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Ölpreis steigt im Vorfeld der OPEC-Sitzung

22.05.2017 | 10:47 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise starten mit positiven Vorzeichen in die neue Handelswoche, nachdem Brent die abgelaufene Woche mit dem größten Wochenzuwachs seit Jahresbeginn abgeschlossen hatte (+5,5%). Brent steigt am Morgen auf 54 USD je Barrel, das höchste Niveau seit einem Monat. Der Preisanstieg ist in erster Linie auf die gesteigerte Erwartungshaltung im Vorfeld der OPEC-Sitzung an diesem Donnerstag zurückzuführen. Laut Saudi-Arabien sind alle Länder für eine Verlängerung der Produktionskürzungen um neun Monate an Bord.

Ein OPEC-Gremium hat am Freitag zudem verlauten lassen, dass auch eine stärkere Kürzung als gegenwärtig diskutiert wird. Damit sind die Erwartungen an das Treffen aber bereits so weit nach oben getrieben worden, dass Enttäuschungspotenzial besteht. Bloß eine Verlängerung der Kürzungen dürfte bestenfalls als neutral, wenn nicht gar mit Enttäuschung aufgenommen werden. Ob sich tatsächlich alle bisherigen Länder an einer 9-monatigen Verlängerung beteiligen, bleibt abzuwarten. Kasachstan hat für sich bereits eine Ausnahmeregelung gefordert. Vom Irak fehlt auch noch ein klares Bekenntnis dazu.

Wir sehen daher den Ölpreis im Vorfeld der Sitzung gut unterstützt, im Anschluss aber mit Abwärtspotenzial. Im Iran hat Präsident Ruhani gleich im ersten Wahlgang die notwendige Mehrheit für eine zweite Amtszeit bekommen. Neuerliche Sanktionen, die bei einem Wahlsieg des Hardliners Raisi gedroht hätten, sind damit unwahrscheinlich. Allerdings hat US-Präsident Trump bei seinem Besuch in Saudi-Arabien den Iran scharf attackiert und Waffenlieferungen an den Verbündeten in Riad versprochen. Das Konfliktpotenzial im Nahen Osten bleibt somit hoch.


Edelmetalle

Gold beginnt die neue Handelswoche weitgehend unverändert bei rund 1.255 USD je Feinunze bzw. 1.120 EUR je Feinunze. Silber kostet knapp 17 USD je Feinunze. Wie die CFTC-Statistik zur Positionierung der spekulativen Marktteilnehmer zeigt, hat sich diese Anlegergruppe bei Gold und Silber zuletzt weiter stark zurückgezogen. Im Falle von Gold wurden die Netto-Long-Positionen in der Woche zum 16. Mai um 31% auf 65,9 Tsd. Kontrakte abgebaut. Dies war der dritte Wochenrückgang in Folge. Zuletzt hat sich der Rückzug der spekulativen Finanzinvestoren aber nicht mehr negativ auf den Goldpreis ausgewirkt.

Im Gegenteil, der Preis ist in der letzten Berichtswoche sogar um 16 USD je Feinunze gestiegen, was auf eine robuste physische Nachfrage hindeutet. Diese spiegelt sich allerdings nicht in ETF-Zuflüssen wider. Im Falle von Silber wurden die Netto-Long-Positionen bereits die fünfte Woche in Folge reduziert, zuletzt um 46%. Mit 17,8 Tsd. Kontrakten liegen sie auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang 2016. Vor fünf Wochen bestanden hier noch rekordhohe Netto-Long-Positionen von fast 100 Tsd. Kontrakten.

Über den Futures-Markt wurden damit in dieser Zeit etwa 12.550 Tonnen Silber verkauft. Der starke Preisrückgang von Silber um fast 2,5 USD je Feinunze war somit wohl hauptsächlich spekulativ getrieben. Die zuletzt umfangreichen ETF-Zuflüsse scheinen da fast wie ein Tropfen auf den heißen Stein. In der letzten Woche wurden die ETF-Bestände um fast 380 Tonnen aufgebaut, seit Monatsbeginn um gut 740 Tonnen.



Industriemetalle

Nach den teilweise starken Preisanstiegen letzten Freitag starten die Metallpreise gemischt in die neue Handelswoche. Während Aluminium und Kupfer leicht nachgeben, zeigen sich Zink und Blei etwas fester. Diese Woche werden die neuen Monatsdaten der International Study Groups zur Lage an verschiedenen Metallmärkten im Mittelpunkt stehen.

Gegen Ende letzter Woche hatte bereits die International Nickel Study Group berichtet, dass aufgrund einer deutlichen Produktionsausweitung in China im März das Angebot auf globaler Ebene die Nachfrage übertraf. Im ersten Quartal bestand demnach allerdings ein Angebotsdefizit von 8,1 Tsd. Tonnen, das etwas höher als im Vorjahr ausfiel. Die vom Nationalen Statistikbüro in China für April berichteten Produktionszahlen fielen uneinheitlich aus. Die Kupferproduktion wurde im Vergleich zum Vorjahr um 5,5% auf 724 Tsd. Tonnen ausgeweitet und lag damit bereits den zehnten Monat in Folge über 700 Tsd. Tonnen.

Die Bleiproduktion wurde im Jahresvergleich um 4,6% auf 412 Tsd. Tonnen gesteigert. Dagegen ging die Zinkproduktion um 5,6% auf 474 Tsd. Tonnen zurück. Dies war das niedrigste Produktionsniveau seit fast drei Jahren. Unterdessen haben sich die spekulativen Finanzanleger wieder aufgeschlossener gezeigt. An der Comex in New York hatten sie in der Woche zum 16. Mai ihre Netto-Long-Positionen um 28% ausgeweitet und damit wohl stark zum Preisanstieg von Kupfer in der Beobachtungsperiode (rund 100 USD je Tonne) beigetragen.


Agrarrohstoffe

Die Preise für Weizen, Mais und Sojabohnen erholten sich am Freitag und liegen auch am Morgen leicht im Plus. Die Vorhersage kühler und übermäßig nasser Witterung im Mittleren Westen der USA sorgte für Preisauftrieb. Dazu kam ein nochmals etwas schwächer notierender US-Dollar und eine Erholung des Brasilianischen Real nach dessen Absturz am Vortag. In einigen Gegenden scheint eine nochmalige Aussaat notwendig, für die aber die Zeit langsam knapp wird, wenn die Ertragsrisiken nicht deutlich steigen sollen.

Bei Sojabohnen könnte sich der Abschluss der Aussaat durch die Nässe verzögern, und bei Weizen drohen Qualitätseinbußen. Zudem hatten die US-Weizenexporte positiv überrascht. US-Weizen war wieder einmal bei einer Ausschreibung zur Lieferung nach Ägypten zum Zuge gekommen. Allerdings dürfte bald die Konkurrenz aus dem Schwarzmeergebiet Hoffnungen auf auch künftige größere Exportmengen nach Ägypten dämpfen.

Kehrseite des schwächeren US-Dollar ist ein fester notierender Euro. Gegenüber dem US-Dollar stieg dieser auf ein 6-Monatshoch, was die Exportaussichten für EU-Weizen verschlechtert. Hinzu kam, dass sich zwar die in der Vorwoche leicht bessere Pflanzenbewertung in Frankreich als nicht nachhaltig erwies, die starken Regenfälle der letzten Zeit aber auch in vielen Gegenden - nicht nur in Frankreich - eine Verbesserung der Feuchtigkeitsversorgung brachten. Entsprechend gab der Weizenpreis in Paris im meistgehandelten Kontrakt auf 170 EUR je Tonne nach.


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