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Weizenpreis steigt deutlich

30.06.2017 | 11:15 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise erholen sich weiter. Brent stieg gestern zwischenzeitlich auf 48 USD je Barrel und handelt am Morgen nur unweit davon entfernt. Selbst preisbelastende Nachrichten wie die weiter steigende Ölproduktion in Libyen setzen die Preise zuletzt nicht mehr unter Druck. Einem nicht namentlich genannten Vertreter aus der libyschen Ölindustrie zufolge schwankt die tägliche Fördermenge aktuell zwischen 950.000 und fast 1 Mio. Barrel und dürfte sich laut dieser Quelle sehr bald am oberen Ende dieser Spanne einpendeln.

Letztmals wurde die Schallmauer von 1 Mio. Barrel pro Tag vor vier Jahren erreicht. Vom Durchschnittswert im Mai wäre die Ölproduktion damit nochmals um gut 200 Tsd. Barrel pro Tag gestiegen. Gleiches gilt für Nigeria, welches wie Libyen von den Produktionskürzungen ausgenommen ist. Die Angebotsausweitung in diesen beiden Ländern dürfte zu einem weiteren merklichen Anstieg der OPEC-Ölproduktion in diesem Monat beitragen, selbst wenn die Einhaltung der Produktionskürzungen durch die anderen OPEC-Länder weiterhin nahe bei 100% liegt.

Reuters und Bloomberg veröffentlichen ihre Produktionsumfragen voraussichtlich heute. Dann wird sich zeigen, ob der jüngste Anstieg der Ölpreise stabil genug ist oder aber die Preise wieder unter Druck geraten. Denn durch die steigende OPEC-Produktion wird sich die Rückkehr des Ölmarktes ins Gleichgewicht weiter verzögern. Eigentlich müssten die anderen OPEC-Länder dies durch stärkere Kürzungen ausgleichen. Derartige Überlegungen gibt es laut Aussagen des Ölministers der Vereinigten Arabischen Emirate derzeit allerdings nicht.


Edelmetalle

Gold profitiert nach wie vor nicht vom schwachen US-Dollar, der gegenüber dem Euro auf den tiefsten Stand seit Mai 2016 gefallen ist, und handelt bei gut 1.240 USD je Feinunze. Damit rückt auch die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie wieder in Reichweite, von der sich Gold zwischenzeitlich etwas entfernt hatte. Die schwache US-Währung bzw. die Stärke des Euro führt dazu, dass Gold in Euro gerechnet auf ein 6-Monatstief von unter 1.090 EUR je Feinunze gefallen ist.

So wie der schwache US-Dollar waren auch die teilweise stark unter Druck stehenden Aktienmärkte kein wirklicher Unterstützungsfaktor für den Goldpreis. Dagegen hat der Anstieg der Anleiherenditen wohl belastet. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ist gestern zum Beispiel den dritten Tag in Folge stark gestiegen, was die Opportunitätskosten der Goldhaltung erhöht.

Allerdings wird das aktuelle Preisniveau offenbar auch als attraktive Kaufgelegenheit erachtet. Denn die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern Zuflüsse von fast vier Tonnen. In den letzten drei Handelstagen sind den ETFs damit gut neun Tonnen Gold zugeflossen.

Der Silberpreis gab gestern um gut 1% auf 16,6 USD je Feinunze nach. Er fiel damit stärker als Gold, wodurch das Gold/Silber-Verhältnis wieder auf fast 75 gestiegen ist. Platin hielt sich dagegen etwas besser, sowohl im Vergleich zu Gold als auch gegenüber Palladium. Die Preisdifferenz zwischen Gold und Platin beträgt aber immer noch rund 320 USD je Feinunze, die zwischen Platin und Palladium hat sich auf 70 USD ausgeweitet.


Industriemetalle

Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China ist im Juni entgegen den Erwartungen auf 51,7 gestiegen und hat damit den Rückgang vom April wieder wettgemacht. Die Stimmung in der Industrie hat sich zum Quartalsende hin somit deutlich verbessert. Der Anstieg wichtiger Unterkomponenten deutet zudem darauf hin, dass die Industrieproduktion im Juni etwas stärker angezogen haben könnte.

Die Metallpreise reagieren auf die Daten verhalten und geben heute Morgen sogar teilweise nach. Allerdings scheint es so, als hätten sie gestern die guten Daten bereits vorweggenommen, denn gemessen am LME-Industriemetallindex sind die Metallpreise um gut 1% auf den höchsten Stand seit Anfang April gestiegen. Unterstützt wurden sie dabei aber auch vom schwachen US-Dollar. Ein Belastungsfaktor heute Morgen könnten die schwächeren asiatischen Aktienmärkte sein.

Der Zinnpreis ist gestern um 3% nach oben gesprungen und handelte erstmals seit mehr als drei Wochen zeitweise wieder über der Marke von 20.000 USD je Tonne. Nachrichten, die diesen Preisanstieg erklären könnten, gibt es aber nicht. Möglicherweise hat eine größere Kauforder in diesem kleinen und relativ illiquiden Markt den Preis nach oben gezogen. Die spekulativen Finanzanleger hatten sich bei Zinn in den letzten drei Wochen stark zurückgezogen und damit zum zwischenzeitlichen Preisrückgang beigetragen und haben sich jetzt wieder stärker engagiert.



Agrarrohstoffe

Der Weizenpreis an der CBOT stieg gestern um fast 5% und setzt seinen Anstieg heute nahezu ungebremst fort. Mit 511 US-Cents je Scheffel erreicht der Preis am Morgen das höchste Niveau seit gut einem Jahr. Wie bereits gestern erwähnt hat die Rally ihren Ursprung bei Sommerweizen, der sich in diesem Monat um mehr als 30% verteuert hat, was dem stärksten Monatsanstieg seit sieben Jahren entspricht. Gestern legte der Sommerweizenpreis an der Getreidebörse von Minneapolis zwischenzeitlich nochmals um mehr als 7% zu.

Die Sorgen vor Ernteausfällen und Qualitätseinbußen durch die anhaltende Trockenheit in den US-Anbaugebieten werden von Tag zu Tag größer. Das US-Landwirtschaftsministerium erhöhte den Anteil der von schwerer Dürre betroffenen Flächen im wichtigsten US-Anbaustaat Nord-Dakota innerhalb einer Woche um sieben Prozentpunkte auf 46,9%. Die Knappheit an qualitativ hochwertigem Sommerweizen droht noch größer zu werden. Denn auch in Kanada droht eine geringere Ernte als bislang erwartet.

Gestern gab die Statistikbehörde Kanadas bekannt, dass die mit Sommerweizen bestellte Fläche fast 900 Tsd. Morgen niedriger ausgefallen ist als im Frühjahr unterstellt. Letztlich lag die Fläche bei 15,8 Mio. Morgen, die Markterwartung dagegen bei deutlich über 16 Mio. Morgen. Das US-Landwirtschaftsministerium gibt heute Abend die endgültigen Anbauflächen für die USA bekannt. Auch hier ist eine Kürzung der Sommerweizenfläche nicht auszuschließen.


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