise nur ein Zwischenspiel

13.07.2017 | 6:00 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG




Aber nicht nur kurzfristig, auch die langfristigen Perspektiven für Kohle haben sich auf den ersten Blick mit dem Ausstieg der USA aus dem Klimaschutzabkommen verbessert. Doch ob das für die langfristige Förderung tatsächlich eine Verbesserung bedeutet, hängt maßgeblich auch von anderen Faktoren ab (siehe Kasten). Unabhängig von den großen politischen Weichenstellungen haben sich aber die Kohleförderung und der Export in den letzten Monaten erholt. Im ersten Quartal 2017 waren die Exporte fast 60% höher als im Vorjahr, nachdem sich der Sektor nach den vielen Insolvenzen restrukturiert bzw. reorganisiert hat. Letztlich erwartet die EIA für das Gesamtjahr ein Produktionsplus von knapp 5%.

Auch in den großen Exportländern sehen die Perspektiven grundsätzlich gut aus: Indonesien, mit Abstand der weltgrößte Exporteur von wenn auch zumeist eher minderwertiger Energiekohle, hat seine Exporte steigern können, auch weil die Minen dank gestiegener Preise wieder profitabel arbeiten. Ebenso gut sehen die Exportaussichten für Kolumbien, Südafrika und Russland aus. Nur für Australien sind die Auguren des australischen Industrieministeriums derzeit etwas skeptischer, weil mit Südkorea ein wichtiger Absatzmarkt schwächelt.

Alles in allem überwiegen unseres Erachtens eher die Schattenseiten. Denn nur in wenigen Ländern Asiens wächst die Importnachfrage noch deutlich. Selbst in China und Indien bremst der Vormarsch der erneuerbaren Energien die Kohlenutzung ein. Gleiches gilt für Europa. Auf der Angebotsseite treibt China zwar die Konsolidierung im Kohlbergbau weiter voran, aber scharfe Einschnitte wie in der Vergangenheit dürften wohl vermieden werden. Die Perspektiven für die großen Exportländer sind auch dank des höheren Preisniveaus intakt.

Dass die Preise derzeit vor allem am Spotmarkt zuletzt nochmal stark gestiegen sind, ist wohl dem zufälligen Zusammentreffen mehrerer Faktoren geschuldet: So hat es in China so stark geregnet, dass der "Three Gorges Dam", das größte Wasserkraftwerk, kurz vor der heißen Jahreszeit nicht arbeiten kann. Auch in Indonesien und Südafrika waren witterungsbedingt der Abbau und die Verladung von Kohle eingeschränkt. Und in Australien bremste ein Streik die Produktion.

Wir nehmen unsere Preisprognose kurzfristig nach oben, sehen aber die Preise mittelfristig aufgrund der durchwachsenen Nachfrageaussichten nachgeben. Im Laufe des zweiten Halbjahres dürften die Kohlepreise deshalb zurück auf 70 USD je Tonne rutschen.



Emissionshandel: Allmähliche Erholung zu erwarten

Der Preise im Emissionshandel kletterten zuletzt wieder über 5 Euro je Tonne (Grafik 8). Fundamental gibt die gute Konjunkturentwicklung in Europa Rückenwind. Schließlich ist die Produktion in allen im EU ETS erfassten Industriebranchen gestiegen und liegt nun teilweise sogar deutlich höher als im Vorjahr (Grafik 9). Die Produktion in der Zementindustrie beispielsweise ist dank des Baubooms in den ersten vier Monaten rund 3,5% höher als im Vorjahr. Entsprechend dürfte auch der Bedarf an Emissionsrechten gestiegen sein.

Auch die Produktion der Energieversorger lag in diesem Zeitraum den Daten des Eurostat zufolge knapp 2% über dem Vorjahr. Ob das allerdings auch zu einer stärkeren Nachfrage nach Emissionsrechten in diesem Sektor führt, hängt maßgeblich von der Struktur der Stromerzeugung ab. In Deutschland jedenfalls dürfte dies nicht der Fall gewesen sein: Den Daten des ISE Fraunhofer Instituts zufolge stand dem leicht gestiegenen Beitrag der emissionsintensiven Braunkohle in der Stromerzeugung ein deutliches Minus bei der Steinkohle gegenüber.

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